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Verkaufsstart zu den Osterfeiertagen

[Online seit 03.04.2023]

Mit heimischem Spargel kommt der Frühling auch auf den Teller
 
Viele von uns freuen sich, endlich den Frühling willkommen zu heißen. Denn mit grünen und weißen Spargelstangen, sowie den aromareichen, heiß begehrten Erdbeeren kommt der Frühling auch auf den Teller. In einigen Supermärkten gibt es sie schon zu kaufen, allerdings nur als Importware aus wärmeren Ländern. Die Genießer heimischer Erzeugnisse müssen sich derweil noch ein wenig in Geduld üben. Die Aussichten für einen frühzeitigen Erntebeginn sind ausgesprochen gut, zeigt sich doch der Frühling mit schon angenehmen, wachstumsfördernden Temperaturen. Dank gängiger Verfrühungsmethoden, wie dem Einsatz von Folientunneln, wird es wohl im Verlauf der ersten Aprilwoche soweit sein, dass nennenswerte Mengen von erntefrischem Spargel in den Handel kommen. Die ersten heimischen Erdbeeren dürften frühestens etwa Mitte April erhältlich sein.
Der Reilinger Agraringenieur Peter Geng, der ehrenamtlich den Vorsitz des Förderkreises Spargelbau in Nordbaden innehat, rechnet mit einer guten Saison. Verfrühungsmaßnahmen, wie Doppel- und Dreifachabdeckung der Spargelreihen, seien der Garant für einen zeitigen Erntebeginn. Erste Anbieter hätten bereits mit dem Spargelstechen begonnen. „Bis zu den Osterfeiertagen wird es sehr guten Spargel in täglich wachsenden Mengen geben“, erwartet Geng. Allerdings werde das Angebot aus einheimischer Erzeugung noch nicht so groß sein, um die zum Saisonstart noch hohen Marktpreise zu drücken.  „Qualität, Frische und kurze Lieferketten sollten es dem Verbraucher aber wert sein“, wirbt Geng für die Bevorzugung regionaler Produkte. Hohe Sozialstandards und ein angestiegener Mindestlohn für die Erntehelfer, sowie explodierende Betriebsmittelkosten rechtfertigten gerade in der frühen Saison ein höheres Preisniveau.
Ohnehin hätten etliche Erzeuger im vergangenen Jahr leidvolle Erfahrungen sammeln müssen und ihre Anbauflächen reduziert, weiß Geng aus Erzeugerkreisen. Bis weit in die vorjährige Saison hinein habe der Einzelhandel Spargel aus ausländischer Produktion billig auf den Markt geworfen. Regionale Spargelerzeuger hätten deshalb ihre Ware entweder gar nicht oder nur mit großen Preiszugeständnissen absetzen können.  

Landwirt Klaus Schröder begutachtet gemeinsam mit Sohn Felix die Qualität der ersten Spargelstangen in der neuen Saison.
Landwirt Klaus Schröder begutachtet gemeinsam mit Sohn Felix die Qualität der ersten Spargelstangen in der neuen Saison.

Spargelerzeuger auf dem Rückzug
 
Der Straßenverkauf von Spargel aus lokalem Anbau beschränkt sich in der Gemeinde auch in diesem Jahr auf lediglich zwei Verkaufsstellen. 
Direkt beim einzig noch im Ort verbliebenen Erzeuger kann im Hofgut von Klaus Schröder in der Hauptstraße 91 der erntefrische Spargel bezogen werden. Die ersten Spargelstangen hat er schon am 31. März aus dem Boden geholt. Die schmackhaften Erdbeeren aus eigenem Anbau dürften frühestens etwa Mitte April im Hofladen erhältlich sein. Die krautigen Erdbeerpflanzen reifen in Folientunneln heran und stehen schon in voller Blüte. 
Daneben wird die Spargel-Verkaufsstelle Decker und Hettmannsperger GbR voraussichtlich zum Osterwochenende ihren Vertrieb in der Hauptstraße 48/50 wieder aufnehmen. Kunden können allerdings ihr Fahrzeug nicht mehr im Hof abstellen und müssen auf die Parkmöglichkeiten am Straßenrand verwiesen werden. 
Landwirt Rainer Astor hält seine Verkaufsstelle in der Alte Friedhofstraße seit 2020 geschlossen. Und das wird leider auch in Zukunft der Fall sein. „Erntehelfer zu finden, die diese harte Arbeit leisten wollen, wird immer schwerer“, bedauert Astor. Während der Corona-Pandemie sei es praktisch unmöglich geworden, geeignete Helfer zu finden. Ohnehin würden die Lohnkosten (Stichwort Mindestlohn) immer höher ausfallen. Auch die Preise für Dünger seien extrem angestiegen, nicht zu vergessen der deutlich höhere Aufwand für Diesel und Energie. Natürlich müsse der Spargel dadurch im Verkauf teurer werden. 
Astor setzt daher ganz auf sein seit 2021 bewährtes Geschäftsmodell und verpachtet einzelne Spargelreihen an Liebhaber des königlichen Gemüses. Die Nachfrage sei unverändert groß. Für die aktuelle Saison 2023 seien bereits alle verfügbaren Reihen wieder verpachtet.  
Der frühere Erzeugerbetrieb von Agraringenieur Peter Geng hat den eigenen Anbau des Edelgemüses aufgegeben. Seine jüngeren Anlagen sind an befreundete Erzeugerbetriebe verpachtet. Die Verkaufsstelle in der Hauptstraße 179 bleibt dauerhaft geschlossen. (jd)
 
Fotos: jd

Die Neulinge unter den osteuropäischen Helfern werden in ihre anspruchsvolle Erntearbeit eingewiesen.
Die Neulinge unter den osteuropäischen Helfern werden in ihre anspruchsvolle Erntearbeit eingewiesen.

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