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Südamerikanischer Besuch bei Familie Diessner
[Online seit 15.03.2019]
Am letzten Mittwoch sichtete Familie Diessner ein ungewöhnliches Tier in ihrem Garten, das dort definitiv nicht hingehörte. Geistesgegenwärtig wurden schnell ein paar Fotos gemacht.
Nach Rücksprache und Auskunft des Landratsamtes Rhein-Neckar-Kreis, Amt für Landwirtschaft und Naturschutz in Sinsheim und dem Wildbeauftragten beim Ordnungsamt Rhein-Neckar in Heidelberg handelt es sich hierbei um eine Nutria, auch Biberratte genannt.. Dieses Tier stammt ursprünglich hauptsächlich aus Südamerika und kann 8 - 10 kg schwer werden. Auch hierzulande benötigt es als Lebensraum Wassernähe.
Da Familie Diessner nur unweit des Reilinger Sees wohnt, in unmittelbarer Nachbarschaft des Verbandswasserwerks (mit etwas Teichähnlichem im Hof) ist anzunehmen, dass es sich um ein verwirrtes und verirrtes Tier handelt.
Möglicherweise wird sich noch der ein oder andere Reilinger Gartenbesitzer erschrocken die Augen reiben, wenn er in seinem Anwesen die Bekanntschaft mit dem südamerikanischen Auswanderer macht.
Manchen Spaziergängern könnte die Nutria auch schon hin und wieder beim Schwimmen in der Kraichbach aufgefallen sein, denn auch dort wurde sie schon des Öfteren gesichtet.
Nutrias sind sowohl tag- als auch nachtaktiv, insbesondere dämmerungsaktiv. Sie sind fast reine Vegetarier und ernähren sich vorwiegend von Blättern, Stängeln, Wurzeln von Wasserpflanzen und Hackfrüchten. Seltener werden auch Schnecken, Würmer und Süßwassermuscheln gefressen.
Nutrias können durch ihre Höhlenbauten erhebliche Schäden an Wasserbauanlagen und in Uferbereichen anrichten.
Positiv ist zu vermerken, dass Nutrias die ebenfalls eingebürgerten Bisamratten (welche erhebliche Schäden an den Wasserwegen verursachen) zurückdrängen, auch sind ihre Bestände besser kontrollierbar.
Die Nutriabestände in Deutschland haben sich von 2006 bis 2016 etwa verdoppelt.
Fotos: Diessner
