Wissenswertes rund um Wahlen
So hat Reilingen gewählt
[Online seit 10.06.2009]
Alle Ergebnisse im Überblick
30 Jahre nach der ersten Direktwahl zum Europäischen Parlament waren am 07. Juni 2009 EU-weit rund 375 Mio. Bürgerinnen und Bürger, davon in Baden-Württemberg knapp 7,7 Mio. Deutsche und rund 400.000 Unionsbürger zur 7. Direktwahl des Europäischen Parlaments aufgerufen. In 1.101 baden-württembergischen Städten und Gemeinden waren gleichzeitig die Kommunalparlamente von etwa 8,1 Mio. Bürgerinnen und Bürgern zu wählen. Schließlich galt es, in 35 Landkreisen ca. 2.300 ehrenamtliche Kreisräte zu bestimmen, wozu rund sechs Mio. Kreiseinwohnerinnen und Kreiseinwohner aufgerufen waren, darunter bereits zum dritten Mal auch Unionsbürger.
Wechselhaftes Frühsommerwetter begleitete die Reilinger Wählerinnen und Wähler auf ihrem Gang zum Wahllokal. Alle Wahlbezirke befanden sich im Hauptschulgebäude der Friedrich-von-Schiller-Schule. Neben einem optimalen Raumangebot ist das Gebäude behindertenfreundlich ausgestattet. Eine Rampe für Rollstuhlfahrer und ein Fahrstuhl erleichtern auch Körperbehinderten die persönliche Ausübung der Wahl.
Spiegelbild des Bundestrends bei der Europawahl
In Deutschland hat die niedrige Wahlbeteiligung Volksvertreter wie Politologen aufgeschreckt. Mit 43,3 Prozent wurde ein ähnlich schlechtes Ergebnis wie schon 2004 (43 Prozent) erreicht. In Reilingen lag die Wahlbeteiligung immerhin bei 57,54 Prozent und damit im Bundesvergleich noch sehr gut.
Über Mangel an Auswahl konnten sie die Bürgerinnen und Bürger am Wahlsonntag wahrlich nicht beklagen. Denn im Rhein-Neckar-Kreis nahmen, wie schon in ganz Baden-Württemberg, 31 Parteien an den Wahlen zum Europäischen Parlament teil. Entsprechend lang war auch der Stimmzettel: über 88 Zentimeter. Jeder der 400.000 Wahlberechtigten im Kreis und der 5.372 Wahlberechtigten in Reilingen hatte also die Qual der Wahl, denn es durfte nur eine Stimme vergeben werden.
Zum Gongschlag 18.00 Uhr begannen die 66 ehrenamtlichen Helfer mit dem Zählgeschäft, einige von ihnen zum ersten Mal dabei. Schon nach exakt 22 Minuten traf bereits die erste Schnellmeldung des siebten Wahlbezirkes ein. Bis gegen 19.00 Uhr war das Gesamtergebnis aller zehn allgemeinen Wahlbezirke sowie einem separaten Briefwahlbezirk ermittelt.
Ähnlich dem Bundestrend fiel auch das Reilinger Europawahlergebnis aus. Der Unterschied zwischen CDU und SPD hat sich zwar verringert, weil beide Parteien verloren haben (CDU acht Prozent, SPD zwei Prozent), aber die Christdemokraten haben mit 38 Prozent immer noch doppelt so viele Stimmen wie die Sozialdemokraten.
Die Freidemokraten konnten ihren Stimmenanteil auf über 15 Prozent verdoppeln. Die Grünen rutschten mit fast unveränderter Stimmenzahl damit hinter die Freidemokraten auf Rang vier. Ganz weit dahinter rangieren mit 3,7 Prozent die Linken und mit 2,4 Prozent sowohl die Freien Wähler als auch die Republikaner. Die übrigen angetretenen Parteien und Gruppierungen schafften es nicht, auf mindestens ein Prozent der Stimmen zu kommen.
Alle Statistiken rund um die Gemeinderatswahl finden Sie HIER.
Reilingen stellt zwei Kreisräte
Unmittelbar im Anschluss an das EU-Wahlergebnis wurden die Stimmezettel der Kreistagswahl ausgezählt. Dabei setzte die Wahlleitung verstärkt auf eine elektronische Datenverarbeitung. Dadurch war es möglich, noch schneller und sicherer als seither das Wahlergebnis zu ermitteln. Bereits gegen 20.25 Uhr war es soweit, dass die Ergebnisse des ersten Wahlbezirks beim Gemeindewahlausschuss eingingen. Bis gegen 21.40 Uhr stand schließlich das vorläufige Reilinger Endergebnis fest.
