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Die "steinerne Brücke" zwischen Hockenheim und Reilingen
[Online seit 10.08.2018]
Die „steinerne Brücke“ zwischen Hockenheim und Reilingen
Über das Alter der Brücke zwischen Reilingen und Hockenheim kann ich keine Aussage machen. Ich weiß nur, dass es ein schmale Straße war, die leicht rundlich gebaut war. Der „Schossewart“ (Chauseewärter) hieb mit seiner Grabenhacke etwa alle 10 Meter einen Graben in die Grasnarbe, damit bei Regen das Wasser ablaufen konnte. Im Winter kam der Bahnschlitten und schob bis zur Brücke den Schnee weg. Morgens im Winter um fünf Uhr liefen mein Großvater und ein anderer Reilinger Bürger mit Schaufeln bewaffnet zur Brücke, um sie von Schnee zu befreien. Seit 1927 fuhr nämlich der Reilinger Jourdan-Omnibus zum Hockenheimer Bahnhof. Privatautos waren nur wenige auf der Strecke, aber zahlreiche Radler fuhren ebenfalls zum Bahnhof. Im Sommer kam ein feuerbetriebener Teerwagen und mit Split wurden die Frostaufbruchslöcher wieder mühselig repariert.
Im Jahre 1955 wurde die Straße schon mit einem Eisenschlitten, der auf einem LKW montiert war zum größten Teil schneefrei gemacht. Eine ganze Menge Schnee blieb aber plattgepresst auf der Straße liegen. Das wurde manchem Fahrradfahrer zum Verhängnis, so dass er durch die Glätte zu Fall kam. Dann kam ein Auto uns streute Sand. Da wir als Kinder auf dem zugefrorenen Nachtwaidgraben mit unseren Schlittschuhen („Absatzabreißern“, da sie nur auf gewöhnliche Schuhe aufgeschraubt waren und oft der Absatz des Schuhes verloren ging) gerne dahin schlitterten, bot sich natürlich auch die schneegeglättete Straße als Schlittschuhbahn an. Es gab ja nur wenige Autos, aber der Streusand machte dieser Freude ein baldiges Ende.
Nach dem Bau der neuen Brücke, kann sich kaum jemand noch vorstellen, wie damals Bus, Pferdefuhrwerke, Kuhgespanne und Autos ohne sich zu hindern und ohne Ampel aneinander vorbei kamen. Heute dient die Brücke hauptsächlich dem landwirtschaftlichen Verkehr. Man hat inzwischen die Brückenseitenteile mit einem Metallgeländer erhöht.
Philipp Bickle/Fotos: le
Über das Alter der Brücke zwischen Reilingen und Hockenheim kann ich keine Aussage machen. Ich weiß nur, dass es ein schmale Straße war, die leicht rundlich gebaut war. Der „Schossewart“ (Chauseewärter) hieb mit seiner Grabenhacke etwa alle 10 Meter einen Graben in die Grasnarbe, damit bei Regen das Wasser ablaufen konnte. Im Winter kam der Bahnschlitten und schob bis zur Brücke den Schnee weg. Morgens im Winter um fünf Uhr liefen mein Großvater und ein anderer Reilinger Bürger mit Schaufeln bewaffnet zur Brücke, um sie von Schnee zu befreien. Seit 1927 fuhr nämlich der Reilinger Jourdan-Omnibus zum Hockenheimer Bahnhof. Privatautos waren nur wenige auf der Strecke, aber zahlreiche Radler fuhren ebenfalls zum Bahnhof. Im Sommer kam ein feuerbetriebener Teerwagen und mit Split wurden die Frostaufbruchslöcher wieder mühselig repariert.
Im Jahre 1955 wurde die Straße schon mit einem Eisenschlitten, der auf einem LKW montiert war zum größten Teil schneefrei gemacht. Eine ganze Menge Schnee blieb aber plattgepresst auf der Straße liegen. Das wurde manchem Fahrradfahrer zum Verhängnis, so dass er durch die Glätte zu Fall kam. Dann kam ein Auto uns streute Sand. Da wir als Kinder auf dem zugefrorenen Nachtwaidgraben mit unseren Schlittschuhen („Absatzabreißern“, da sie nur auf gewöhnliche Schuhe aufgeschraubt waren und oft der Absatz des Schuhes verloren ging) gerne dahin schlitterten, bot sich natürlich auch die schneegeglättete Straße als Schlittschuhbahn an. Es gab ja nur wenige Autos, aber der Streusand machte dieser Freude ein baldiges Ende.
Nach dem Bau der neuen Brücke, kann sich kaum jemand noch vorstellen, wie damals Bus, Pferdefuhrwerke, Kuhgespanne und Autos ohne sich zu hindern und ohne Ampel aneinander vorbei kamen. Heute dient die Brücke hauptsächlich dem landwirtschaftlichen Verkehr. Man hat inzwischen die Brückenseitenteile mit einem Metallgeländer erhöht.
Philipp Bickle/Fotos: le
Die Bilder der alten Brücke stammen von Werner Borowski. Er machte sie als Schüler der Foto-AG der Schillerschule im Jahre 1966.
