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Was eine alte Reichsseifenkarte erzählen kann ( 1944) (Teil 1)

[Online seit 20.09.2019]

Lebensmittelmarken oder andere Bezugsscheine wurden in der Regel im Krieg oder anderen Notzeiten an die Bevölkerung ausgegeben, um den allgemeine Mangel an Konsumgütern besser verwalten zu können.

Im Ersten Weltkrieg  wurde 1915 zunächst eine Brotkarte ausgegeben. Später folgten Karten für Milch, Fett  und Eier. 1916 kam noch eine Bezugskarte für Schuhwaren dazu.
Im Zweiten Weltkrieg  wurden schon am 28. August, also vier Tage vor Beginn des Zweiten Weltkrieges Lebensmittelmarken und  Bezugscheine für Benzin ausgegeben. Wenig später folgte die Reichskleiderkarte. Die ausgegeben Marken wurden vom Händler auf dem Bogen abgeschnitten und auf Sammelbögen geklebt. Dafür erhielten sie einen Bezugsschein, den sie beim Großhändler vorlegen mussten.
Ende 1939 gab es Karten für Schwer- und Schwerstarbeiter und eine für Lang- und  Nachtarbeiter. Es gab Brot-, Fleisch, Fett-, Eier und Marmeladen/Zuckerkarten. Außerdem gab es unterschiedliche Karten für Klein- und Kleinstkinder, für Kinder bis zu 6 Jahren, für Jugendliche und Erwachsene. Die Landbevölkerung, die sich zunächst zumindest teilweise selbst versorgen konnte erhielt geringere Rationen.
So erhielt ein Normalverbraucher  im Juni 1944  2225 Gramm Brot, 250 Gramm Fleisch und 270 Gramm Fett pro Woche. Oft wurden die Lebensmittelmarken auch auf dem Schwarzmarkt zum Tauschen verwendet. 
Unsere heute abgebildete Reichsseifenkarte aus dem Jahre 1944 sieht folgendes vor: Im Monat erhielt man 1 Stück „Einheitsfeinseife“ und 250 Gramm Wasch-(Seifen-)Pulver.
Die Rückseite des Markenbogens erhielt Tipps für die  „Deutsche Hausfrau“ zum Sparen.
„Weniger verschmutzte Wäsche spart Waschmittel. Doppelt beschmutzte Wäsche braucht bis zur dreifachen Menge Waschpulver. Längeres Tragen der Wäsche spart nicht, sondern vergeudet Waschpulver!  
Länger und gründlicher einweichen als früher; die eingeweichte Wäsche durchstauchen oder mit dem Wäschestampfer bearbeiten und vor dem Hineinlegen in den Kessel mit klarem Wasser spülen.
( Quelle: Text aus Wikipedia; Seifenkarte aus dem Heimatmuseum Reilingen)
Philipp Bickle

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