Gemeinde Reilingen

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War früher alles besser? (Aus dem Jahre 1909)

[Online seit 24.03.2020]


Quelle: „Die Kirche“, Evangelisch=protestantisches Sonntagsblatt, 3. Oktober 1909, Evangelischer Verlag Heidelberg
Das französische Luftschiff „Republique“ ist zu Grund gegangen. Die Unvollkommenheit der Propeller hat das Unglück herbeigeführt. Ein Flügel brach bei ruhiger Fahrt, bei schönem Wetter ab und durchschlug die Ballonhülle. Das ausströmende Gas entzündete sich, so dass für die 120 Meter hoch schwebende Bemannung keine Rettung war. Zerschmettert wurden sie vom Platze weggetragen, auf dem sie ihren gefährlichen, opferwilligen Dienst fürs Vaterland beendet hatten. Wie oft wird Ähnliches sich noch ereignen, bis der menschliche Geist mit einigermaßen einwandfreier Sicherheit die Luft beherrscht. – Der Kaiser hat der französischen Regierung zu dem Unglück seine Teilnahme aussprechen lassen.
Aus Baden:  Aus der Diözese Oberheidelberg (Reilingen, Hockenheim, Alt- und Neulußheim und weitere Orte des Umkreises) Am Mittwoch, dem 15. September 1909, tagte im dortigen Gemeindesaal (Heidelberg) die Synode der Diözese Oberheidelberg. Dekan Wilhelm Henning=Reilingen leitete die Verhandlungen mit Gebet und einer Ansprache auf Grund von Nehemia 2, 20 ein und gab den ausscheidenden Gemeinden Rohrbach, Kirchheim, Wieblingen und Rheinau die besten Wünsche für eine fernere segensreiche Entwicklung mit…

Gasthaus zur Eintracht (um 1908)
Gasthaus zur Eintracht (um 1908)

Vikar Schönthal=Friedrichsfeld sprach über die Aufgaben der Gemeinden und ihrer Organe im Kampf gegen die Trunksucht. Die eingehende Schilderung der furchtbaren Schäden, welche der Alkohol im Volksleben verursacht, machte auf die Anwesenden sichtlich tiefen Eindruck. In der sich anschließenden Besprechung wurde das Verderbliche der zu vielen Vereine, der überhandnehmende Wirtshausbesuch nicht nur der männlichen, sondern auch der weiblichen Jugend  und die schlimmen Folgen des nur allzu ausgebreiteten Flaschenbierhandels aufs schmerzlichste beklagt….
Ich weiß noch aus Erzählungen meiner Großmutter, dass früher viele Familien unter der Trunksucht der Männer litten. So habe man gesagt, man solle dem Großvater doch ein Fass Schnaps kaufen, dass er sich die „Gurgel absaufe“!
Schon sehr früh gab es das „Blaue Kreuz“, eine christliche Organisation zur Selbsthilfe bei Suchtkrankheiten. Bereits schon 1885gründete ein evangelischer Schweizer Prediger in Hagen den ersten Blaukreuz-Verein in Deutschland. Es gab eine gewaltige geschichtliche Entwicklung bis heute. Das heutige „Blaue Kreuz“ ist Mitglied des Diakonischen Werkes der EKD und gehört dem internationalen Blauen Kreuz an. Katholisches Pendant zum Blauen Kreuz ist der Kreuzbund. Konfessionell ungebunden sind die Guttempler.
Philipp Bickle/Fotos: Philipp Bickle

Blaukreuzgruppe Reilingen in einem Schulsaal mit den Geschwistern Gretchen und Elise Schmitt aus dem Speyerer Weg (um 1935)
Blaukreuzgruppe Reilingen in einem Schulsaal mit den Geschwistern Gretchen und Elise Schmitt aus dem Speyerer Weg (um 1935)

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