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Als sich sparen noch lohnte!

[Online seit 30.07.2018]


„Spare in der Zeit, dann hast  du in der Not!“ „Spare, spare, Häusle baue!“ „Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert!“
Viele Sprichwörter und Redensarten fordern uns zum Sparen auf. In der heutigen „0 –Prozentzinszeit“ lässt sich Schülern nur schwer vermitteln, dass sie sparen sollten. An einer meiner früheren Landschule hatten die Schüler ihr Sparkässlein in der Schule, um gemeinsam einen Ansporn zum Sparen zu erhalten. Voller Freude wurden die Boxen dann geöffnet, der Betrag vom Sparkassenbeamten in ein „Sparbüchlein“ eingetragen und zum Ende des Jahres freuten sich dann alle über den Sparbetrag und über die dazu addierten Zinsen. Auch im Gasthaus hingen kleine Sparkassen an der Wand und die „Sänger“ oder “Kartenspieler“ sammelten Geld für die Familie oder zum Vereinsausflug.
Schon 1924 kamen 352 Delegierte aus 27 Ländern in Mailand zusammen,  um eine „World  Thrift day“ zu gründe. Der erste Weltspartag wurde  von den europäischen Sparkassen am 31. Oktober 1925 begangen. In den ersten Jahren stand der Spargedanke im Vordergrund. Hierfür wurde sogar ein Hilfsgesuch an den Papst diskutiert. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges erlebte der Weltspartag seine Blütezeit. Die Banken bemühten sich auch vermehrt um die Kinder, um sie mit dem Spargedanken vertraut zu machen. Ab 1955 hat der Weltspartag an Bedeutung verloren.
Die Initiative zum Weltspartag wollte nicht nur einfach das Sparen fördern, sondern zu Beginn stand der pädagogische Grundgedanke im Vordergrund, dass man alle Schichten  dazu bringen wolle, dass das Sparen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei.  
Das Schulfach „Zinsrechnen“ plagte manchen Schüler sehr. Ohne Taschenrechner musste nachgerechnet werden, was ein Kapital von 2000 DM  vom 1. März bis zum 1.Oktober  bei einem Zinssatz von 5 ½ % an Zinsen brachte. Aber noch weitere verzwickte Rechnungen hatte das Rechenbuch bereit, um die armen Schüler zu höchstem Denken anzuspornen.
 
Philipp Bickle
"Heute Schulspartag" aus : Rechenbuch für Volksschulen, Ausgabe Gau Saarpfalz, Neustadt an der Weinstraße, etwa 1939 ?.

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