Gemeinde Reilingen

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"Wer nicht wagt, der nicht gewinnt"

[Online seit 02.12.2019]

Das Bauprojekt verantwortet ein Konglomerat aus Verwaltung und Gemeinderat, Architekten, Ingenieuren, Bauunternehmen und Schulangehörigen.
Das Bauprojekt verantwortet ein Konglomerat aus Verwaltung und Gemeinderat, Architekten, Ingenieuren, Bauunternehmen und Schulangehörigen.


Richtfest für ein wegweisendes, schulisches Vorzeigeprojekt gefeiert
 
Auch wenn bei einem Flachdach kein Zimmermann einen hölzernen Dachstuhl aufschlagen muss. Ein „Richtfest“ für den westlichen Schulanbau gab es trotzdem. Den Richtspruch für den fertig gestellten Rohbau verkündete am Freitagnachmittag Architekt Jürgen Roth, und wünschte „mit Stolz gehobenem Blick, dem neuen Hause sehr viel Glück“. Mit Wucht ließ er das zum Wohl der Bauherrschaft und des Neubaus geleerte Sektglas nach alter Tradition am Boden zerschellen. Im Erdgeschoss, wo künftig einmal die Schulmensa sein wird, hatten sich zu diesem feierlichen Anlass viele Gäste eingefunden. Bürgermeister und Gemeinderäte, Architekten und Ingenieure, Vertreter der Baufirmen, Schulangehörige und Projektbeteiligte. Musikalisch begleitet wurde die Feierstunde von den virtuos vorgetragenen Akkordeonklängen des talentierten Jugendlichen Alexander Scholz.

Das Jugendtalent Alexander Scholz begleitet die Feierstunde mit virtuos vorgetragenem Akkordeonspiel.
Das Jugendtalent Alexander Scholz begleitet die Feierstunde mit virtuos vorgetragenem Akkordeonspiel.

„Reilingen macht Schule“
 
Bürgermeister Stefan Weisbrod hieß insbesondere die Gemeinderäte als „eigentliche Bauherren“ willkommen und lobte die zukunftsweisende Entscheidung, die das Ratsgremium pro Gemeinschaftsschule getroffen habe. Er dankte seinen Vorgängern im Amt, vertreten durch den anwesenden Ehrenbürger und Bürgermeister a.D. Helmut Müller, für die weitreichenden Entscheidungen, die dem heutigen Schulanbau den Weg ebneten. „Die Schule war uns schon immer lieb und teuer“, versicherte er.

Bürgermeister Stefan Weisbrod dankt allen, die sich für einen erfolgreichen Projektverlauf eingesetzt haben.
Bürgermeister Stefan Weisbrod dankt allen, die sich für einen erfolgreichen Projektverlauf eingesetzt haben.

Das neue Marketingkonzept „Reilingen macht Schule“, wertete der Bürgermeister als beispielgebend für die zukünftige Entwicklung der Reilinger Bildungseinrichtung. Sein Kompliment für einen reibungslosen Bauverlauf galt allen beteiligten Akteuren, maßgeblich dem bauleitenden Architekturbüro Jürgen Roth (Schwetzingen), sowie der Fachhandwerkerschaft, allen voran dem Rohbauunternehmen BS-Bauunternehmung GmbH (Philippsburg). „Dieser Neubau hat Spaß und Schule gemacht“, so sein Fazit.
„Stirbt die Schule, stirbt die Gemeinde“, betonte Weisbrod. Als „goldrichtig“ deutete er deshalb das „mutige und zukunftsweisende Handeln“, nach dem eigentlichen Abschluss der Bauplanung noch ein drittes Geschoss für den Schulanbau möglich werden zu lassen.

Rektor Falk Freise würdigt den Mut der Gemeinde, seiner Schule mit einem Erweiterungsbau die Möglichkeit zu bieten, sich weiter zu entwickeln.
Rektor Falk Freise würdigt den Mut der Gemeinde, seiner Schule mit einem Erweiterungsbau die Möglichkeit zu bieten, sich weiter zu entwickeln.
Stefan Schuster, Gesellschafter der BS-Bau GmbH, dankt für die vertrauensvolle Zusammenarbeit bei der Errichtung des Rohbaus.
Stefan Schuster, Gesellschafter der BS-Bau GmbH, dankt für die vertrauensvolle Zusammenarbeit bei der Errichtung des Rohbaus.

Ein Gewinn für die Gemeinde
 
„Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“, merkte Rektor Falk Freise an. Unstrittig sei die Gemeinde ein Wagnis eingegangen, mit einer Einwohnerzahl von 7.600 Einwohnern und nach endlos scheinender Vorgeschichte, rund 5,8 Millionen Euro in einen Schul-Erweiterungsbau zu investieren. Damit sehe er die Gemeinde aber schon heute auf der Gewinnerstraße. Denn rund 60 Prozent der Schüler kämen mittlerweile aus dem Umland. Das Schulbauprojekt werde sicher zur Profilierung der Gemeinde beitragen, zeigte sich der Schulleiter überzeugt. Für die konstruktive und lösungsorientierte Zusammenarbeit dankte Freise allen Akteuren aus Rat und Verwaltung, stellvertretend Bürgermeister Stefan Weisbrod.

