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Einsatzreiche Tage im August

[Online seit 05.09.2022]

16.08.2022 - Türöffnung aufgrund von Verwesungsgeruch
Am späten Abend wurden wir zu einer Türöffnung alarmiert. Diese Alamierungen zur Türöffnung, hinter der eine hilflose Person vermutet wird, ist für uns immer eine der unangenehmeren Alamierungen. Man weiß zum Einen nie, was einen hinter der Tür erwartet und genau deswegen ist meist auch Eile geboten. Wenn hinter der Tür eine hilflose oder tote Person gefunden wird, hängen meist unschöne Schicksale daran. Bei der aktuellen Alamierung gaben aufmerksame Nachbarn an, im Haus einen Verwesungsgeruch wahr zu nehmen und, dass man die Bewohnerin der Wohnung im 1. OG schon ein paar Tage nicht mehr gesehen hatte. An der Einsatzstelle angekommen galt es dann keine Zeit zu verlieren. Die Tür konnte zügig, gewalt- und zerstörungsfrei geöffnet werden. Gruppenführer und Einsatzleiter Michael Malcher übergab die geöffnete Wohnung sofort an die anwesenden Polizeibeamten und den Rettungsdienst, die die Bewohnerin leblos vorfanden. Leider kam hier jede Hilfe zu spät. Unser Mitgefühl gilt der Familie und den Angehörigen, wir wünschen Ihnen viel Kraft für diese schwere Zeit.
 
Halten Sie Kontakt zu ihren Nachbarn
Wir sind hier auf sehr besorgte Nachbarn getroffen, die sich mehrfach erkundigten, ob es richtig war, uns zu rufen. An dieser Stelle möchten wir gerne noch einmal sagen: Ja, absolut. Genau dafür sind wir da. Egal um welche Uhrzeit oder an welchem Wochentag.

Auch wenn es abgedroschen klingt: "Rufen Sie uns lieber einmal zu viel." Wir haben kein Problem damit, eine Tür zu öffnen und niemanden in der Wohnung vor zu finden.

Halten sie Kontakt zu ihren Nachbarn. Vielen sieht man nicht an, dass sie alleine oder eventuell hilflos sind. Wenn sie ihre Nachbarn eine ungewöhnlich lange Zeit nicht gesehen haben, sich Post im Birefkasten sammelt, die Zeitung nicht reingeholt wird oder tägliche Routinen nicht wahrgenommen werden, suchen Sie Kontakt, fragen sie, ob alles ok ist. Jeder von uns braucht irgendwann einmal Hilfe.
 
Das Schlimmste bei solchen Einsätzen ist die Gewissheit, dass die verstorbenen Personen wohl häufig sehr alleine sind, obwohl sie mitten unter uns leben.
 
22.08.2022 - Containerbrand Deponie Fa. Delvanis
Gegen 15:58 Uhr erreichte uns der Alarm der Leitstelle mit dem Stichwort "Feuer3 - Industrie/Lagerhalle". Als Einsatzstelle wurde die Deponie der Firma Delvanis genannt.
Einsatzstichwort F3 bedeutet für uns zwei Dinge:
a) Höchste Brandstufe - mit allen verfügbaren Kräften und Fahrzeugen umgehend auszurücken
b) Es ist ein gemeldeter Brand und keine Meldung mittels Brandmeldeanlage

Auf der Anfahrt ins Gerätehaus hatten einige Kamerad*innen bereits die Rauchentwicklung gesehen, der Brand war somit also mehr oder weniger bestätigt. Das bedeutete ein umgehendes Ausrückten unseres Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) und des Löschgruppenfahrzeuges (LF16) zur Brandbekämpfung. Ein zweites Team tauschte die Beladung unseres Gerätewagen Logistik 2 (GW-L2) und machte sich dann ebenfalls auf den Weg.

Zum besseren Ablöschen wurde der Inhalt aus dem Container ausgebreitet.
Zum besseren Ablöschen wurde der Inhalt aus dem Container ausgebreitet.

Wertvolle Flexibilität durch Rollcontainer
Der Gerätewagen Logistik 2 gibt uns die Möglichkeit, mit verschieden beladenen Rollcontainern, die Beladung zu variieren. Standardmäßig ist das Auto, in der aktuellen Wetterlage, mit 1000m Schlauchmaterial und einer Tragkraftspritze beladen, um im Einsatzfall bei Wald- oder Flächenbrand schnell reagieren und eine Wasserversorgung über eine lange Wegstrecke aufbauen zu können. Zusätzlich sind noch Rollcontainer zur Beseitigung von Wasserschäden, z.B. bei plötzlich einsetzendem Starkregen, verlastet.
 
