Gemeinde Reilingen

Im Innern des Oberlin-KiTa-Anbaus geben die Handwerker den Ton an
 
Nach etwas mehr als einem halben Jahr Bauzeit war es Ende April soweit: Bei dem nordwestlichen Anbau für den Johann-Friedrich-Oberlin-Kindergarten konnte Richtfest gefeiert werden. Seither geben die Handwerker im Inneren des nachhaltigen Bauwerks den Ton an. Unter der Regie des Architekturbüros Eberhard Vögele werden die Ausbaugewerke in vorgegebener Reihenfolge ausgeführt. Die Arbeitsabläufe sind so zu koordinieren, dass sie eng verzahnt und reibungslos verlaufen.

Die Dachdecker sind mit dem Abdichten und Dämmen mittlerweile fertig.

Sobald die Holzfassade montiert ist, können die Attikableche ausgemessen und bestellt werden. In den Innenräumen sind dagegen gleich mehrere Handwerksbetriebe aktiv. Elektriker, Lüftungsbauer und Sanitärinstallateure haben bereits die Rohinstallation ihrer Gewerke hinter sich gebracht. Anfang Juni konnten schon die Trockenbauer ihre Arbeit aufnehmen und die hölzernen Wände mit Gipsfaserplatten beplanken.

In den letzten Tagen kamen die Estrichleger zu ihren Einsatzzeiten. Sie haben im Keller- und Erdgeschoss die Fußbodendämmung auf Stahlbeton verlegt und im Obergeschoss eine Splittschüttung auf den Holzboden aufgebracht, die noch eine Dämmauflage aus Mineralwolle erhält.

Derzeit können auf allen Geschossebenen die Systemplatten für die Fußbodenheizung und die Heizungsleitungen verlegt werden.

Dem schließt sich der Estricheinbau an. Nach der Trocknung folgen Fliesen, abgehängte Decken und Bodenbeläge. Die Innentüren sind bereits in Auftrag gegeben, ebenso die Fluchttreppe, die schon in einer Werkstatt vorgefertigt wird.

Mit dem bisherigen Bauverlauf und den Leistungen der Handwerksbetriebe zeigt sich Architekt Eberhard Vögele zufrieden: „Die Qualität stimmt“, bestätigt er. Insoweit sei aus heutiger Sicht zu erwarten, dass der KiTa-Anbau planmäßig im September bezogen werden kann.
 
Bei der Krippenbetreuung von der Realität eingeholt
 
An Grimm´s Märchen vom „Hasen und dem Igel“ erinnert die Situation der Gemeinde rund um die Betreuung von Kleinkindern. Das Ziel vor Augen, muss sie bei allen Anstrengungen feststellen, dass ihr die Realität bereits zuvorgekommen ist. Denn von der komfortablen Ausgangslage bei der Krippenbetreuung dürfte schon mit Beginn des neuen Kindergartenjahres nicht mehr viel übrigbleiben. Zwar wird sich die Gesamtzahl der Krippenplätze mit dem Anbau des „Oberlin-Kindergartens“ (20 Krippenplätze) erfreulicherweise auf stolze 105 erhöhen. Aber schon bis zum Jahresende will der Verein „Postillion“ seine Kinderkrippe in Reilingen mit 30 Plätzen aufgeben und nach Hockenheim verlagern. Auswirken dürfte sich auch der erkennbare Trend, die Krippenkinder immer früher, bereits im Alter von nur einem Jahr in betreute Hände zu geben. Absehbar ist damit, dass die kirchlichen und kommunalen Kindertagesstätten über kurz oder lang an ihre Kapazitätsgrenzen gelangen werden. Zum September sind bereits alle vorhandenen Kleinkinderplätze belegt. (jd)
Fotos: jd