Stefan Schuster, Mitgesellschafter der BS-Bau GmbH, lobte die reibungslose Teamarbeit und brachte seine Freude über den unfallfreien Bauverlauf zum Ausdruck.
Architekt Jürgen Roth sprach von einem wichtigen Etappenziel, das mit dem Rohbau erreicht sei. „Das Bauvolumen ist jetzt gut absehbar und der Innenausbau kann zügig beginnen“. Anstelle des Zimmermanns übernahm es Architekt Roth in gereimter Form, „mit Gunst und Verlaub und nach arbeitsreichen Tagen“, den traditionellen Richtspruch zu verkünden.

Architekt Jürgen Roth trinkt nach dem Richtspruch auf das Wohl der Bauherrschaft, bevor das Glas am Boden zersplittert.
Architekt Jürgen Roth trinkt nach dem Richtspruch auf das Wohl der Bauherrschaft, bevor das Glas am Boden zersplittert.

Der weite Weg von der Volksschule zur Gemeinschaftsschule
 
Schon fünf Jahre zurück liegt der Ratsbeschluss, den Schulstandort (Sekundarstufe) in Reilingen zu erhalten. Zum Jahresende 2016 fiel die Entscheidung, anstelle der Werkrealschule eine Gemeinschaftsschule zu etablieren und den zusätzlichen Raumbedarf zu decken. Im Februar 2018 erhielt die Gemeinde vom Kultusministerium Baden-Württemberg die Genehmigung für eine Weiterentwicklung der Friedrich-von-Schiller-Schule zu einer Gemeinschaftsschule (GMS). Sie nahm noch im selben Jahr ihren Betrieb auf, zunächst einzügig mit 25 Schülern. Ein Jahr später startete das zweite Schuljahr der GMS bereits mit 33 Schülern, sodass zwei Klassen gebildet werden konnten. Weitere fünf Kinder kamen als Fazit einer Kooperation mit der Schwetzinger Comeniusschule, einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum, dazu.

Im Gegensatz zur seitherigen Werkrealschule, zu der sich die frühere Volksschule entwickelt hat, wird an einer Gemeinschaftsschule auf drei Niveaustufen unterrichtet, die auf verschiedene Abschlüsse – Hauptschule, Mittlere Reife und Abitur – abzielen. Jede Klasse hat ein eigenes Lernatelier und jeder Schüler seinen eigenen Arbeitsplatz. Zwei Klassen einer Jahrgangsstufe teilen sich einen Inputraum, ein Klassenzimmer im bisherigen Sinn.

Dort, wo sich künftig die Schulmensa befinden wird, verfolgen viele Gäste die traditionelle Zeremonie.
Dort, wo sich künftig die Schulmensa befinden wird, verfolgen viele Gäste die traditionelle Zeremonie.

An- und Umbau auf 5,8 Millionen Euro veranschlagt
 
Die 1965 errichtete Friedrich-von-Schiller-Schule hat in ihrer Historie schon so manche baulichen Veränderungen erfahren. 1976 kam ein Erweiterungsbau hinzu. Anfang des Jahrtausends wurde der gesamte Komplex saniert und um acht Klassenräume erweitert. Zudem konnte der ungenutzte Innenraum überdacht und in eine Schulaula umgewandelt werden. Mit dem jetzigen, dreigeschossigen Anbau an das Bestandsgebäude entstehen weitere sechs Klassenräume für vier Jahrgänge der Sekundarstufe (Erd- und Obergeschoss). Im Untergeschoss können die Schülerinnen und Schüler in einer 250 Quadratmeter großen Mensa mit rund 150 Sitzplätzen ihr Mittagessen einnehmen. In der angeschlossenen, voll ausgestatteten Kochküche wird täglich frisch gekocht. Auch die Kinder der kommunalen KiTas „Haus der kleinen Hasen“ und „Die kleinen Sterne“, sowie des kirchlichen „Oberlin-Kindergartens“ werden versorgt.

Die Kosten für den dreigeschossigen Erweiterungsbau, belaufen sich auf rund fünf Millionen Euro. Weitere 860.000 Euro erfordert ein notwendiger Umbau am Bestandsgebäude. An den Investitionskosten von 5,8 Mio Euro beteiligt sich das Land bislang mit 1,2 Mio Euro. (jd)
 
Fotos: Werner Klefenz (WK)

Nord-West-Ansicht des dreigeschossigen Anbaus an das Bestandsgebäude der Friedrich-von-Schiller-Gemeinschaftsschule
Nord-West-Ansicht des dreigeschossigen Anbaus an das Bestandsgebäude der Friedrich-von-Schiller-Gemeinschaftsschule

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