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Lüftung unter Kontrolle

[Online seit 28.03.2017]

Energiesparen im Haushalt
Verglichen mit mechanischen Lüftungsanlagen hat die Fensterlüftung Nachteile. Denn sie ist nur schwer zu dosieren und fordert den Bewohnern erhöhte Aufmerksamkeit ab. Zu leicht vergisst man, das Fenster nach angemessener Zeit wieder zu schließen, oder man lüftet zu selten, sodass sich an besonders exponierten Punkten der Wohnung Feuchtigkeit niederschlägt. Auf eine Lüftungsanlage dagegen ist Verlass; sie sorgt vollautomatisch für frische Luft.
1. Fenster. Entgegen einem weit verbreiteten Vorurteil dürfen in Wohnungen mit Zu- und Abluftanlagen die Fenster geöffnet werden. Zwar funktioniert die Wärmerückgewinnung nur dann optimal, wenn die Fenster geschlossen sind. Doch spielt dies nur im Winter eine Rolle, wenn es draußen so kalt ist, dass man die Fenster nur ungern öffnet. Im Sommer und in der Übergangszeit ist es draußen dagegen meist warm genug, um die Wohnung über die Fenster zu lüften. Am besten, man schaltet in dieser Zeit die Lüftungsanlage aus – und spart Strom.
2. Dunstabzug. Von einer direkten Verbindung zwischen Lüftungsanlage und Dunstabzugshaube in der Küche ist abzuraten. Zum einen könnten die im Küchendunst schwebenden Fettpartikel Kanalnetz und Lüftungsgerät verschmutzen; zum anderen müsste der zum Absaugen von Küchendämpfen nötige Luftstrom um ein Vielfaches größer sein als in Lüftungsanlagen üblich. Am besten, man montiert in Herdnähe ein Abluftventil für die Grundlüftung und ergänzt es mit einer Umlufthaube mit hochwertigem Filter.
3. Kaminfeuer. Das Knistern der Flammen im offenen Kamin schafft zwar eine gemütliche Atmosphäre, passt aber mehr schlecht als recht zu einer mechanischen Lüftungsanlage. Denn sowohl Abluftanlagen als auch Zu- und Abluftanlagen, deren Zuluftventilator ausgefallen ist, erzeugen unter Umständen einen Unterdruck, der stärker ist als der thermische Auftrieb, der die Rauchgase des Feuers durch den Kamin ins Freie befördert. Es besteht die Gefahr, dass giftige Rauchgase in den Raum dringen. Deshalb muss eine Lüftungsanlage abschalten, sobald der Unterdruck in einem Raum mit offener Feuerstätte die Marke von vier Pascal übersteigt. Die bessere Lösung sind jedoch geschlossene, raumluftunabhängige Öfen mit Luft-Abgas-Schornstein. So nennt der Fachmann einen konzentrischen Doppelschornstein, in dessen inneren Schacht die Rauchgase nach oben ins Freie steigen. Über den äußeren Schacht saugt das Feuer die nötige Verbrennungsluft an.
4. Erdwärmetauscher. Insbesondere beim Einsatz von Kompaktaggregaten empfiehlt es sich, die aus dem Freien angesaugte Frischluft an kalten Tagen vorzuwärmen. Dies geschieht im sogenannten Erdwärmetauscher, der eigentlich nichts weiter ist als ein im Erdreich verlegtes, langes Kunststoff- oder Betonrohr. Die vom Ventilator des Kompaktaggregates über einen Rohrstutzen im Freien angesaugte Luft durchströmt zunächst den Erdwärmetauscher und gleicht dabei ihre Temperatur der Erdtemperatur an. Es gilt: Je tiefer das Wärmetauscherrohr in der Erde liegt, desto stärker erwärmt sich die durchströmende Luft. Vorteil im Winter: Der Erdwärmetauscher verhindert das Vereisen von Wärmetauscher und -pumpe – auf ein zusätzliches Frostschutzheizregister kann verzichtet werden. Vorteil im Sommer: Die durchströmende warme Außenluft kühlt sich auf Erdtemperatur ab – ein Effekt, der insbesondere an schwülwarmen Tagen eine erfrischende Wirkung aufs Raumklima hat. Nachteil: Es sind Erdarbeiten nötig, und die kosten.
