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Auch im Gymnasium ging es streng zu (Teil2)

[Online seit 10.07.2017]

Aus „Schülersatzung für die höheren Lehranstalten im Königreich Bayern“, veröffentlicht vom k. Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten, Verlag Hermann Reiselt, Zweibrücken 1914“
Körperhaltung: Die Haltung des Oberkörpers beim Stehen, Gehen, Sitzen sei stets aufrecht. Kopf hoch, Brust heraus, Schultern zurück und gleich hoch!
Beim Sitzen sollen die Beine nicht übereinander geschlagen werden, sondern beide Sohlen den Boden berühren.
Beim Schreiben darf weder die Brust an den Tischrand angelehnt noch der Kopf allzusehr dem Papier genähert werden.
Jüngere Schüler sollten die Schultasche nicht unterm Arm oder über die Schulter gehängt, sondern auf dem Rücken tragen.
Reinlichkeitspflege:  Einmal wöchentlich ist wenn möglich ein Vollbad oder Brausebad zu nehmen oder wenigstens der ganze Körper mit Benützung von Seife zu reinigen. Morgens sind Gesicht (Ohren), Hals, Brust und Vorderarme mit Seife zu reinigen; der Rücken soll feucht abgerieben werden.
Die Hände sollen mindestens vor jeder Mahlzeit, namentlich aber auch nach jeder Benützung des Aborts gründlich gereinigt werden. Niemals soll man auf den Boden spucken, sondern in einen Spucknapf oder in das Taschentuch.
Die Schuhe sind bei nassem Wetter vor Betreten eines Hauses oder Zimmers sorgfältig vom Schmutz zu reinigen; zu Hause sind sie womöglich abzulegen.
Ernährung: Die Mahlzeiten sind regelmäßig einzunehmen. Man esse wenig Fleisch, dagegen viel Gemüse, viel Mehlspeisen und auch Obst.
Alkoholische Getränke ( Bier, Wein Kognak, Liköre und dergl.) wie auch starker Kaffee und Tee sind der Entwicklung schädlich und daher zu vermeiden; ebenso das Rauchen.
Ein 8 bis 10 stündiger Schlaf ist für Schüler unbedingt notwendig, daher muss früh zu Bette gegangen werden. Das Schlafzimmer soll nur bei großer Kälte geheizt sein. Lesen, lernen u. dergl. ist im Bett schädlich.  Schweres Bettzeug ist zu vermeiden.
Da früher wenige Kinder (meist nur Knaben) eine „höhere Schule“ besuchten, haben wir kaum Fotoaufnahmen mit Schülern, welche eine Schulmütze trugen.

Heute können wir noch eine Konfirmandengruppe   aus dem Jahre 1931 oder 1932 mit Pfarrer Dr. August Erckenbrecht und Kirchendiener  Ludwig Zahs vorstellen. Fritz Zahn ( 1918 bis 1955), Sohn  des Ökonomen und Gutspächters vom Wersauer Hof „ Heinrich“ Zahn (1879 bis 1931) ist in der oberen Reihe mit einer Gymnasiumsmütze abgebildet. Bald darauf trugen Schüler der höheren Schulen keine Schulmützen mehr. Sie sollten nicht besonders herausgestellt werden. Wohl aber im Studentenbereich sind sie bis heute z.T. erhalten geblieben.                      Philipp Bickle / Foto: Ph. Bickle

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