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Aktuelles aus der Kirche

Kraft und Gelassenheit, die nur ein tiefer Glauben schenken kann

[Online seit 23.01.2019]

Unser Foto zeigt Ernst Kneis 2011 kurz vor seinem diamantenen Priesterjubiläum, aufgenommen durch den jüngst ebenfalls verstorbenen Siegfried von Sagunski
Unser Foto zeigt Ernst Kneis 2011 kurz vor seinem diamantenen Priesterjubiläum, aufgenommen durch den jüngst ebenfalls verstorbenen Siegfried von Sagunski

Geistlicher Rat Pfarrer Ernst Kneis im Alter von 92 Jahren verstorben

Reilingen ist um eine geschätzte Persönlichkeit ärmer: Geistlicher Rat Pfarrer Ernst Kneis ist tot. Am 19. Januar 2019 durfte er einschlafen. 92 Lebensjahre waren dem bescheidenen und stets agilen Mann vergönnt. Langsam hatten nach und nach seine Kräfte nachgelassen.

Ernst Kneis war 1926 in Reilingen geboren worden. Mutter Emma und Vater Ludwig betrieben damals eine Landwirtschaft und einen Kohlenhandel. Kneis gymnasiale Schulzeit begann im Konvikt in Rastatt. Wie bei seinen Altersgenossen wurde sie jäh unterbrochen durch den Arbeitsdienst und den Einsatz als Luftwaffenhelfer. Dann kam der Stellungsbefehl zur Wehrmacht, in Belgien kam er im Jahre 1944 in englische Kriegsgefangenschaft und wurde im September 1945 entlassen.

In Mannheim gehörte Ernst Kneis 1946 zu den ersten Abiturienten der Nachkriegszeit. Diesem folgte das Studium der Theologie in Freiburg. Zwischenjahre als Diakon oder Ähnliches waren zu jener Zeit nicht üblich und so kam Kneis nach vier Studienjahren für ein Jahr nach St. Peter ins Priesterseminar. Am 24. Juni 1951 war dann die festliche Priesterweihe durch Erzbischof Dr. Wendelin Rauch im Freiburger Münster. Aus Nordbaden fuhr gar ein Sonderzug nach Freiburg, denn neben Ernst Kneis wurden auch Johann Eustachi aus Hockenheim sowie aus Schwetzingen Alfons Schilling zum Priester geweiht.

Als junger Kaplan kam Ernst Kneis zunächst für kurze Zeit in die Pfarrgemeinde St. Cäcilia in Mühlhausen, danach war er sechs Jahre in St. Laurentius in Bretten, einer Pfarrei mit schon damals sechs Filialen. Nach einem letzten Kaplansjahr in St. Martin in Karlsruhe-Rintheim kam Kneis für elf Jahre nach Spechbach und Epfenbach im Kraichgau. In Epfenbach entstand zu dieser Zeit eine nach Johannes dem Täufer benannte Kirche sowie ein Gemeindehaus mit Kindergarten.

1969 übernahm er die zwischen Ettlingen und Bad Herrenalb liegende Kirchengemeinde St. Wendelin in Waldbronn-Reichenbach. Dies hat sich wohl als ein Glücksfall herauskristallisiert, denn Pfarrer Kneis und die dortige Pfarrgemeinde passten bestens zusammen. Fast drei Jahrzehnte verbrachte er dort, wurde Ehrenbürger von Waldbronn, ein äußeres Zeichen der Hochschätzung des Geistlichen. Auch heute, zwei Jahrzehnte nach seinem altersbedingten Weggang, ist deutlich, wie sehr Kneis die Pfarrgemeinde geprägt hat und wie hoch er geschätzt wird. Das während seiner Amtszeit erstellte moderne Pfarrzentrum trägt seinen Namen.

1998 zog Ernst Kneis wieder in seine Heimatgemeinde. Langeweile hatte er nicht, da er als Aushilfe für Priester in der weiteren Region eingesetzt war. Kollegen und Gläubige wussten Pfarrer Ernst Kneis zu schätzen, sein offenes Wort, seine feste Stimme, seine herzliche Art. Im vergangenen Jahr stand der Umzug in das Altenheim St. Elisabeth in Hockenheim an, wo er lange Jahre den Montagsgottesdienst mit den Bewohnerinnen und Bewohnern feierte.

2011 konnte Ernst Kneis das Diamantene Priesterjubiläum in seiner Heimatgemeinde St. Wendelin feiern. Immer sei sie spürbar gewesen, die Kraft und die Gelassenheit, die nur ein tiefer Glauben schenken könne, so Dekan Jürgen Grabetz damals.
Unsere Trauer und unserer Mitgefühl gelten seinen Familienangehörigen. Wir wünschen Ihnen viel Kraft in dieser schweren Zeit.

Das Requiem findet am Freitag, den 25.01.2019 um 14.00 Uhr in der Katholischen Kirche Reilingen statt.

Foto: svs

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