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Als die Matrosenuniformen noch "modisch" waren

[Online seit 19.04.2018]


Als zu Kaisers Wilhelms II die Deutschen ihre Meeresflotte vergrößerten, um gegen England gewappnet zu sein, wurden dringend auch Matrosen gebraucht.  Der Kaiser stattete seine Kinder mit modischen „Matrosenanzügen“ aus. Er ließ sie so fotografieren und bald wurde diese Mode aktuell. Die deutschlandweit bekannte  Firma „Bleyle“ nahm die Fabrikation in ihr Konfektionsmodell auf und schon bald sah man „viele kleine Seeleute“, welche für die  kaiserliche Marine „Reklame“ machten. Die Matrosenuniform war so modern, dass man sie auch zur Kommunion tragen konnte, wie unser  Ausschnitt aus einem Reilinger Kommunionsbild aus den dreißiger  Jahren zeigt.
Viele Leute wissen aber nicht, wie es eigentlich zu dem typischen „Matrosenkragen“ gekommen ist. Der „Deutsche Flottenkalender“ (1916  Minden i. W. Wilhelm Köhler), S. 180) schreibt hierzu: 
„Die breiten Matrosenkragen, die heute nicht nur bei den Matrosen selbst einen Teil ihrer Uniform bilden, sondern auch bei unserer Jugend allgemein beliebt und bekannt sind, verdanken ihren Ursprung einem höchst prosaischen Grund. Vor mehr als hundert Jahren war es nämlich auch bei der englischen Marine Vorschrift, dass die Matrosen ihre Haare in einen Zopf geflochten tragen mussten, außerdem noch gepudert oder mit Teer befestigt und geglättet. Puder und Teer waren jedoch den Blusen und Jacken durchaus nicht zuträglich, weshalb auf Abhilfe gesonnen wurde. Ein erfinderischer Kopf entwarf nun die breiten, abnehmbaren Kragen, die sich so vorzüglich einführten, dass die Matrosen zwar die Zopftracht im Laufe der Jahre aufgaben, aber nicht die Kragen….Auch die weit nach unten ausfallenden Beinkleider haben ihren praktischen Wert. Sie lassen sich nämlich, wenn nötig, leicht bis über die Knie zurückschlagen, was zur Schonung dieses Kleidungstückes erheblich mit beitrug.
Bild: Reklame aus  „Flottenkalender 1916“.                          Philipp Bickle

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