5. Wartung. Damit die Lüftungsanlage zuverlässig funktioniert, sollte sie in regelmäßigen Abständen inspiziert werden. Ein Wartungsvertrag mit einer Fachfirma ist anzuraten. Bei der Inspektion reinigen die Monteure den Wärmetauscher, kontrollieren die Luftströme und prüfen die Funktion aller Anlagenteile. Die Filter sollten in regelmäßigen Abständen gereinigt oder gewechselt werden, denn sind sie stark verschmutzt, steigt der Strombedarf der Ventilatoren. Im Abluftsystem sind Filtermatten aus Edelstahlgewebe gebräuchlich, die problemlos im Waschbecken gereinigt werden können. Die Feinfilter im Zuluftsystem sollten ein- bis zweimal pro Jahr gewechselt werden, je schmutziger die Außenluft, desto häufiger. Die Kosten pro Filtersatz liegen bei 40 bis 90 Euro. Alle 10 bis 20 Jahre sollte zudem das Kanalnetz gereinigt werden.
6. Kostenbilanz. Die Neubaukosten einer reinen Abluftanlage für eine 3-Zimmer-Wohnung beziffert der Bundesverband Wohnungslüftung auf 1 200 bis 1 500 Euro; für ein Einfamilienhaus bis 2 500 Euro – je nach Anzahl der Räume. In den Kostenschätzungen enthalten sind Material, Montage und Inbetriebnahme. Teurer wird es, wenn eine Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung eingebaut werden soll: Hier liegen die Neubaukosten bei 4 000 bis 6 000 Euro. Zentrale und dezentrale Lösungen sind etwa gleich teuer, denn die geringeren Gerätekosten der Zentralanlage würden durch notwendige Einbauten wie Regelung, Brandschutzklappen und Reinigungsmöglichkeiten wieder aufgezehrt.
Das Umweltbundesamt setzt die Kosten für eine zentrale Zu- und Abluftanlage höher an: 5 000 bis 8 000 Euro kostet der Einbau, wobei baulicher Aufwand, Länge des Kanalnetzes und die eingesetzte Technik erhebliche Kostenunterschiede bewirken können. Soll die Anlage in ein bestehendes Gebäude eingebaut werden, kann es noch deutlich teurer werden. Den Kosten stehen Einsparungen beim Heizsystem gegenüber, da eine Wohnung mit Zu- und Abluftanlage nur kleine oder gar keine Heizflächen benötigt.
Nach Berechnungen des Instituts Wohnen und Umwelt (IWU) in Darmstadt spart eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung zudem Heizkosten in Höhe von jährlich 350 Euro (angenommener Wärmepreis: 10 Ct/kWh). Allerdings verursachen Lüftungsanlagen auch Betriebskosten: Eine Abluftanlage, die in einer 150-m2-Wohnung ganzjährig läuft, zieht nach IWU-Berechnungen Strom im Wert von jährlich 70 Euro; eine Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung Strom für 130 Euro (angenommener Strompreis 27 Ct/kWh). Hinzu kommen Wartungskosten. Bedingt durch die Anzahl der Einzelgeräte sind dezentrale Zu- und Abluftanlagen in Wartung und Betrieb am teuersten, reine Abluftanlagen wegen der unaufwendigen Technik am billigsten.
von Hartmut Netz / Umwelt Kommunal

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Auch der Rhein-Neckar-Kreis zählt wie fast ganz Baden-Württemberg, Bayern sowie das südliche Hessen zu den FSME-Risikogebieten, in denen das Robert-Koch-Institut Impfungen empfiehlt.

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