Beladung auf Industrie- bzw. Lagerbrand angepasst
Bei einem Industrie- Gebäude oder Lagerbrand benötigen wir kein Material zur Beseitigung von Wasserschäden sondern zusätzliche Wechselkleidung wegen Kontamination und zusätzliche Atemschutzgeräte bzw. Austauschflaschen. Die Löschfahrzeuge sind mit genügend Material für den ersten Angriff ausgestattet, aber die Erfahrung zeigt, dass relativ schnell Nachschub notwendig ist. Zusätzlich wird bei einem Nachteinsatz erweiterte Beleuchtung benötigt.
 
Brand in eines Abrollcontainers
Vor Ort trafen die Einsatzkräfte auf einen brennenden Abrollcontainer, außerhalb der Lagerhalle, in den mittels Förderband, sortierter Abfall geführt wurde. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte hatten Mitarbeiter der Firma Delvanis bereits mit den Löscharbeiten begonnen, um Schlimmeres zu verhindern. Sie übergaben die Einsatzstelle umgehend an die Feuerwehr. Mittels eines C-Rohres konnte das restliche Feuer gelöscht und der Inhalt soweit heruntergekühlt werden, dass keine Gefahr mehr bestand. Gegen 17:02 Uhr wurde die Einsatzstelle wieder an den Betreiber übergeben. Polizei und Rettungsdienst waren ebenfalls vor Ort.

Die Kanalisation kann kein Regenwasser mehr aufnehmen.
Die Kanalisation kann kein Regenwasser mehr aufnehmen.

24.08.2022 - Überlandhilfe bei der Großwetterlage der Feuerwehr Walldorf
Gegen 19:12 Uhr wurden wir, per Alarmierung durch die Leitstelle, zur Unterstützung bei den Einsätzen rund um die Großewetterlage zu den Kamerad*innen nach Walldorf beorderd. Starkregen mit 60 bis 70 Liter pro Quadratmeter in der Spitze, hatte die Kanalisation in Walldorf an die Grenze gebracht und dafür gesorgt, dass in zahlreichen Haushalten das Abwasser von Außen eindrang und über Waschbecken, Toiletten, Duschen und Überläufen die Keller unter Wasser setzte. 15-20 cm Wasser im Keller waren keine Seltenheit, Parkhäuser nahezu komplett geflutet.
 
Wir waren mit drei Fahrzeugen, über 20 Kamerad*innen, mehreren Wassersaugern und Tauchpumpen bis 01:30 Uhr im Einstatz. Laut Feuerwehr Walldorf waren stelleneweise mehr als 300 Kamerad*innen aus der Umgebung mit bis zu 59 Fahrzeugen um Einsatz. Die Einsatzlage selbst entspannt sich nur sehr langsam. Gegen 4 Uhr am Samstagmorgen hatte man ca. 240 Einsätze abgearbeitet.


02.09.2022 Überlandhilfe Verkehrsunfall BAB61 und Brandmeldealarm
Feuerwehrtechnisch begann für uns die neue Woche schon sehr früh. Gegen 07:03 Uhr wurden wir zur Überlandhilfe für die Kamerad*innen unserer Nachbarwehr aus Hockenheim alarmiert. 
 
Das Einsatzstichwort H3 Verkehrsunfall LKW ließ uns schon erahnen, dass da Arbeit auf uns zukommt. Als Einsatzort wurde die Bundesautobahn 61 bei Kilometer 383,3 gemeldet. Das ist ziemlich genau auf der Rheinbrücke. 
 
Die Feuerwehr aus Altlußheim wurde ebenfalls alarmiert und so machte sich unser Hilfeleistungslöschfahrzeug auf den Weg zur Einsatzstelle.  Diese erreichten wir außerordentlich zügig, nicht zuletzt, weil eine vorbildliche Rettungsgasse gebildet wurde. 
 
Vor Ort waren die Löscharbeiten mit zwei C-Rohren bereits in vollem Gange. Das C-Rohr ist der „normale Schlauch“, wenn man das so sagen kann, mit dem wir löschen. An einem Verteiler können drei so genannte C-Rohre angeschlossen werden. Jeder Trupp, der mit der Brandbekämpfung beschäftigt ist, nimmt ein C-Rohr. Sowohl für den Innenangriff als auch das Löschen von außen. Ausnahmen sind der Einsatz von Wasserwerfern oder Löschen von der Drehleiter aus. Braucht man mehr als 3 C-Rohre, um zum Beispiel von verschiedenen Seiten zu löschen, kommen mehrere Verteiler zum Einsatz. 

Fotos: Feuerwehr Reilingen

Das Feuer hat den Anhänger unbrauchbar gemacht.
Das Feuer hat den Anhänger unbrauchbar gemacht.

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