Wir berichten
Ein Armee-Wörterbuch für amerikanische Soldaten (1943)
[Online seit 10.01.2020]
Das amerikanische Kriegsministerium gab 1943 ein „German Phrase Book German“ (handgroßes Taschenwörterbuch) nur für den dienstlichen Gebrauch heraus. Es sollte nur an zuverlässige Leute verteilt werden. Nun sollten aber auch Soldaten ohne jegliche Deutschkenntnisse schnell und auf leichte Art ihre Wünsche auf „deutsch“ sagen können. So verwendete man eine Schreibweise in lautmalerischer Art, wie sie Amerikaner auf Englisch aussprechen konnten, so dass es aber fast dem deutschen Originalwort ähnelte. „Breef-pawst“ = „Briefpost“. (Man sollte eine solche Schreibweise auch für den Reilinger Dialekt verwenden, da mit unseren gebräuchlichen Schriftzeichen auch nicht alles aufgeschrieben werden kann. Ich denke z. B. an „Boujemohnschda“!)
Ich habe hier einen Auszug abgebildet, so können sich unsere Leser selbst einmal versuchen. Seltsamer Weise trägt unsere Ausgabe auf dem Inneneinband aber einen deutschen Besitzerinnen – Namen. Das Wörterbuch diente also auch den Soldaten, um sich auch mit der Zivilbevölkerung und insbesondere mit den jungen „Fräuleins“ zu verständigen. Unsere Bilder zeigen junge Amerikaner, wie sie im April 1945 in Hockenheim und Reilingen zu den ersten Besatzungstruppen gehörten. Die Bilder übermittelte übrigens in dankenswerter Weise Karl Weibel in das Reilinger Bildarchiv. Quellen: German Phrase Book, 10. November 1943, War Department Washington Bildauszüge: Amerikaner in im April 1945 Reilingen Philipp Bickle/Fotos: Bickle