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Den "Debbischbatscher" als "Teppichklopfer" kann man heutzutage im Heimatmuseum schon als "antikes Hausgerät" vorfinden!

[Online seit 16.01.2023]

Die
Die "Debbischbatscher aus dem Reilinger Heimatmuseum.

Bis in die Fünfziger Jahren gab es bei uns noch keine „Staubsauger“. Deswegen wurden die Teppiche im Hof zum Klopfen auf die Teppichstange gehängt und mit dem geflochtenen Teppichklopfer ausgeklopft. Diese Arbeit war äußerst anstrengend. Bei mehreren Familien in einem Haus wurde oftmals für längeren Zeitraum die Mittagsruhe gestört.

Die Teppichklopfer waren meist aus Weiden oder RattanDiese wurden in Schlingenform gefertigt, so ähnlich wie ein Tennisschläger. Hatte man den Teppich auf der Stange aufgehängt, wurde die Rückseite kräftig ausgeklopft, um den Schmutz zu lösen. Am besten war es, wenn eine zweite Person den Teppich an der Stange ein wenig festhielt, damit der Staub besser entweichen konnte.

Anschließend wurde der Teppich gewendet, um die vordere Seite ebenfalls zu klopfen und manchmal auch zu bürsten. Ältere Teppiche, die schon etwas mehr verschmutzt waren, legte man im Winter mit der Oberseite nach unten in den Schnee, um diese mit dem Teppichklopfer zu bearbeiteten. Diese Art der Reinigung war sehr effizient, um Hausstaub, Milben und sonstigen Schmutz mechanisch zu entfernen, denn so blieb der Schmutz im Schnee.

Das oberfränkische Neuensee war sehr lange bekannt für die Herstellung von Teppichklopfern, die überall verkauft wurden. Heutzutage muss man erst in ein Korbmuseum, um den langwierigen Arbeitsgang wieder einmal vorgeführt zu bekommen.
Mittlerweile gibt es bei den meisten Häusern keine Teppichstangen mehr, denn wegen der Nutzung von elektrischen Staubsaugern braucht man sie nicht mehr.

Wenn man heute im Museum den Teppichklopfer vorführt, können sich die älteren Besucher meist noch erinnern, dass man diesen früher auch manchmal dazu gebrauchte, um den „frechen Buben“ den „Hosenboden“ „auszuklopfen“ oder „auszustauben“.
Wie es schon im Gedicht vom „Büblein aus dem Eis“ von Friedrich Güll mit den Illustrationen von Gertrud Caspari (1910) dargestellt wurde. Als der freche Bube im Eis einbrach, kam ein Mann schnell zu Hilfe und zog das Kerlchen heraus.

Gedicht Büblein aus dem Eis von Friedrich Güll mit Illustrationen von Gertrud Caspari.
Gedicht Büblein aus dem Eis von Friedrich Güll mit Illustrationen von Gertrud Caspari.

Der Text endet:
„Der packt es bei dem Schopfe
Und zieht es dann heraus:
Vom Fuß bis zu dem Kopfe
Wie eine Wassermaus.
Das Büblein hat getropfet,
Der Vater hat’s geklopfet
Zu Haus.“

Als modernere Geschichten dazu, findet man zum Beispiel die Donald Duck Comics aus Entenhausen, in denen Donald Duck seine Neffen mit dem Teppichklopfer bestraft.

Wegen seines typischen klopfenden Geräusches während des Fluges, wurde der Mehrzweckhubschrauber der US-Streitkräfte Bell UH-1, unter den Soldaten auch scherzhaft „Teppichklopfer“ genannt.

Quelle: Wikipedia, Begriff „Teppichklopfer“ aus dem Internet.
Bild: Zwei Teppichklopfer aus dem Heimatmuseum!

Fotos: Philipp Bickle

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