Gemeinde Reilingen

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Erster Weltkrieg vor 100 Jahren: Reilinger Soldaten sterben auf der "Lorettohöhe" im März 1915

[Online seit 16.02.2015]

Heute tobt der Krieg in der Ukraine und anderen Teilen der Welt. So können wir uns auch nur mit Bedauern an den Ersten und Zweiten Weltkrieg erinnern. Vor genau 100 Jahren, im März 1915 lesen wir in der Zeitung die Namen von gefallenen Reilinger Bürgersöhnen ( Bildausschnitt aus dem Archiv Moosbrugger).
In den Blättern "Zum Gedächtnis des Ehrenmals in der evangelischen Kirche im Jahre 1929" beschreibt Pfarrer Dr. Erckenbrecht die Situation im Jahre 1915:
"Das Kriegsjahr 1915 brachte für uns die größte Verlustliste. 16 Männer (der evangelischen Gemeinde) mussten ihr Leben für das Vaterland hingeben. (103Männer waren es am Ende des Krieges für ganz Reilingen.) Der Bewegungskriegwar zum Stillstand gekommen. Vom Meer im Norden bis zu den Schneeberger im Süden waren die Schützengräben aufgeworfen, in denen sich die Gegner verschanzt hatten. Bald da, bald dort versuchten die Feinde den Wall zu durchbrechen....." Die Lorettohöhe, Loos, Lens.... waren die umstrittensten Stellen.....Auf dem Gipfel des Berges stand eine Kapelle mit einem angeblich wundertätigen Marienbild. Es ging die Sage, wer die Höhe, auf welcher die Kapelle steht, behaupten könne, der werde den ganzen Krieg gewinnen. Zu Hunderten fielen auf beiden Seiten die treuen Kämpfer, zu Tode getroffen nieder.
Von zwei in dem Bericht erwähnten gefallenen Soldaten können wir (Dank der Gedenkschrift von Pfarrer Erckenbrecht)ein paar Einzelheiten entnehmen:
Dererste, (im Jahre 1915),der den Seinen entrissen wurde, war der Landsturmmann Bäckermeister Wilhelm Aichele von Lomersheim in Württemberg, der sich im Jahre 1900 mit Elise geb. Unglenk hierher verheiratet und in unserer Gemeinde seine zweite Heimat gefunden hatte. Am 8. März wurde der gediente Soldat zu dem Ersatzbataillon des Infanterieregiments Nr. 40 nach Mannheim eingezogen. Am 18. März wurde sein ältester Sohn konfirmiert, wobei der Vater fehlen musste; am 20. März warf eine doppelseitige Lungenentzündung den gesunden und starken Mann nieder. Im Lazarett in Mannheim nahm seine Gattin von ihm Abschied, nachdem seine letzten Segenswünsche den Kindern gegolten hatten. Am 27. März hat er heimgehen dürfen. Am 30. März hat er auf dem Reilinger Friedhof seine letzte Ruhestätte gefunden. Am 15. März traf bei dem Vater Franz Eichhorn und dessen Gattin Babette geb. Lamade die Nachricht ein, dass nun auch sein zweiter Sohn Musketier Theodor Eichhorn auf der Lorettohöhe am 3. März von einer Granate zerrissen niedergesunken sei. Sein Leib ruht hinter der Höhe unweit Souchez. Die Todesnachricht seines Regimentes schließt mit den Worten: "Möge der Allmächtige Ihnen und Ihren Lieben seinen Trost geben!" Sein Bruder Friedrich Eichhorn fiel bereits schon am 24. September1914. Er war ein guter und fleißiger Sohn und zog bei Kriegsausbruch mit seinem Regiment ins Feld. Bei Liney hat man den 23jährigen jungen Mann, der so früh aus dem Leben gerissen wurde, beigesetzt. Insgesamt fielen 1914 bereits sechs Reilinger Soldaten der evangelischen Kirchengemeinde. Bild: " Papa, komm´ gesund wieder aus dem Krieg!"
Philipp Bickle

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