Gemeinde Reilingen

Seitenbereiche

Volltextsuche

Was suchen Sie?

RSS

Facebook

Kontrast

Schriftgröße:

Seiteninhalt

Wir berichten

Wer weiß es noch? Bundesland Württemberg-Baden? (Teil 1)

[Online seit 07.10.2019]


1945 wurde Nordbaden durch die amerikanischen und französischen Truppen besetzt. Die Stadt- und Landkreise Bruchsal, Karlsruhe und Pforzheim brachten die Franzosen unter ihre Gewalt. Kurze Zeit gab es auch in Reilingen französische Besatzungssoldaten. Bei uns in der Ziegelstraße waren auch welche untergebracht. Später waren dann amerikanische Soldaten in Reilingen einquartiert. Reilinger Familien mussten ihre Wohnungen verlassen und die amerikanischen  Besatzungstruppen wohnten dort. Auch das Lutherhaus beherbergte Amerikaner, welche nicht pfleglisich mit dem Inventar umgingen. Die Südgrenze der amerikanischen Besatzungszone wurde so gewählt, dass die Autobahn Karlsruhe-München (die heutige A 8) auf der ganzen Strecke innerhalb der amerikanischen Besatzungszone lag. Am 19.September 1945  gab die US-amerikanische Militärregierung die Gründung Württemberg-Badens bekannt (zugleich auch Groß-Hessen und Bayern) und berief für Württemberg-Baden am 21. Dezember 1945 eine Vorläufige Volksvertretung

Landeshauptstadt war Stuttgart. Eine Verfassunggebende Landesversammlung fand am 30. Juni 1946 statt und  dann der erste Landtag gewählt. Mit einer Volksabstimmung wurde 1946 die Verfassung bestätigt. Der „Landesbezirk Baden“ hatte seinen Sitz in Karlsruhe und war nur halb so groß wie der württembergische Landesbezirk. Bei der Gründung der Bundesreplik 1949 wurde Württemberg – Baden ein Teil der Bundesrepublik Deutschland. Das nun geltende Grundgesetz (es hieß nicht  „Verfassung“) verlangte eine Neugliederung des Bundesgebietes,  „damit die Länder nach Größe und Leistungsfähigkeit  die ihnen obliegenden Aufgaben wirksam erfüllen können“.  1950 führten die Länder Württemberg-Baden, (Süd-) Baden und Württemberg-Hohenzollern eine Probeabstimmung und am 16. Dezember 1951 eine Volksabstimmung zur Vereinigung durch. Die Wähler votierten für eine Volksabstimmung. Und so wurde das nun „Baden-Württemberg“ heißende Bundesland am 25.April 1952 gegründet.

Was hier so kurz skizziert wurde, verlief natürlich nicht problemlos ab. So gab es bei der Demokratisierung des öffentlichen Lebens zwischen den politischen Parteien, Besatzungsmächten, den Parteien und anderen Gruppierungen Meinungsverschiedenheiten. So kämpften besonders die „Badener“ und „Schwaben“ gegeneinander, was sich heute noch im „Badener Lied“ über den „Neckar“ in einer „inoffiziellen“ Strophe („in Maxau ist der Rhein noch blau, der Neckar, die alte Schwabens…!“) nachspüren lässt. Zwei der abgebildeten Plakate aus der Volksabstimmungszeit sprechen heute noch für sich.
Im zweiten Teil werden wir über die wirtschaftlichen Probleme in Reilingen informieren, welche zur Amtszeit von Bürgermeister Ludwig Römpert im  damals neuen Lande Württemberg-Baden hier in Reilingen  von 1945 bis 1952 bewältigt werden mussten.  
( Quelle: Badische Geschichte, „Vom Großherzogtum bis zur Gegenwart“ , Konrad Theiss-Verlag Stuttgart,2.Aufl. 1987, S. 208 ff.  Plakate: Wir wollen keine Schwabenstreiche ( Wahlplakat der „Altbadener“ 1950 ) und „So geht´s nicht weiter!“ (Wahlaufruf 1950/51)          
Philipp Bickle

Weitere Informationen

Archiv - Ortsgeschichte

Hier können Sie ältere Artikel zum Thema Ortsgeschichte nachlesen.

Jahr 2003
Jahr 2004
Jahr 2005
Jahr 2006
Jahr 2007
Jahr 2008