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Würdigende Geste für ehemaligen Bürgermeister
[Online seit 22.08.2017]
Grabstein von Georg Philipp Müller (+1921) erhält Ehrenplatz auf dem Reilinger Friedhof
Am 22. August jährt sich der Todestag Georg Philipp Müller zum 96. Male. Er war von 1903 bis 1915 Bürgermeister der Gemeinde Reilingen. Die Gemeinde hat vor wenigen Tagen seinem Grabstein einen dauerhaften Standort auf dem Reilinger Gottesacker zugewiesen.
Über 100 Jahre (Einweihung 1896) befindet sich die zentrale Ruhestätte der Verstorbenen auf dem Friedhof am Sandweg. In der Regel werden die dort angelegten Grabstätten spätestens nach 25 Jahren abgeräumt, wenn nicht im Einzelfall das Grabnutzungsrecht verlängert werden konnte. So erging es auch der Grabstätte der Familie Georg Philipp Müller. Den Grabstein allerdings hat die Gemeinde für die Nachwelt erhalten und ihm jetzt einen neuen, dauerhaften Standort nahe der Kriegsgräber-Gedenkstätte zugewiesen.
Die Inschrift des schwarzen Granit-Grabsteins weist die letzte Ruhestätte des an 22. August 1921 im Alter von 69 Jahren verstorbenen Georg Philipp Müller aus. Der am 17. Mai 1852 geborene Ökonom, Kirchengemeinderat und Bezirkskirchenrat war von Juli 1903 bis November 1915 auch Bürgermeister der Gemeinde Reilingen.
Im Unterdorf aufgewachsen
Wer aufmerksam durch das Unterdorf geht, findet noch heute Spuren dieser prominenten Persönlichkeit. Die unter Denkmalschutz stehende fränkische Hofanlage in der Hauptstraße 12 wurde im Jahr 1810 von einem Rudolf Müller erbaut. Dessen Nachfahren stellten besagten Bürgermeister Georg Philipp Müller. Dieser gab dem Anwesen auch seinen Namen. Viele ältere Reilinger sprachen noch in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts von den „Philipps Müllers“.
Über die würdigende Geste der Gemeinde freut sich insbesondere die frühere Reilingerin Gerda Dorn geborene Bräuninger, die in dem Anwesen in der Unteren Hauptstraße aufgewachsen ist. Ihr Vater Georg Adam Bräuninger war es nämlich, der die Hofanlage im Jahr 1958 von Maria Schwab geborene Müller, einer Tochter des ehemaligen Bürgermeisters, erworben hatte. Das landwirtschaftliche Gut hatte er zuvor schon 13 Jahre als Pächter bewirtschaftet. Das Haupthaus wurde von Bräuninger im Frühjahr 1979 abgerissen und durch einen am historischen Vorbild orientierten Neubau ersetzt. Mittlerweile hat das Anwesen gleich mehrfach den Besitzer gewechselt. (jd)
Fotos: Gemeinde (2), Philipp Bickle (1)
