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Der Duft des Südens beruhigt die Nerven

[Online seit 08.09.2020]

Der Echte Lavendel im Heilpflanzen-Porträt


Im Handel wird der Echte Lavendel je nach Höhenlage des Anbaugebietes in zwei Varietäten unterschieden, nämlich „Lavendel fein“ und „Lavendel extra“. Bekanntestes Lavendel-Anbaugebiet ist die französische Provence. Er wird aber auch in Spanien, Südosteuropa und Russland kultiviert.

Die Gattung Lavendel zählt rund 25 Arten. Heilkundlich werden davon Echter Lavendel (Lavandula angustifolia), Speiklavendel (Lavandula latifolia), Schopflavendel (Lavandula stoechas) und Lavandin (Lavandula hybrida) verwendet. Viele der bekannten provencalischen Lavendelfelder bestehen übrigens nicht aus Echtem Lavendel, sondern aus Lavandin. Dieser - ein natürlich vorkommender Hybride des Echten Lavendels mit dem Speiklavendel - ist besonders ertragreich, reicht in der Duftöl-Qualität jedoch nicht ganz an den Echten Lavendel heran.

Seit alters her sind die verschiedenen Lavendelarten wegen ihres frischen, würzigen Duftes beliebt und bekannt. Den Griechen und Römern war er unerlässlich für das tägliche Bad, auch wurde Wein damit gewürzt. Hildegard von Bingen empfahl ihn als Mittel gegen Kopfläuse. Der Arzt und Chemiker Paracelsus wendete den Lavendel unter anderem als Räucherwerk an. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde Lavendel als wirkungsvoller Schutz vor Pest und Cholera gepriesen. Aus dieser Zeit stammt auch der "Vier-Diebe-Essig", eine lavendelhaltige Essenz, mit der sich die Diebe einrieben, bevor sie die Häuser der Pestopfer betraten und ausraubten. Königin Elisabeth I. von England trank Lavendeltee gegen ihren häufigen Migränekopfschmerz und während des Ersten Weltkrieges verwendete man Lavendelöl zur Wunddesinfektion.

Vielfach wird angenommen, dass sich der botanische Name Lavandula vom lateinischen "lavare" - waschen - ableitet. Ebenso denkbar ist aber "levare", was erleichtern oder auch abwehren bedeutet. Dies würde sowohl zur nervenberuhigenden und krampflösenden wie auch zur zugesprochenen geistervertreibenden Wirkung des Lavendels passen. Als Lavandula ist die Pflanze erst seit dem Hochmittelalter bekannt, in der Antike gab es diesen Namen nicht. Sprachforscher gehen davon aus, dass vielmehr mit "Nardus spicata" Lavendel- und eventuell auch Rosmarinessenzen und -salben gemeint waren. Noch heute wird Lavendelöl teils auch als Spikarden- oder Nardenöl vertrieben.

Wissenschaftliche Untersuchungen unterstreichen die beruhigende und entspannende Wirkung von Echtem Lavendel und Lavendelöl. Außerdem wirkt Lavendel entkrampfend, wundheilend, leicht antidepressiv, schmerzlindernd, entzündungshemmend und desinfizierend. Lavendel ist in verschiedenen Arzneizubereitungen erhältlich. Für den innerlichen Gebrauch wird Lavendel als Tee, homöopathisches Einzel- oder Komplexmittel und als Bestandteil von Tropfen, Tinkturen oder Wein angeboten. Die äußerlichen Anwendungen - zum Beispiel als Bad, Massageöl, Duftkissen oder Parfüm - rufen einerseits Wohlgeruch hervor, andererseits haben sie positive Wirkung auf Psyche und Organismus.

Ebenso beliebt ist Lavendel als Küchengewürz. In der mediterranen Küche ist er zum Beispiel Teil der bekannten Mischung "Kräuter der Provence". Er kann für herzhafte wie auch für süße Gerichte verwendet werden und verleiht den Speisen eine exotische Würze, die an Sommer, Sonne und Urlaub erinnert. Vorsicht aber bei der Dosierung, damit der Lavendel das jeweilige Gericht nicht dominiert.

Der Halbstrauch wird bis zu 60 Zentimeter groß und hat schmale, lanzettliche, graugrüne behaarte Blätter. Die violetten Blüten duften stark und stehen in Scheinquirlen. Auch wenn Lavendel ein Gewächs des Südens ist, lässt er sich recht problemlos im Garten anpflanzen. Es gibt eine große Auswahl an Sorten, darunter auch hellblau, rosa und weiß blühende. Lavendel liebt vollsonnige Standorte und lockere, möglichst kalkhaltige Böden mit gutem Wasserabzug, Staunässe dagegen verträgt er überhaupt nicht. Auch auf Trockenmauern macht sich Lavendel gut. In milden Lagen kommt Lavendel auch ohne zusätzlichen Schutz gut über den Winter. Die größte Gefahr geht noch von trockenem Frost aus, dann kann der Lavendel schlimmstenfalls verdursten.

Lavendel-Jungpflanzen sollte man vor der ersten Blüte zurückschneiden, damit sie buschiger werden. Nach dem Verblühen sollten die Blütenstände abgeschnitten werden, im Frühjahr erfolgt dann ein starker Rückschnitt, der allzu starker Verholzung vorbeugt. Lavendel lässt sich sehr einfach durch Stecklinge vermehren.
Weitere Infos unter http://www.welterbe-klostermedizin.de/index.php/arzneipflanzen/arzneipflanze-des-jahres/346-arzneipflanze-des-jahres-2020-echter-lavendel-lavandula-angustifolia

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Auch der Rhein-Neckar-Kreis zählt wie fast ganz Baden-Württemberg, Bayern sowie das südliche Hessen zu den FSME-Risikogebieten, in denen das Robert-Koch-Institut Impfungen empfiehlt.

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