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Rosen, Nelken, schnell verwelken?! (Vom Poesiealbum)

[Online seit 15.02.2018]

Während unseres Sütterlinkurses haben wir uns über zahlreiche Poesiealben gefreut. Teilweise vor über 100 Jahren haben Mädchen und Buben, meist in schönster Schrift und meist ohne Rechtschreibfehler,  Verse zur Erinnerung oder Lebensweiseiten aufgeschrieben.. Eine Zeichnung  wurde dazu gemacht oder ein Glanzbild eingeklebt. Auch Lehrer, Pfarrer, Vater, Mutter. Geschwister, Tanten und Onkels, nebst Patinnen oder Paten („Ge´dl „oder „Petterich“, wie sie im Reilinger Dialekt heißen )trugen meist sinnvolle Sprüche voller Gottvertrauen ein.
Die Poesiealben hielten sich lange Zeit und die Lehrer hatten meist ein Verzeichnis, wo sie Sprüche abschreiben konnten, damit nicht jeder Schüler den gleichen Eintrag erhielt. In den fünfziger Jahren kamen, dann noch Rosen- oder andere  Blumenbilder dazu, welche man auf die freie Seite kleben konnte. Manche Schüler sammelten auch ein ganzes Album voll mit den bunten Glanzbildern, welche auch aus Märchen- und Geschichtsbildern bestanden. Wenn man nun heute so ein altes Poesiealbum zur Hand nimmt, so liest man mit Freude die alten guten Wünsche. Manche Poesiealben waren auch oft mit einem Schlüsselchen verschlossen, weil sie auch als Tagebücher dienten. Oftmals enthielt das Album die ernst gemeinte Bemerkung des Besitzers:  „Reisst mir keine Seiten aus, sonst ist es mit der Freundschaft aus!“ Zwei weitere Sprüche seien hier dargestellt.
„Droben in dem Himmelsgarten, dort im schönen Heimatland; dort will ich auf dich warten mit einem Kränzlein in der Hand. An diesem Kranze kennst du mich, er ist von Rosen und Vergissmeinnicht!  In herzlicher Liebe gewidmet von deiner dich liebenden Henriette Schaz, Wahlwies“ ( Gengenbach im Dezember 1890)
„Schiffe ruhig weiter, wenn der Mast auch bricht. Gott ist dein Begleider. Er verläßt dich nicht. Zur Erinnerung von Deiner Schwester Erna ( Mundenheim 11.12.1919)“.
Meist hatten die Bücher auch einen prachtvollen Einband und die Seiten waren mit Goldschnitt versehen. Der Textwurde in Deutsch geschrieben. Die lateinischen Überschriften waren so wie unsere heutige Druckschrift gedacht.
Die farbigen Glanzbilder stammen von 1953. Sie wurden mit wässrigem Büroleim eingeklebt. Manche Bilderchen waren auch mit „Mehlbapp“ (Kleister aus Wasser und Mehl)  befestigt.
Bericht und Bilder Philipp Bickle

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