Zaubermittel gegen spätwinterliche Müdigkeit – frisch aus der Mensaküche
 
In den letzten Februartagen blieb das Wetter ungemütlich, windig und nass. Oft konnten die Kinder nicht draußen spielen und mussten zur Mittagszeit auf die Turnhallen ausweichen, denn es regnete immer wieder stark bis heftig. Auch wenn die Kinder dort spielen und sich austoben konnten, war das dennoch kein Ersatz für eine Mittagspause draußen an der frischen Luft. So machte sich doch ein bisschen Müdigkeit breit – beim Anblick des grauen Regenwetters vor der Tür.
 
Aber gegen trübe Stimmung gibt es wirkungsvolle Zaubermittel – direkt an der Essensausgabe der Schulmensa. Immer mehr Beilagen werden ganz ohne tierische Bestandteile zubereitet, sind vegane Speisen. Das beginnt bei der Tomatensoße für die Nudeln und hört bei wohlschmeckenden Brätlingen noch lange nicht auf. Verstärkt werden auch vegane Hauptmahlzeiten angeboten, verstärkt auch ohne Zusatzstoffe und Allergene.
 
Zusätzlich steht im Speisesaal der Schulmensa ein Höhepunkt der belebenden Sorte bereit – die Salatbar, die farbenfrohe Salatsorten enthält. Gezielt und möglichst zur Jahreszeit passend werden Salate ausgewählt. Beliebte Klassiker sind im Spätwinter grüner Blattsalat und frisch geriebene Karotten – Karotten, die übrigens überwiegend auf den Feldern bei Reilingen gewachsen sind. Zukost sind Rote Bete – eine altbewährte Kulturform der Gemeinen Rübe, auch Mais und Feldsalat stehen bisweilen bereit. Bei den Salatsorten ist Abwechslung gefragt, denn jede Salatkomponente schmeckt anders.
Salat wird gekühlt angeboten – das muss sein – und ist frisch vorbereitet, aber ohne Dressing zur Selbstbedienung in der Salatbar abgelegt. Verschiedene Salatsorten werden möglichst getrennt. So gibt es frisch geriebene Karotten in einem Behälter, frischer Blattsalat ist gegenüber, Dressing kommt – nach Lust und Laune – ganz am Ende hinzu.
Selbstgemachtes Dressing gibt dem Salat die letzte Würze – wenn das ein Kind von sich aus möchte. Selbstbedienung durch die Kinder ist ausdrücklich erwünscht.
 
Das steigert nicht nur die Vorfreude auf das Essen, sondern hat ganz beiläufig viele Vorteile in Bezug auf die soziale Gemeinschaft:
Die Kinder entscheiden selbst, welche Salatsorten sie wählen – und befüllen die Salatschälchen aus Glas, wie sie es möchten – einzige Bedingung: Ausschließlich die Salatzange und die kleinen Schöpflöffel aus der Salatbar sind zum Salat-Schöpfen erlaubt.
So lernen übrigens nicht nur die Erstklässlerinnen und Erstklässler, ihren eigenen Salathunger realistisch einzuschätzen, sie verbessern beim Schöpfen ihre Geschicklichkeit und entscheiden sich oft auch für „Salat in Naturform“ – ganz ohne Dressing.
Damit der Betrieb reibungslos verläuft, sind im Hintergrund immer die Betreuerinnen und Betreuer präsent. Sollte sich ein Kind sehr viel Salat nehmen und später fast keinen Salat essen, wird das Kind ermutigt, das nächste Mal eine kleinere Portion zu holen und noch einmal zu kommen, wenn es noch Salat-Hunger hat. Das gilt auch, wenn einzelne Salatsorten verstärkt geschöpft werden – typischerweise tritt das immer wieder bei Mais als Salatbeilage auf. Dann werden die Kinder gezielt angesprochen und gebeten, auch an die anderen Mais-Liebhaber zu denken.
Beiläufiger, aber wichtiger Effekt des gemeinsamen Salat-Schöpfens: Fairness und Rücksichtnahme werden praktisch gelebt, denn es wird gemeinsam geteilt und gemeinsam gegessen.
Außerdem wird der Respekt vor der belebten Natur verinnerlicht. Salat musste wachsen, musste gepflegt, geerntet und vorbereitet werden und ist zu schade, um ungegessen im Mülleimer zu landen.
Fazit: Salat macht munter, übrigens nicht nur an den nasskalten Tagen und bewirkt kreative Ideen – nicht nur bei den Kindern.

Fotos: Kommunale Betreuung