Gemeinde Reilingen

Mit einem symbolischen Spatenstich leitet die evangelische Kirchengemeinde den Baustart für ein neues Lutherhaus ein

Es war ein denkwürdiger Sonntag  für die evangelische Kirchengemeinde. Nicht nur weil mit einem festlichen Gottesdienst Erntedank gefeiert werden konnte. Bei strahlendem Sonnenschein zogen die Gläubigen im Anschluss gemeinsam von der Kirche zum Martin-Luther-Weg, wo der feierliche Spatenstich für das neue Martin-Luther-Haus vollzogen wurde. Die musikalischen Beiträge von Kirchenchor und Posaunenchor gaben dem besonderen Anlass einen stimmungsvollen Rahmen.

„Wir bauen ein Gemeindehaus, damit Menschen sich begegnen, wo Leben und Glauben geteilt werden kann“, betonte Pfarrerin Eva Leonhardt in ihrer Ansprache. Entstehen soll ein schönes, ansprechendes Gebäude mit einer  offenen und  einladenden Atmosphäre,  wo sich Groß und Klein, Jung und Alt zuhause fühlen.  Bis in einem Jahr soll das Gemeindehaus, das 1,5 Millionen Euro kosten wird, fertiggestellt sein und seiner Bestimmung übergeben werden können.

Stolpersteine aus dem Weg geräumt

Die Freude und Dankbarkeit über den lange erwarteten Baustart war allseits groß, denn auf dem beschwerlichen Weg zur Realisierung brauchte es schon etwas Durchhaltevermögen. Nicht ohne Grund sprach Pfarrerin Eva Leonhardt bei ihrem Rückblick auf die lange Zeit der Findungs- und Planungsphase von „ein paar Stolpersteinen auf den Wegen“, die sich aber zum Segen gewandelt hätten. Hier und heute gebe der „rote Punkt“ für das Bauvorhaben grünes Licht „und uns ein Strahlen ins Gesicht“. Die Freude auf das neue Bauwerk teile man gerne mit den anwesenden Vertreterinnen und Vertretern der politischen Gemeinde, mit den Nachbarn und Wegbegleitern, Schwestern und Brüder aus der katholischen Pfarrgemeinde St. Wendelin. Viele Gemeindeglieder, die musikalischen Gruppen, Ehrenamtliche, Gottesdienstbesucher, Neugierige und Interessierte  hieß Pfarrerin Eva Leonhardt herzlich willkommen.

Ihr Dank galt allen, die dazu beigetragen haben, dass dieses kirchliche Bauprojekt Wirklichkeit werden kann. „Durch haupt- oder ehrenamtliche Mitarbeit, durch Spenden, Ideen, Gebete, durch Geduld und Rücksichtnahme, durch Gemeinschaftssinn, die Bereitschaft aufeinander zuzugehen oder sich auch von früheren Wünschen und Zielen lösen zu können“.  

Die in der Ansprache enthaltenen Reime stammten aus der Feder von Kirchengemeinderätin Anke Wahl.

Mit Spenden das Bauprojekt unterstützen

„Gut Ding braucht Weile“ meinte Bürgermeister Stefan Weisbrod treffenderweise zu einem Bauprojekt, „das mich schon seit meinem Amtsantritt in Reilingen beschäftigt“. Er freue sich, wenn mit dem Lutherhaus eine weitere Blume zum Blumenstrauß der Reilinger Veranstaltungsstätten hinzukomme. Zugleich ermunterte er dazu, es der politischen Gemeinde gleich zu tun und das Bauprojekt im Rahmen der eigenen Möglichkeiten nach Kräften  zu unterstützen.

Architektin Jennifer Hermann vom Büro Eberhard Vögele bedankte sich bei der Kirchengemeinde, „dass wir diese besondere Aufgabe übernehmen dürfen“. Sie lobte das „wahnsinnige“ Engagement, das alle an der Planungsphase Beteiligten gezeigt haben. Dabei hätten sich die kurzen Wege zwischen Architekturbüro, Pfarrhaus und Baustelle als optimal erwiesen.

Dank und Freude beherrschte auch die kurze Ansprache von Simon Schell, der in seiner Eigenschaft als 2. Vorsitzender des Bau- und Fördervereins dazu aufrief, mit der Spendenbereitschaft nicht nachzulassen. Gerade für die Innenausstattung sei jede weitere Unterstützung willkommen.

Dann war der lang ersehnte Moment gekommen. Nach einem kirchlichen Segensgebet griffen unter dem Beifall der Gäste viele Hände zu einem der bereit stehenden, nagelneuen Spaten, um den symbolischen Spatenstich zum Baubeginn zu vollziehen. Unter den Akteuren waren Pfarrerin Eva Leonhardt, Bürgermeister Stefan Weisbrod, Architektin Jennifer Hermann sowie Vertreter der zahlreichen kirchlichen Gruppen.

Den zünftigen Abschluss der Zeremonie bildeten kühle Getränke, heiße Würste und Brezeln. (jd)

Fotos: Gerhard Pfeifer