Gemeinde Reilingen

Julchen und Anton fast so groß wie die Eltern
Allmählich wird es eng im Storchennest. Höchste Zeit, dass sich der Nachwuchs zu einem ersten Erkundungsflug in die nähere Umgebung aufmacht. Schließlich gilt es, für die große Reise gen Süden vorbereitet zu sein.
„Julchen und Anton entwickeln sich prächtig und sind zwischenzeitlich fast so groß wie ihre Eltern“, weiß Dieter Rösch vom BUND. Man könne sie nur noch an den schwarzen Schnäbeln und den Beinen unterscheiden. Gut zu erkennen sei auch das Bettelverhalten des Nachwuchses. „Wenn die Jungen Hunger haben, stupsen sie den Schnabel ihrer Eltern an, um diese zum heraus würgen der Nahrung zu bringen“.
In immer kürzeren Abständen erwarten die Jungtiere Futter. Permanent knurrt der Magen und die Eltern sind ständig unterwegs, den Hunger auf Fische, Frösche, Mäuse und Großinsekten zu stillen. „In neunzig Minuten konnte ich am Samstag sage und schreibe drei Fütterungen beobachten“, bestätigt „Storchenvater“ Dieter Rösch. „Das Futter wurde jedes Mal gierig hinuntergeschlungen“.
Kein Wunder, denn die täglichen Flugübungen kosten viel Kraft. Bislang hat es für die beiden Jungvögel noch nicht gereicht, das Nest zu verlassen. Noch bleibt es bei Trockenübungen. Aber jeden Tag kann es soweit sein. Dieter Rösch konnte schon beobachten, wie einer der Jungstörche etwa einen halben bis ganzen Meter vom Nest hochsprang und versuchte, sich sekundenlang in der Luft zu halten.
Jetzt dauert es nicht mehr lange und die ganze Familie fliegt über die Kisselwiesen und geht auf gemeinsame Futtersuche.
(jd)
Fotos: Dieter Rösch