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Aktuelles aus der Kirche

Ist die Kirche tot?

[Online seit 15.04.2019]

Kaplan Tobias Streit
Kaplan Tobias Streit

Austausch mit Kaplan Tobias Streit


Ist die Kirche tot? Mit dieser Frage luden das katholischen Bildungswerk und der Referent, Kaplan Tobias Streit, in das Wendelinushaus ein. Eine Frage, die sichtlich viele Menschen bewegt, denn über 60 Besucher in breit gefächerten Alterspannen waren gespannt auf die Worte des Kaplans, welcher sich sehr über das große Interesse freute. Und genau dieses große Interesse ließ in vielen gleich die nächste Frage aufkommen, denn: „Kann eine Kirche wirklich tot sein, wenn genau diese so viele Menschen zusammenruft“?

Anne Assmann begrüßte im Namen des Bildungswerkes und zitierte dabei Augustinus mit den Worten: „In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst“. Somit bot sie Tobias Streit eine schöne Überleitung, der anhand der Sinus Jugendstudie aufzeigte, in wie vielen Generationen, in wie vielen Menschen mit verschiedenen Prägungen und Lebensweisen, die Kirche etwas entzünden muss. Ist gibt die Generation, für die es in jungen Jahren der größte Luxus war, dass die Familie ein Auto besaß, an ein Fernsehgerät mochte man damals noch überhaupt nicht denken. Zusammenhalt und intensives miteinander reden standen damals ganz vorn an. Von dort spannt sich der Bogen bis zur heutigen Jugend, für die Auto, Fernseher und ein Smartphone ganz selbstverständlich zum Leben dazu gehören. „Was früher besonders war, das ist heute normal. Ein Telefon mit Wählscheibe, ein schwarz/weiß Fernseher oder ein Telefonhäuschen kennt die heutige Generation nicht mehr. Wenn die Kirche nur von früher spricht, dann verstehen das die Jugendlichen nicht mehr“, sagte Streit und verdeutlichte so, dass es für die Kirche wichtig ist, auch für diese Generation ansprechend zu sein um lebendig zu bleiben.

Wie das aussehen könnte zeigte er an einem modernen „Mitmachspiel“, welches er mit den Worten „Jeder der ein Smartphone dabei hat holt dies mal bitte heraus und lässt diejenigen, die keines haben einfach mit drauf schauen“, einleitete. Schnell wurde die Sitzordnung gemischt und der Kaplan startete ein „religiöses Onlinequiz“. Auf der großen Leinwand erschienen Fragen wie „Wo wurde Jesus geboren“? , „Wie hieß die Mutter von Jesus“  oder „Von wem wurde Jesus getauft“? Spaß hatten sichtlich alle, wobei viele der älteren Generation sich so etwas in einem Gottesdienst überhaupt nicht vorstellen können.

Tobias Streit hat solch einen „Handygottesdienst“ selbst schon einmal abgehalten und durfte sich über eine gut gefüllte Kirche mit jungen Menschen freuen. Somit wurde sehr deutlich, dass es nicht einfach ist, allen Generationen gerecht zu werden. Und dann kam die große Frage: „Ist die Kirche tot? Oder muss sie einfach nur lebendiger werden“? Nun schnellten die Hände in die Höhe, denn viele wollten dazu etwas sagen. Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und ältere Menschen, jede Generationen hatte ihre Meinung und Vorstellung. „Man muss hinter dem stehen was man will oder glaubt“. „Die Messe sollte vom Pfarrer nicht nur einfach abgelesen werde, sonder sie sollte auch eine Botschaft enthalten“. „Eine Gemeinschaft für alle, das ist wichtig“. „Es sollte die Möglichkeit geben, dass die Kinder, die nach der Kommunion nicht Ministrant werden wollen, auch eine Gemeinschaft in der Kirche finden können“. „Die Gottesdienste könnten lebendiger sein, mit mehr Atmosphäre, Musik und Gemeinschaft“. „Man muss offener werden, aber auch die Tradition bewahren“, waren nur einige Aussagen. In dieser anregenden Diskussion gab es viele Ideen und Lob, aber auch viel Kritik. Und es zeigte sich, dass sich etwas bewegen muss.

Nach einem  langen und lebendigen austausch sagte Kaplan Tobias Streit: „Lasst uns alle eine Initiative sein und etwas tun. Ich wünsche euch allen den Weg der Kirche weiter zugehen und aufgeweckt etwas zu bewegen damit es weiter geht“.

K.D., Fotos: kd

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