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Verlässliche Wasserver- und Abwasserentsorgung für alle

[Online seit 24.02.2020]

Reilingen errichtet 1962 ein eigenständiges Klärwerk. Es wird am 20. September 1963 in Betrieb genommen.
Reilingen errichtet 1962 ein eigenständiges Klärwerk. Es wird am 20. September 1963 in Betrieb genommen.

Aufbau von Ver- und Entsorgungsstrukturen für den Innen- und Außenbereich erst vor 25 Jahren abgeschlossen
 
Im Gegensatz zu weiten Teilen der Erde ist in Baden-Württemberg eine Wasser- und Sanitärversorgung für alle mittlerweile eine Selbstverständlichkeit. Einer Information des Statistischen Landesamtes ist zu entnehmen, dass hierzulande etwa 99,6 Prozent der Bevölkerung an die öffentliche Wasserversorgung und 99,5 Prozent an die öffentliche Abwasserbeseitigung angeschlossen sind. Zum Startjahr der Umweltstatistiken (1975) waren gerade mal 81 Prozent an eine Kläranlage angeschlossen, während der Anschlussgrad bei der Wasserversorgung bereits bei 97,8 Prozent lag.
 
Seit knapp 100 Jahren zentrale Wasserversorgung
 
Reichlich Wasser für die Reilinger Haushaltungen gibt es erst seit 1927, als ein Wasserwerk an der Hockenheimer Straße errichtet und Wasserleitungen in die Häuser verlegt wurden. Das Pumphäuschen ist heute noch am nördlichen Ortseingang in Höhe der Zufahrt zum Gewerbegebiet zu sehen. Vorher musste das Wasser mühsam aus Pumpbrunnen gefördert werden. Die um 1900 erbauten Häuser hatten alle ihren eigenen eisernen Brunnen im Hof. Zuvor gab es für mehrere Häuser einen gemeinsamen öffentlichen Brunnen, der einen gemauerten Brunnenschacht hatte. 1963 wurde der Zweckverband Wasserversorgung „Südkreis Mannheim“ gegründet, der heute die Gemeinden Hockenheim, Altlußheim, Neulußheim und Reilingen mit dem kostbaren Nass versorgt.  Ein eigenes Verbandswasserwerk konnte am 19. Februar 1971 an der Speyerer Straße eingeweiht werden. Zum Wasserwerk gehören sieben Vertikalbrunnen im Staatswald Distrikt Untere Lusshardt (Gemarkung Reilingen) und im Hubwaldbereich (Gemarkung Altlussheim).
 

Die Wasserleitung wird 1923 vor dem
Die Wasserleitung wird 1923 vor dem "Grünen Baum" verlegt. Wirt war damals Abraham Eichhorn, Vater von Friedel Uhlmann. Er war auch Metzger und Polizeidiener. Eichhorn wurde als letzter Bürger noch mit dem Leichenwagen zum Friedhof verbracht.

Abwasserbehandlung setzt Anfang der 1960er Jahre ein
 
Eine öffentliche Kanalisation existiert in Reilingen seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Sie ist im „Mischsystem“ ausgebaut, das heißt Schmutz- und Regenwasser werden zusammen abgeleitet. Allein in dem 2016/17 neu erschlossenen Wohnbaugebiet „Herten II“ erfolgt die Entwässerung im „Trennsystem“. Dort wird das nur gering verschmutzte Regenwasser getrennt vom Schmutzwasser in einem zweiten Kanal abgeführt.
Philipp Bickle vom Heimatverein „Freunde Reilinger Geschichte“ erinnert sich: „Die Kirchenstraße war wohl so um 1904 die erste Straße mit Kanalanschluss. Der Abwasserkanal mündete in den Nachtwaidgraben. Noch 1953 war der Zugang hinter der Wilhelmstraße offen und wir Kinder sprangen von einer Grabenseite zur anderen. Über den Nachtwaidgraben wurde das Abwasser zum Kraichbach abgeleitet. Das Grabenwasser so klar, dass wir darin Molche fangen konnten. Denn zu dieser Zeit wurde vorwiegend das Regenwasser aus den Straßenkandeln und allenfalls noch aus den Spülbecken gesammelt. Waschmaschinen, Bäder und Wasserklosett gab es noch nicht“.
Gestiegene Hygienebedürfnisse und dringende Gewässer- und Umweltschutzbedingungen führten 1962/63 zum Bau einer mechanisch-biologischen Kläranlage, die aber schon 20 Jahre danach, nämlich 1982 stillgelegt wurde.  Seither übernimmt das Klärwerk der Großen Kreisstadt Hockenheim die Reinigung der übergeleiteten Reilinger Abwässer.
 
Druckentwässerung entsorgt die Außenbereiche
 
Was für den Ortsbereich gang und gäbe war, ließ in den Außenbereichen lange auf sich warten. Bis vor 25 Jahren waren dort vereinzelt noch private Hausbrunnen in Betrieb und das Abwasser wurde in abflusslosen Gruben gesammelt oder über Absetz- und Ausfaulgruben dem Kraichbach zugeleitet. Erst 1995 gelang es, die Grundstücke auf dem „Herrenbuckel“, „Hof – und Sandweg“ an die Ortskanalisation, am „Sandweg“ auch an die örtliche Wasserversorgung anzuschließen. Die Tiefbaumaßnahme stand zwar schon länger auf der Agenda, war aber angesichts knapper Finanzen und mangels Investitionshilfen des Landes immer wieder zurückgestellt worden. Wenige Jahre zuvor (1992) waren die Außenbereichsgrundstücke der „Schlossmühle“ und am „Mühlweg“ angeschlossen worden. Rund eine halbe Million Deutsche Mark waren für letzten Wasser- und Abwasseranschlüsse im Außenbereich aufzubringen. Die verlegte Fäkalienförderanlage bestand aus einer 75 Millimeter starken Druckentwässerungsleitung und Tauchmotorpumpen mit Schneidrädern.  Kompressorstationen übernehmen an den Leitungsenden die tägliche Entleerung des Kanals. (jd)
 
Fotos: svs und le

Die Außenbereichsgrundstücke am Hof- und Sandweg werden 1995 an die Ortskanalisation und Wasserversorgung angeschlossen.
Die Außenbereichsgrundstücke am Hof- und Sandweg werden 1995 an die Ortskanalisation und Wasserversorgung angeschlossen.

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