Die Reilinger Kandidaten für die Kreistagswahl konnten in ihrer Heimatgemeinde von abgegebenen 3.104 Stimmen (entspricht einer Wahlbeteiligung von 56,51 Prozent, 2004 = 57,76 Prozent) folgende Stimmenanteile auf sich vereinigen:
Die CDU erreichte in Reilingen 8.053 Stimmen (39,42 Prozent), die SPD 4.380 Stimmen (21,44 Prozent), die FW 3.091 Stimmen (15,13 Prozent), Bündnis 90/Die Grünen 1.002 Stimmen (4,90 Prozent), die FDP 3.206 Stimmen (15,69 Prozent) und die erstmals angetretene LINKE auf Anhieb 699 Stimmen (3,42 Prozent).
Ihren Stimmenanteil geringfügig steigern konnte lediglich die CDU. Überschaubare Verluste mussten dagegen die SPD, Grüne und die FDP hinnehmen. Für die Freien Wähler blieb der Stimmenanteil unverändert.
Nach dem vorläufigen Endergebnis haben im Wahlkreis 7 Hockenheim mit Bürgermeister Walter Klein und Gemeinderat Karl Weibel zwei Reilinger den direkten Einzug in den Kreistag geschafft.
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Geänderte Mehrheitsverhältnisse im Gemeinderat
3.111 Wähler, darunter zum dritten Mal bei einer Kommunalwahl auch Unionsbürger (in Reilingen 148) bestimmten durch die Abgabe von insgesamt 51.731 gültigen Stimmen die Zusammensetzung des neuen Gemeinderates für die nächsten fünf Jahre.
Um die 18 Gemeinderatsmandate bewarben sich in Reilingen die CDU, SPD, Freie Wähler und FDP. Auf das Ergebnis der Gemeinderatswahl mussten die Kandidaten bis zum nächsten Tag warten. Erst am Montag, 08. Juni, 13.00 Uhr wurden in Reilingen die Stimmzettel ausgewertet.
Mit 56,99 Prozent Wahlbeteiligung wurde das bei der letzten Kommunalwahl als historischer Tiefststand festgestellte Beteiligungsinteresse noch um einen weiteren Prozentpunkt unterboten. 2004 waren noch 57,85 Prozent, im Jahr 1999 sogar noch fast 64 Prozent der Reilinger Bürger dem Wahlaufruf gefolgt.
Das Wahlergebnis fiel in erster Linie zu Lasten der CDU aus. Ein grundlegender Generationswechsel bei der CDU hat dazu geführt, dass zwei neu gewählte Christdemokraten am Ratstisch sitzen werden. Insgesamt hat die CDU aber deutlich verloren. Sie erreichte lediglich 15.306 Stimmen (29,59 Prozent). Ein Verlust von 2.200 Stimmen kostete gleich zwei Ratssitze. In Zukunft hat die christdemokratische Fraktion nur noch fünf Köpfe. Neu bei der CDU sind Michael Astor und Tanja Seifert. Gewählt wurden auch Markus Lützel, Klaus Benetti und Anette Schweiger. Lediglich eine Nachrücker-Position einnehmen können Peter Kneis und der seitherige Fraktionssprecher Rudi Askani. Die Altgemeinderäte Bernhard Krämer, Hans Zöller und Robert Marquardt hatten sich nicht mehr dem Bürgervotum gestellt und auf eine weitere Kandidatur verzichtet.
Profitiert haben davon die Freien Wähler. Sie haben einen Sitz dazu gewonnen und sind mit 15.791 (30,53 Prozent) der Wählerstimmen und jetzt sechs Ratssitzen stärkste Fraktion. Neue Ratsmitglieder sind Klaus Schröder und Isabell Czech. Friedrich Feth hatte nicht mehr kandidiert. Die vier bisherigen Ratsmitglieder Peter Geng, Sabine Petzold, Peter Hancke und Günter Blaesius wurden überzeugend wiedergewählt.
