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Kunststoff in Meeren und Flaschenwasser

[Online seit 15.07.2019]

Die Folgen unseres Plastikkonsums



Eine kürzlich von der WHO durchgeführte Studie über den Gehalt an Mikrokunststoffen in Flaschenwasser zeigt, dass wir auf gewisse Art Gerechtigkeit für unsere Ozeane erleben könnten. Mehr als 90% des abgefüllten Wassers könnte Mikrokunststoffe enthalten, und damit die menschliche Gesundheit schädigen. Während wir also eine halbe Dekade damit verbracht haben, die Wasserwege mit Plastik zu verschmutzen, könnten uns diese verschmutzten Wasservorräte jetzt uns selbst treffen.


Von der bahnbrechenden Erfindung zum Massenprodukt


1907 machte der gebürtige Belgier Leo Hendrik Baekeland eine verblüffende Entdeckung: Wenn man Phenol und Formaldehyd mischt, erhält man einen Kunststoff, aus dem sich allerlei spannende Gegenstände herstellen lassen.
Es dauerte nicht lange, bis die Erfindung ihren Weg in fast alle Gebrauchsgegenstände fand. Dazu gehören Telefone, Snooker-Bälle und Radios. In den 1940er Jahren begann die Industrie mit der bescheidenen Produktion von Kunststoffflaschen. Diese waren damals aufgrund von Einschränkungen der damaligen Fertigungskapazitäten teuer in der Herstellung. 1978 führte Coca-Cola dann die erste PET-Flasche im großen Stil ein. Daraus entwickelte sich schnell ein globales Geschäft, in dem bis 1989 mehr als hundert Millionen Tonnen Kunststoff produziert wurden.


Die Entwicklung des Kunststoffverbrauchs in Europa und weltweit

Während sich der Kunststoffverbrauch in Europa um die Jahrtausendwende stabilisierte, ist die Kunststoffproduktion seit 2002 weltweit um beachtliche 67,5 Prozent gestiegen. Während die Bevölkerung in Europa in den letzten fünfzehn Jahren nur geringfügig wuchs, befindet sich das Bevölkerungswachstum auf globaler Ebene weiterhin in einem steilen Aufwärtstrend. Da die Weltbevölkerung wächst und der Plastikkonsum pro Kopf zunimmt, deuten diese beiden Trends darauf hin, dass sich das Problem nur noch verschärfen wird.


Müllberge aus Plastik: Wer trägt die Schuld?


Wussten Sie, dass wir in den letzten 65 Jahren insgesamt mehr als 8 Milliarden Tonnen Kunststoff produziert haben? Nur 9 Prozent davon wurden jemals recycelt, 12 Prozent verbrannt und der Rest hat seinen Weg zur Deponie - oder schlimmer noch, ins Meer gefunden. Wenn wir nach einem Hauptverdächtigen suchen, deuten die meisten Indikatoren auf eines hin: die Erfindung der Plastikflasche, die jetzt im Übermaß verwendet wird und zu umherschwimmenden Müll-Inseln geführt hat, die nun die Ozeane heimsuchen.


Jüngst entdeckte Captain Charles Moore eine Müllfläche größer als Mexiko, was noch einmal daran erinnert, wie ernst und unterschätzt die aktuelle Krise ist. Die Tatsache, dass sich solche ausgedehnten Müllansammlungen auf See angehäuft haben, ohne dass man dies bemerkt hat, sollte ein Alarmzeichen sein.


Einwegverpackungen werden seit 2009 häufiger gekauft als Mehrwegverpackungen -
ein gefährlicher Trend.

Noch atemberaubender ist die Vermutung, dass die Meere mittlerweile ein Plastik-zu-Plankton-Verhältnis von 1:2 aufweisen. Angesichts der Bedeutung dieses winzigen Nahrungsmittels für die Erhaltung einer breiteren Population von Meereslebewesen gibt es Anlass zur Sorge um den fortlaufenden Eintrag von Mikrokunststoffen in die Gewässer. Viele Schätzungen gehen davon aus, dass der größte Teil des jemals produzierten Kunststoffs noch immer existiert. Die meisten Kunststoffe bauen sich nie nennenswert ab, sondern zerfallen in immer kleinere Partikel. Die langjährige Auswirkung auf die Meere ist also jenseits aller Vorstellungskraft. Zwar ist klar, dass die Kunststoffflasche viel zu verantworten hat, aber eine ebenso besorgniserregende Tatsache weist nur in eine Handvoll Richtungen. Nur zehn Flüsse auf der ganzen Welt tragen mehr als 90 Prozent zur Plastikbelastung bei. Eine solche Konzentration verdeutlicht zwar, dass einige wenige erhebliche Maßnahmen ergreifen müssen, um das Ungleichgewicht zu beheben. Doch jeder von uns kann eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung von unnötigem Konsum spielen.


