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Die "laterna magica" war ein beliebtes Kinderspielzeug
[Online seit 03.04.2018]
Lange vor dem Film mit bewegten Bildern gab es ein Projektionsgerät, das vom 17. bis in das 20. Jahrhundert in ganz Europa verbreitet war. Die „magische Laterne“ ist ein Kasten mit einer Öffnung, in dem sich eine Lichtquelle befindet; das waren anfangs zunächst Kerzen oder Öllampen, später sogar elektrisches Licht und optische Linsen und ein Hohlspiegel zur besseren Ausleuchtung. Die Bilder meist auf Glas gezeichnet oder gemalt, später auch Fotos (Diaapparat!) mussten umgekehrt eingeschoben werden, da in der optischen Projektion sich das Bild von oben nach unten dreht. Im 19. Jahrhundert wurden viele Geräte gebaut, welche auch auf Jahrmärkten oder in Varietétheatern vorgeführt wurden. Aber die Geräte wurden auch zur Volksbildung und Volkserziehung eingesetzt.
Aber vor allem die Kinder hatten auch ihre Freude an den Geräten. Es gab ganze Serien mit Märchenbildern. Es war einfach faszinierend, wenn im dunkeln Raum, meist farbige Bilder an die Wand projektioniert werden konnten. Bald kam aber der „Kinematograph“ auf und die Bilder des Filmes bewegten sich. Es gab jetzt auch schon Filmgeräte für Kinder, und das führte zu einem baldigen Ende der „laterna magica“. Heute werden sie auf Floh- und Antikmärkten verkauft, und manch „großes Kind“ erinnert sich gerne an die eigene Jugendzeit.
Bilder: Kindergeräte aus dem Katalog August Stukenbrok, Einbeck 1926
Farbbildstreifen: Flohmarkt Berlin: „Schneewittchen“ und andere Märchen
Philipp Bickle/Fotos: le