Seite drucken
Spargelgemeinde Reilingen (Druckversion)

Kirchen

Aktuelles aus der Kirche

„Wir können die Welt verändern – wir müssen nur den Anfang machen“

[Online seit 27.12.2010]

Krippenspiel in der katholischen Kirche St. Wendelinskirche
Krippenspiel in der katholischen Kirche St. Wendelinskirche

Gut besuchte Gottesdienste der beiden Konfessionen und schöne musikalische Besonderheiten

Trotz aller vorweihnachtlichen Hektik wird das Weihnachtsfest selbst zu einem Pol der Ruhe. Die Sehnsucht nach Ruhe ist eng verbunden mit der Sehnsucht nach Geborgenheit. Gemeint ist damit nicht nur die äußere Geborgenheit in einem gemütlichen Umfeld, sondern auch die innere.

Hier verspüren viele dann ihre Verwurzelung in der Religion, im Glauben und im Christentum. Kein Wunder also, dass die Kirchen mit ihren weihnachtlichen Gottesdiensten, Krippenspielen und Christmetten stets so gut besucht sind. Vor allem werden hier auch alle Generationen mit einbezogen, sind die Kinder zumeist so wesentlich integriert, dass ihnen Kirche und Weihnachtsfest ein Leben lang in Erinnerung bleiben.

Zum Krippenspiel hatte die katholische Pfarrgemeinde in die St. Wendelinskirche am Heiligen Abend eingeladen.

"Einer muss den Anfang machen, wenn sich irgendetwas in der Welt verändern soll," meinte Pfarrerin Stefanie Nuß zu Beginn der Christvesper in der evangelischen Kirche. Wir jammerten so gern und zählten auf, was alles im Argen läge in unserer Welt. Dabei seien wir selbst das Volk, das den Anfang machen muss, so Pfarrerin Stefanie Nuß in ihrer Weihnachtsansprache nach dem Krippenspiel. In unserem eigenen Leben müssten wir den Anfang machen und aller Welt vorleben, dass es doch möglich ist, gerecht und gut miteinander umzugehen, aufeinander Rücksicht zu nehmen, Streit zu beenden und zu achten, was schwach ist.

Vor 2.000 Jahren waren einfache Hirten die Ersten, die sich getraut haben, den ersten Schritt zu machen. "Sie haben durch Engel den Mut bekommen, so zu werden, wie sie gern sein würden. Mutiger, gerechter, ehrlicher." Darin seien sie Vorbild für uns heute, so Nuß weiter. Sie rief dazu auf, nicht mehr über Dinge zu schimpfen, die wir angeblich nicht ändern können. Sie ermutigte alle, die Dinge zu ändern: "Wir müssen es nur allesamt auch von uns aus versuchen." Musikalisch umrahmt wurde die Christvesper vom evangelischen Kirchenchor unter der Leitung von Michael Leideritz.

Verlässt oder vergisst uns Gott?
"Kann es sein, dass Gott uns verlässt oder vergisst? Woran liegt es, wenn wir manchmal glauben, Gott wäre aus unserem Leben verschwunden?" Um diese Frage drehte sich die Predigt von Pfarrerin Stefanie Nuß in der Christmette. Es läge vor allem daran, dass Gottes Zeit eine andere Zeit sei. Es brauche manchmal Jahre, bis er seinen guten Willen über uns Wirklichkeit werden ließe.

Sie zeigte dies anschaulich an einer Geschichte, in der ein Zimmermann Jesu Krippe und über 30 Jahre später auch sein Kreuz baute. Wenige Jahre danach erhielt er den Auftrag, ein kleines Kreuz für den Versammlungsraum der christlichen Urgemeinde zu fertigen.

Es sei schwer zu verstehen, dass Krippe und Kreuz aus dem gleichen Holz gemacht sind, weil beide eng zusammengehören, so die Reilinger Pfarrerin. "Wie Gott aus dem Holz der Krippe das Holz des Kreuzes gemacht hat, wie er um dieses Kreuz bis heute seine Gemeinde in der Welt versammelt und wie er durch dieses Kreuz seinen Menschen in Ewigkeit Heil und Rettung schafft, so wird Gott aus unserem Kreuz und Leid - zu seiner Zeit - neues Leben und überschwängliche Freude machen," schloss Pfarrerin Nuss ihre Gedanken bei der Christmette, die von einem Bläserquartett unter der Leitung von Wolfgang Müller musikalisch umrahmt wurde. Wm, Foto KD

Krippenspiel in der katholischen Kirche St. Wendelinskirche
Krippenspiel in der katholischen Kirche St. Wendelinskirche

http://www.reilingen.de//de/news/kirchen