Wir berichten
Vor 100 Jahren ging der 1. Weltkrieg zu Ende
[Online seit 13.12.2018]
Nach anfänglicher Kriegsbegeisterung im Jahre 1914 hoffte man 1918 auf einen tragbaren Friedensschluss. Viele Soldaten kehrten heim, und die Freude der Angehörigen war groß. Viele Familienväter hatten aber schwere Kriegsverletzungen erlitten, manche mussten ohne Beine oder mit anderen Kriegsleiden und Gebrechen ihr ganzes weiteres Leben mit großen Einschränkungen verbringen. 103 Reilinger Söhne kehrten aber nie wieder. Sie „fielen“, wie man sagt in diesem unsäglichen Krieg. An der katholischen Kirche (außen) und in der evangelischen Kirche (innen) finden wir ihre Namen aufgezeichnet.
In vielen Reilinger Familien finden wir noch alte vergilbte Fotos, welche aus dem damaligen Soldatenleben berichten. Es ist schon lange her, und die heutigen Besitzer der Bilder wissen nicht mehr, wer auf den Bildern zu sehen ist. Besonders beeindruckend fand ich unsere heutige Fotografie, welche in einem Lazarett entstand. Die Tannenbäumchen im Bilde lassen nur etwas ahnen, was wohl die abgebildeten Personen gedacht haben? Die Ärzte, die Schwestern, die Sanitäter und die Verwundeten selbst haben bestimmt an ihre Familien zu Hause gedacht, mit denen sie lieber die Weihnachtszeit verbracht hätten. (Leider habe ich keine Aufzeichnungen aus denen ich den Reilinger Spender des Bildes oder eine der abgebildeten Personen namentlich aufführen kann.)
Philipp Bickle
Foto: Kriegsweihnacht im Lazarett - Namen aus „700 Jahre Reilingen“
