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Ehrenbürger Franz Riegler (1887 bis 1965)

[Online seit 31.07.2017]

Franz Riegler
Franz Riegler

Das  1912 erbaute „neue Schulhaus“ in der alten Friedhofstraße trägt heute den Namen „Franz-Riegler Haus“ nach dem im Jahre 1958 zum Ehrenbürger von Reilingen ernannten Schulleiter Franz Riegler. Die Erinnerung an ihn ist bei vielen Reilingern noch wach. Auch ich wurde in der vierten Klasse noch von ihm unterrichtet.
Aber Franz Riegler war mehr, als nur Lehrer oder Schulleiter. Im April 1912 kam er als junger Lehrer nach Reilingen. Er war 1887 in Krautheim im „Bauland“ geboren. Hier in Reilingen sollte sein bleibender neuer Heimatort werden. Er heiratete 1914, zwei Töchter und ein Sohn wurden dem Ehepaar geschenkt. Der Sohn Friedbert blieb seit den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges vermisst. Die Familie wohnte lange Jahrzehnte hindurch in dem ehemaligen katholischen Schulhaus (Hockenheimer Straße 2), welches 1967 abgerissen wurde.
Die berufliche Laufbahn von Franz Riegler verlief erfolgreich, denn bereits 1926 wurde er Leiter der hiesigen Volksschule. Im Schuldienst verblieb er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1952.
Neben seiner beruflichen Tätigkeit war es sein musikalisches Talent, das ihn weit über Reilingen hinaus bekannt machte. Allein als Dirigent des „Männergesangvereines 1902“ war er 48 (!) Jahre lang tätig. Unzählige Auftritte absolvierte er mit „seinem“ Männergesangverein. Unermüdlich organisierte er Veranstaltungen wie Konzerte oder Winterfeiern. (Siehe heutiges Bild). Bereits in den zwanziger Jahren führte der MGV Singspiele und Operetten auf, die Höhepunkte des kulturellen Lebens in Reilingen waren. 1924  errang der MGV unter seiner Leitung  den sogenannten Staatspreis des damaligen badischen Ministerpräsidenten und 1953, als er bereits 66 Jahre alt war, erzielte der Verein zwei Tagesbestleistungen.
Im katholischen Kirchenchor „Cäcilia“ führte er 37 Jahre lang den Taktstock und zeigte auch hier sein Geschick im geselligen und unterhaltsamen Bereich. Während dieser Zeit  versah er noch den Dienst des Organisten in der katholischen Kirche. Während des Krieges und der Nachkriegsjahre leitete er in ökumenischem Sinne fast zwei Jahrzehnte lang den evangelischen Kirchenchor. Da wurde oft in „fliegendem Wechsel“ an hohen Feiertagen die Orgelbank zwischen Luise Aichele und ihm gewechselt, ohne dass es bei einem der Gottesdienste von den Anwesenden bemerkt wurde. In raschen Schritten wechselten beide die Kirchen.
Einen Ausgleich zur Musik fand er im Gesellschaftskegeln. Beim  ältesten Reilinger Kegelclub „Alle Neun“. war er aktiv.
Sein unermüdliches Schaffen fand 1958 Anerkennung durch die Gemeinde Reilingen. Anlässlich eines Konzertes im Josefshaus, das vom MGV veranstaltet wurde, ernannte der damalige Bürgermeister Fritz Mannherz Franz Riegler zum Ehrenbürger. Gleichzeitig bekam die Schule, an der so lange gewirkt hatte, den Namen „Franz-Riegler-Schule“. 1965 verstarb er im Alter von fast 78 Jahren.
Quelle:  Bericht aus dem Ortsblatt der Gemeinde Reilingen vom 21.7.2008.
Unser heutiges Bild stammt von Helmi Birkenmeier geb. Fuhr. Ihre Mutter Hilde geb. Brenner steht in der Bildmitte, links neben einem „älteren“ Herrn. Ganz links außen steht Franz Riegler. Einige Personen konnten noch zugeordnet werden. Das Bild wird beim diesjährigen Straßenfest in Vergrößerung zu sehen sein. Es ist beschriftet:“ Erinnerung vom MGV am 4./5.Febr. 1934. „Wenn der Himmel voller Geigen!“

Philipp Bickle/Fotos: Ph. Bickle

 Erinnerung vom MGV am 4./5.Febr. 1934.
Erinnerung vom MGV am 4./5.Febr. 1934. "Wenn der Himmel voller Geigen!"

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