Wie wir das Ruder herumreißen


Ein Geschäft in Amsterdam hat kürzlich den ersten kunststofffreien Regalbereich vorgestellt. Dies könnte ein Wendepunkt für die Welt sein. Sollte sich eine solche Initiative als erfolgreich erweisen, könnten bald weitere folgen. Es gibt aber viele einfachere Möglichkeiten, wie Sie dazu beitragen können, die Plastikbelastung zu reduzieren.
Sagen Sie Nein zum Einweggebrauch: Wenn Ihnen ein Einwegartikel wie Strohhalme, Flaschen, Besteck, Kaffeetassen oder Plastiktüten angeboten wird, sagen Sie einfach Nein. Nutzen Sie Ihre eigene wiederverwendbare Variante wie etwa wiederverwendbare Metall-Strohhalme, Mehrwegflaschen zum Trinken, Stoffbeutel für Ihre Lebensmittel und echte Kaffeetassen.
Vermeiden Sie Verpackungen: Kunststofffreie Regale sind selten, aber Sie sollten sich für Lebensmittel mit minimaler Verpackung entscheiden und wenn möglich loses Obst und Gemüse kaufen.
Vermeiden Sie die Mikrokügelchen: Vermeiden Sie Gesundheits- und Schönheitsprodukte mit Mikrokügelchen und vermeiden Sie alle Produkte, welche die schlimmsten Kunststoffarten enthalten: Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyethylenterephthalat (PET), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polytetrafluorethylen (PTFE) und Nylon. Nutzen Sie keine Wegwerfprodukte: Einwegartikel wie Rasierapparate tragen zu übermäßigem Abfall bei - entscheiden Sie sich für Rasierapparate mit austauschbaren Klingen. Seien Sie bei Mitnahmeartikel achtsam: Lebensmittelverpackungen, einschließlich derer für warme Speisen gehören oft zu den schlimmsten Straftätern, da diese aus Polystyrol (PS) bestehen, einem besonders schädlichen Kunststoff.
Gibt es das auch im Glas? Fragen Sie sich, ob Sie das Produkt in einem Glasbehälter kaufen können. Produkte wie Saucen, Dressings, Marinaden und Pickles werden in Glasverpackungen geliefert. Immer wenn Sie einen Kauf tätigen, bevorzugen Sie Glas gegenüber anderen Verpackungsformen und verwenden Sie Ihr altes Glas wieder. Wenn Sie es nicht wiederverwenden können, recyceln Sie es.


Wir befinden uns an einem Wendepunkt; wenn wir unsere Konsumgewohnheiten nicht sofort bewusst ändern, besteht das Risiko, dass wir bis 2050 mehr Plastik als Fisch in unseren Ozeanen haben werden. Um die Menge an Kunststoff, die in unseren Ozean gelangt, um 90 Prozent zu reduzieren und die Menge an Kunststoff im Ozean um die Hälfte zu reduzieren, müssen wir zwei Dinge mit Unterstützung von Forschung und innovativen Maßnahmen umsetzen:


7,2 Millionen Tonnen Plastikmüll weniger ins Meer leiten
2 Millionen Tonnen Plastikmüll pro Jahr aus dem Meer fischen


Selbst bei diesem Tempo könnte es noch bis zu zehn Jahre dauern, bis die Ozeane wieder in einen akzeptableren Zustand sind. Deshalb ist es wichtiger denn je, auf Kunststoffverpackungen zu achten, wiederverwendbare Alternativen zu suchen und an lokalen Aktivitäten teilzunehmen, mit denen Sie Ihre Gemeinde von Kunststoffabfällen befreien können.


Quellen und weitere Infos: http://www.eco-world.de

Weitere Informationen

Solarinitiative Reilingen

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Eine telefonische Anmeldung ist ist ebenfalls möglich unter: 06221/998750

 

 

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Zecken übertragen gefährliche Erkrankungen, vor allem FSME und Borreliose. Die Zahl der Risikogebiete für Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) steigt in Deutschland ständig. Diese Krankheit wird durch Zeckenbisse übertragen und kann beim Menschen eine Hirnhautentzündung zur Folge haben.

Auch der Rhein-Neckar-Kreis zählt wie fast ganz Baden-Württemberg, Bayern sowie das südliche Hessen zu den FSME-Risikogebieten, in denen das Robert-Koch-Institut Impfungen empfiehlt.

BW-Stiftung

Robert-Koch-Institut

zecken.de

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