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Vom Geschirrspülen in früherer Zeit oder das verschwundene Gebiss

[Online seit 24.04.2019]


Wenn man in einer alten Küche z. B. in unserer Museumsküche, den Handtuchhalter näher betrachtet, so findet man die verschiedensten Tücher zum Abtrocknen. Das Geheimnis ist schnell gelüftet, denn es wurde meist nur mit warmem Wasser gespült.  So brauchte man ein besonderes Tuch zum Abtrocknen. In den seltensten Fällen kam noch Soda dazu. Das Restwasser wurde dann an die Schweine verfüttert. 


In unserer Familie wurde folgende Geschichte erzählt: Meine Großmutter Marie Christ sei eine recht reinliche  Frau gewesen. Ihr Tisch war immer sauber. Der Wischlappen lag immer bereit. Nach dem Abendessen spülte sie das Geschirr und wischte den Tisch. Das Spülwasser bekam mit den Essensresten – wie immer - das Schwein im Stall. Plötzlich vermisste mein Großvater Adam sein Gebiss. Er hatte es auf den Tisch gelegt. Alles Suchen half nicht. Großmutter Marie hatte es beim Wischen mit ins Spülwasser gegeben und das Schwein hatte das gesuchte Gebiss verschluckt. Es kam auch nicht wieder zu Tage.

1951 wurde dann das Spülmittel „Pril“ , zunächst als Pulver erfunden. Es enthielt kein Soda, hatte aber eine unheimlich gute Fettlösemöglichkeit. Man konnte das Spülwasser weiterhin den Schweinen füttern, wie eine Kalenderbeschreibung im Raiffeisenkalender von 1960   versichert. Ja man konnte es sogar zum Baden in der Wanne verwenden. … und als Höhepunkt: Man brauchte kein Geschirr mehr abzutrocknen!!!! Dazu konnte man ein hölzernes Abtropfbrett erwerben. Im Laufe der Zeit wurde das Spülmittel dann flüssig vom Blechkanister bis zum Konzentrat in der heute bekannten Plastikflasche!  Schweine  füttern kann man damit aber nicht mehr!                   

                                                                                                    
Die Bilder zeigen einen  Raiffeisenkalender 1960 und Schätze aus dem Reilinger Tante Emma Museum im Heimatmuseum.                                                                                                                                               
Philipp Bickle/Fotos: Ph. Bickle

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