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30 Jahre Mauerfall: Was war das Hausbuch in der DDR?
[Online seit 02.09.2019]
Seit dem 6. September 1951 musste in der DDR ein Hausbuch geführt werden. Es führte in der Regel ein Mieter (Hausvertrauensmann) , bei privaten Häusern auch der Eigentümer des Hauses. Dabei wurden die Namen, Geburtsdaten und Berufe der jeweiligen Mieter und Untermieter aufgelistet.
Besucher aus der DDR, die länger als drei Tage blieben mussten sich beim Hausbuchbeauftragten zwecks Eintragung melden. Bei Besuchern aus dem Ausland lag die Meldepflicht bei 24 Stunden nach Ankunft. Bei Besuchern aus dem Ausland (also auch Westberlin oder Bundesrepublik) musste die Anmeldung innerhalb von 24 Stunden bei der Volkspolizei (DVP) erfolgen. Dort musste auch die Abreise wieder angegeben werden.
Der Volkspolizei, den freiwilligen Helfern der DVP oder den Mitarbeitern der Staatssicherheit war das Hausbuch auf Verlangen vorzulegen.
Nach der Wende wurden die Hausbuchverantwortlichen aufgefordert, die Hausbücher im Meldeamt bzw. bei einer Polizeidienststelle abzugeben. Wer also von hier zu Opa oder Oma in der DDR reiste, der musste von den Verwandten angemeldet werden. Als ich 1965 mit einer Gruppe zum Besuch einer brandenburgischen Patengemeinde zum gemeinsamen Treffen in (Ost-) Berlin fuhr, sagte man uns an der Grenze, dass man genau wüsste, wo wir herkämen und wo wir hinwollten. Wir durften aber immer nur einen Tag von (West)-Berlin aus einreisen und mussten abends wieder zurück. Beim Grenzübertritt mussten wir nach Kontrolle jedes mal 5 DM (West) zwangsweise umtauschen. Und bei der Rückkehr durfte kein DDR-Geld mitgenommen werden, sondern es musste gespendet oder zum Einkaufen verwendet werden.
Philipp Bickle
( Quelle: Wiki) Bilder: Ausschnitte aus einem Hausbuch
