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" Knorr´s Erbswurst", vor mehr als 150 Jahren so lecker wie heute!

[Online seit 27.03.2017]

Wer am kommenden Sonntag das Reilinger Heimatmuseum besucht (14 bis 17 Uhr), kann gerne selbst versuchen, wie eine fast „Veggie“-Suppe schmeckt, welche im Jahre 1867 von dem Berliner Koch und Fabrikanten eingemachter Gemüse (Konserven), nämlich Johann Heinrich Grüneberg, erfunden wurde.
Es handelt sich dabei nicht um eine Wurst im eigentlichen Sinne, sondern um Portionstabletten, die in eine wurstförmige, mit Alu beschichtete Papierrolle verpackt werden. Indem man die Portionsstücke zerdrückt und im kalten Wasser auflöst, muss man das Ganze nur noch einige Minuten kochen, um eine herrliche Mahlzeit zu erhalten. Früher bestand die Hülle aus Pergamentpapier oder aus Wursthüllen. Die „Wurst“ enthielt Erbsmehl, entfetteten Speck, Salz Zwiebel und Gewürze. Er verkaufte sein Suppenrezept für 105 000 Mark an den Staat, wo die Militärs die Bedeutung der „Wurst“ erkannten. 1870, kurz nach Ausbruch des Deutsch-französischen Krieges, wurde die Erbswurst als „Eiserne Ration“ erstmals an die Soldaten ausgegeben. Der Bedarf stieg rapide: Erbswurstfabriken wurden aus dem Bodengestampft, die täglich 65 000 kg der Delikatesse herstellten. Nach dem Kriege setzte sich der Siegeszug der Erbswurstsuppen fort. 1889 übernahmen die Brüder Knorr aus Heilbronn die Fertigung . Seit einigen Jahren findet man die „Erbswurst mit Speck“ wieder in den Regalen der Lebensmittelhändler. Heute gibt es sie in gelb oder grün.
Heute ist freilich die Zusammensetzung eine andere. Als früher.Neben Erbsmehl, geräuchertem Speck, Palmöl, Speisesalz sowie geräucherter Hefe, Raucharoma und anderen Aromen kommen vor allem zum Einsatz: Mononatriumglutamat, Dinatriuminosinat, Dinatriumguany lat und Hefeextrakt. Die gelbe Erbswurst enthält darüber hinaus zur Farbgebung Curcuma, die grüne hingegen Gemüsesaftkonzentrat und Spinatpulver.
Im Lebensmittelladen des Reilinger Heimatmuseums hängt ein Originalhaken für Erbswürste. Der Wandhänger stammt aus dem ehemaligen Lebensmittelladen von Emilie Römpert geb. Schell in der Kirchenstraße 34. Die Erbswürste sind aber neu.
Philipp Bickle
Am kommenden Sonntag informieren wir im Heimatmuseum von 14 Uhr bis 16.30 Uhr noch ausführlicher über die Erbswurst. Außerdem gibt es Kostproben der köstlichen Suppe! Kleine wie große Besucher sind bei freiem Eintritt gerne willkommen!

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