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Spargelgemeinde Reilingen (Druckversion)

Ortsgeschichte

Wir berichten

Geschichten rund um die "Froschaugensuppe" im Heimatmuseum

[Online seit 03.02.2014]

Heimatmuseumsbesucher zeigen sich mit Suppenteller und der "Froschaugensuppe" vor der informativen Ausstellungswand über die in Vergessenheit geratene Sagostärke.
Heimatmuseumsbesucher zeigen sich mit Suppenteller und der "Froschaugensuppe" vor der informativen Ausstellungswand über die in Vergessenheit geratene Sagostärke.
Am Sonntag fanden über 60 interessierte Besucher ihren Weg ins Reilinger Heimatmuseum. Anhand von alten, in Sütterlin- oder deutscher Schrift verfassten Kochbüchern wurden zwei typische "Sagogerichte" vorgestellt. Unter einem alten Ladenschild, das "Kolonialwaren" anbot, wurden zwei Lebensmittel aus den Kolonien vorgestellt. Ein Zuckerhut mit dazugehöriger Zuckerhutzange und die Stärke enthaltenden Sagokörner (aus Palmenmark) oder Tapioka ( indianisches Wort, aus Maniokwurzeln gereinigte, weiße Stärke) wurden gezeigt. Es gab auch ein Schild, welches für "deutsches Sago" aus Kartoffelstärke Reklame machte. Aus einem Kochbuch aus dem Jahre 1845 gab es nun eine Kostprobe, nämlich schleimige Fleischsuppe mit gequellten, glasigen Sagokörnern. Diese Suppe gab es früher oft. Sie fehlte so gut wie nie in alten Kochbüchern. Sie war unter dem Namen "Froschaugensuppe" oder "Froscheiersuppe" ihres Aussehens wegen, besonders bei Kindern, gefürchtet. Manch einer der Besucher begnügte sich mit einem winzigen Löffel voll oder verweigerte gar ganz den Genuss. Es roch zwar gut, aber das schleimige Aussehen.....!!
Das zweite Gericht bildete eine Art "roter Grütze". Es bestand aus Sauerkirschen, Pfirsichstückchen und einer unbehandelten Zitrone. Es war mit dem eingedickten Kirschensaft, etwas Zucker mit dem im Saft beim Kochen aufgelösten Sago vermischt. Das freilich schmeckte den Besuchern. Am Abend freute sich am Ende der kleinen Sonderausstellung Philipp Bickle, der 1. Vorsitzende der Reilinger Geschichtsfreunde, über den guten Besuch. Während von der süßen Leckerei nur ein winziger Rest übrigblieb, hatte er noch genügend Suppe für den nächsten Mittagtisch übrig. le
 

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