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Vom Schneidern und von der Nähmaschine ( Teil 1)

[Online seit 30.06.2020]


Schon seit ewigen Zeiten benützten unsere Vorfahren erste Nadeln aus Fischgräten, spitzen Knochen oder Horn und Garn aus Tiersehnen zum Herstellen von Kleidung und anderen Textilien. So wurde im Laufe der Zeit die Technik verfeinert und ergänzt durch Nähnadeln aus Stahl und baumwollenem Zwirn als Faden. Aber es blieb immer noch reine Handarbeit. Den Spezialisten als Mann nannte man nun „Schneider“ und die Frau hieß   nun „Schneiderin“ oder oft „Weiß-Näherin“. So wurde die Nähtechnik immer mehr verfeinert bis nach 1700 mehrere neue Erfindungen den Weg zur „Nähmaschine“ möglich machten.
1755 erhielt der Deutsche Charles Weisenthal ein britisches Patent für eine „Nadel für mechanisches Nähen“ (Die Maschine fehlte noch!). 1790 baute der Engländer Thomas Saint die erste patentierte von Hand angetriebene Holz-Nähmaschine.  Ob sie selbsttätig nähte, weiß man nicht, denn erst 1874 baute William Newton Wilson das Gerät nach, und es funktionierte!

Karl Hocker ( 1902 - 1975), zweiter von links,  aus der Hockenheimer Straße 44, als Schneiderlehrling. Die Schneider saßen damals noch im
Karl Hocker ( 1902 - 1975), zweiter von links, aus der Hockenheimer Straße 44, als Schneiderlehrling. Die Schneider saßen damals noch im "Schneidersitz" auf den Tischen.

Bei allen Modellen bewegte sich die Nadel seitwärts und wurde von der Hand angetrieben. 1830 erfand der französische Schneider Thimonnier ein Gerät mit Hakennadel an eine Konstruktion aus Holz und schaffte damit 200 Stiche in der Minute. Er eröffnete eine Nähmaschinenfabrik und erhielt einen Auftrag, Uniformen für die französische Armee zu nähen. Als die Pariser Schneider davon erfuhren, fürchteten sie um ihre Arbeit und stürmten die Fabrik und zerstörten alle Maschinen.
1834 erfand Walter Hunt Amerikas erste funktionierende Nähmaschine, ließ sie aber nicht patentieren, da er fürchtete, sie könne zu vielen Menschen den Arbeitsplatz kosten. 1845 entwickelte John Fisher eine Maschine, welche die Einzelkomponenten so geschickt ordnete, dass endlich ein guter Nähablauf erstand. Allerdings ging sein Antrag ans Patentamt verloren, und er fand nie eine Anerkennung dafür.

1845 erfand der Amerikaner Elias Howe eine Nähmaschine, welche zwei Fäden verwendete. Eine Nadel mit einem Öhr an der Spitze stieß durch den Stoff und ließ auf der Unterseite eine Fadenschlinge entstehen. Dann wurde von einem „Schiffchen“ ein Faden durch die Schlinge geführt. So dass ein fester Steppstich entstand. Er ging nach England, und als er zurückkam, hatten Andere sein System kopiert. Einer davon hieß hieß Isaac Singer, der es schaffte ab 1851 ein ganzes Nähmaschinenimperium aufzubauen.  

Spezial-Langschiffchen-Nähmaschine (System Singer) aus dem Stukenbrok Hauptkatalog 1912
Spezial-Langschiffchen-Nähmaschine (System Singer) aus dem Stukenbrok Hauptkatalog 1912

Quelle: Contrado, die Welt der Stoffe&Fashion aus Inspirationen/Ideen: Die Geschichte der Nähmaschine & ihrer Erfinder  https://de.contrado.com/blog)die-geschichte-der-nahmschine/
Bilder:  Karl Hocker ( 1902 – 1975), zweiter von links,  aus der Hockenheimer Straße 44, als Schneiderlehrling. Die Schneider saßen damals noch im „Schneidersitz“ auf den Tischen. Karl Hocker wurde in Reilingen nur als „Hooga- Schneider“ gerufen. So ähnlich wurden „Kammer-Flaschner“. „Bickle-Metzger“, „Voggl-Beäcker“ oder „Decker-Dünschna“ nach ihren Berufen gerufen.
Spezial-Langschiffchen-Nähmaschine (System Singer) aus dem Stukenbrok Hauptkatalog 1912
Philipp Bickle/Fotos: Philipp Bickle

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