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Gnadenkonfirmation 1949 oder Erinnerungen an das "Organisieren" ( Teil 2)

[Online seit 15.04.2019]

Gesamtbild der Mädchenklasse in der Reilinger Volksschule (um 1948/49) mit Lehrer Gustav Bertsch.
Gesamtbild der Mädchenklasse in der Reilinger Volksschule (um 1948/49) mit Lehrer Gustav Bertsch.
Margret Schuppel  und mit ihrem
Margret Schuppel und mit ihrem "weltlichen Konfirmandenkleid" aus gehamstertem gelben Blusenstoff mit braunen Tupfen und umgearbeitetes Kleid von der Oma. (Bild ist handkoloriert! d. h. mit Pinsel und Farbe bearbeitet. Farbfotos kannte man damals noch nicht.) Dieses Kleid trug sie 1949 zur "Kerwe".
Margret Schneider erinnert sich noch daran, dass sie durch „gute Beziehungen“ zum Stoffgeschäft von Erna Schneider geb. Frey  („Friseur  und Stoffladen Frey“) einen schwarzen Stoff kaufen konnten. Julchen Schneider geb. Bickle  nähte es zum Konfirmationskleid. Für das andere Kleid wurde von der verstorbenen Oma ein grünes Kleid gewendet und die Mottenlöcher mit Biesen verziert. Dazu gab es einen gehamsterten gelben Stoff mit braunen Tupfen für eine Bluse. In einer Hausschlachtung  metzelte der „Rosenwirt“ Rudolf Bickle ein Schwein. Alle Verwandten bekamen hiervon noch eine Milchkanne voll Wurstsuppe , Wellfleisch und ein Würstchen. Beim  „Bickle-Metzger“ ( Jakob und Wilhelm Bickle, heute Ehehalt, Ecke Kirchen-/ Alte Friedhofstraße) wurde ein Rind geschlachtet. Da hatte man Rindfleisch für die Suppe und einen guten Braten. Die Kuchen wurde Zuhause zubereitet, und da man keinen guten (elektrischen) Backofen hatte, zum  „Aichele-Bäcker“(Karl Aichele) in der Hockenheimer Straße getragen und dort  gebacken. Der verzierte auch die Torten. Als Geschenke gab es Sammeltassen, Tortenschaufeln, Taschentücher oder Unterwäsche. Dann wurde im Elternhaus in der Alten Friedhofstraße Nr. 9 im Obergeschoss ein Zimmer zum Feiern für die „Alten“ und im Untergeschoss nach Wegräumen der Betten eine Festtafel  für die anderen errichtet.  Als Köchin kochte „Fräulein Ella“ das Festessen.  Fräulein Ella half auch im Herbst beim „Feddle“ ( Einfädeln der grünen Tabakblätter mit einer Nadel und etwa 1 Meter langem Tabakgarn). Für die damalige Zeit eine „reiche Konfirmation“! Bei anderen ging es viel ärmlicher zu. Hatten die doch kein Bauerngeschäft , und Margret war die einzige Tochter!
Das Familienbild, welches 1949 entstand, zeigt von links nach rechts: Karl Müller (Immobilien), Hans Schneider (Vater von Margret), Wilhelm Schneider, Julchen Schneider geb. Bickle, Elsa Schneider geb. Weißbrodt ( Mutter von Margret), Friedel Astor geb. Hoffmann, „Fräulein Ella“ ( bei Strassacker´s) , Josef Groß. Nächste Reihe: Diakonisse Annekäthe Bickle, Anna Schneider geb. Kief  („Waldhüter´s“), Eva Eichhorn geb. Schneider( Patin), etwas verdeckt die Konfirmandin Margret Schneider,  Kind Karl Groß mit Mutter Lenchen Groß geb. Schneider. Vordere Reihe: Peter Schneider, Fritz Schneider, Erhard Schneider, Günter  Schneider, Willi Eichhorn, Margrets Lieblingshund Max und Ruth Graf geb. Schneider.
Philipp Bickle/Fotos: Schuppel,Bickle
Familienbild: Konfirmationsgäste  in der Alten Friedhofstraße.
Familienbild: Konfirmationsgäste in der Alten Friedhofstraße.

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