Die SPD musste zwar mit 21,71 Prozent geringe Stimmenverluste hinnehmen (2004 = 23,24 Prozent). Dennoch schaffte es das seitherige Quartett mit Karl Weibel, Heinrich Dorn, Dieter Rösch und Eva Kröncke, wieder in den Gemeinderat einzuziehen.
Sehr zufrieden kann die FDP sein, hat sie doch ihren Stimmenanteil um 2.657 auf jetzt 9.402 Wählerstimmen (18,17 Prozent) verbessern können. Belohnt wird dieses gute Ergebnis mit einem dritten Sitz im Gemeinderat, den Peter Kief einnehmen wird. Er wird künftig neben Peter Schell und Jens Pflaum am Ratstisch sitzen.
Sechs Freie Wähler, fünf Christdemokraten, vier Sozialdemokraten und drei Freie Demokraten, so setzt sich der neue Gemeinderat zusammen. Darunter finden sich jetzt insgesamt fünf Frauen.
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CDU
Name |
Vorname |
Stimmen |
Ergebnis 2004 |
Lützel |
Markus |
2.123 |
952 |
Benetti |
Klaus |
1.925 |
1.997 |
Astor |
Michael |
1.535 |
662 |
Schweiger |
Anette |
1.457 |
883 |
Seifert |
Tanja |
1.195 |
Freie Wähler
Name |
Vorname |
Stimmen |
Ergebnis 2004 |
Geng |
Peter |
2.636 |
2.046 |
Petzold |
Sabine |
2.612 |
2.257 |
Hancke |
Peter |
1.537 |
1.022 |
Blaesius |
Günter |
1.349 |
1.346 |
Schröder |
Klaus |
1.044 |
850 |
Czech |
Isabell |
1.029 |
708 |
SPD
Name |
Vorname |
Stimmen |
Ergebnis 2004 |
Weibel |
Karl |
3.199 |
2.758 |
Dorn |
Heinrich |
1.464 |
1.401 |
Rösch |
Dieter |
1.251 |
1.148 |
Kröncke |
Eva |
750 |
666 |
FDP
Name |
Vorname |
Stimmen |
Ergebnis 2004 |
Schell |
Peter |
1.794 |
1.849 |
Pflaum |
Jens |
1.537 |
671 |
Kief |
Peter |
606 |
361 |
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Die Verabschiedung der ausscheidenden Gemeinderäte wird im Rahmen einer öffentlichen Ratssitzung am Montag, 27. Juli 2009 erfolgen; die Amtseinführung des neuen Gemeinderates jedoch erst am 14. September.
Der neue Gemeinderat 2009 in der Bildübersicht
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Dank an Wähler und Helfer
Die Gemeindeverwaltung bedankt sich bei allen Bürgerinnen und Bürgern, die ihr Wahlrecht ausgeübt haben. Besondere Anerkennung verdienen alle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Sie haben dafür gesorgt, dass die Wahl reibungslos abgelaufen ist und die Ergebnisse zügig ermittelt werden konnten.
Überlastete Gemeindehompage am Wahlabend
Leider gab es bei der kommunalen Website ab Sonntagabend einige Probleme mit der Erreichbarkeit. Zum Teil bauten sich die Seiten sehr langsam auf. Dafür möchten wir uns auch im Namen unseres Providers ausdrücklich entschuldigen.
Ein gleich bis zu 50-fach stärkerer Zugriff auf die Internetseiten führte den Server an seine Leistungsgrenzen. Mittlerweile sind die Probleme behoben und entsprechende Vorkehrungen für die nächsten Wahlen bereits getroffen.
Fotos: svs
Grundsätze
Wer darf wählen? Wie viele Stimmen habe ich? Hier finden Sie alle wissenswerten Fragen zu Wahlen.
Kommunalwahlen 2024 Baden-Württemberg
Neu bei der Kommunalwahl 2024: Wählbarkeit ab 16 Jahren
Infos unter:
Wählen und gewählt werden ab 16 | LpB BW (kommunalwahl-bw.de)
Infos zur Wahl in leichter Sprache unter:
Einfach wählen gehen - in Leichter Sprache | LpB BW (kommunalwahl-bw.de)
Alle anderen wichtigen Informationen zur Kommunalwahl 2024 in Baden-Württemberg finden Sie unter:
https://www.kommunalwahl-bw.de/kommunalwahlen-2024
Europawahl 2024
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