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Zur Krippe her kommet, in Bethlehems Stall

[Online seit 14.12.2017]

Wie eine Pfälzer Kirchenkrippe den Weg nach Reilingen fand
 
Um an den christlichen Ursprung zu erinnern, gehört es bei vielen Familien zur Tradition, unter dem geschmückten Christbaum eine Weihnachtskrippe aufzustellen. Diese Tradition pflegen auch die Eheleute Franziska  und Hans-Peter Hocker in der Speyerer Straße. Allerdings ist ihre Weihnachtskrippe schon etwas Besonderes; mit einer eigenen Geschichte, wie sie nicht besser in die Weihnachtszeit passen könnte.   
Julius Horn, der Vater von Franziska Hocker,  war in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts  in seiner heimatlichen Kirchengemeinde im pfälzischen Leimersheim engagiert. Diese hatte sich entschlossen, eine neue Weihnachtskrippe für die der Heiligen Gertrud von Nivelles geweihte Pfarrkirche anzuschaffen. Denn die alte Krippenlandschaft war durch jahrzehntelangen Gebrauch unansehnlich geworden, und die bis zu 50 Zentimeter hohen Gipsfiguren schon stark ramponiert. Der handwerklich talentierte Julius Horn brachte es aber nicht übers Herz, die alten Figuren einfach weg zu werfen. Er nahm stattdessen die erheblich geschädigten Einzelteile mit nach Hause und machte sich in monatelanger, detailverliebter Arbeit daran, die Nachbildungen des Jesuskindes, von Maria und Josef, der Könige aus dem Morgenland und der Schafhirten zu restaurieren. Er ließ sich von ihrem bedauernswerten Zustand nicht abschrecken, fügte hie und da abgebrochene Teile an und bemalte jede einzelne Figur per Hand völlig neu.  Fast allen Geschöpfen hauchte er so neues Leben ein. „Bis auf das Kamel der Heiligen Drei Könige“, erinnert sich Franziska Hocker. Das habe sich trotz aller Bemühungen ihres Vaters nicht mehr zusammensetzen lassen.
Julius Horn würde es heute sicher freuen, wenn er sehen könnte, wie auch noch viele Jahre nach seinem Tod sein künstlerisches Werk in Ehren gehalten wird.  Wenn an Heilig Abend in der Speyerer Straße gleich drei Generationen zusammen Weihnachten feiern, gehört seine Krippe als fester Bestandteil dazu. Ebenso wie das bis zur Zimmerdecke reichende, festlich geschmückte Nadelgehölz und natürlich die darunter ausgebreiteten Päckchen, die insbesondere für die Enkelkinder Leonie und Julius einige Überraschungen bereithalten. (jd)
 
Foto: jd

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