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Aktuelles aus der Kirche

Eine Versammlungsstätte für die ganze Kirchengemeinde

[Online seit 04.09.2018]


Architektur für das neue Lutherhaus reflektiert die „Zwei-Reiche-Lehre“ des Reformators Martin Luther
 
Für die Evangelische Kirchengemeinde hat das Warten ein Ende. Die Baugenehmigung für den geplanten Neubau des evangelischen Gemeindehauses wurde am 17. August erteilt. Damit ist der Weg frei für ein Zukunftsprojekt, das auf 1.647 Quadratmeter kircheneigenem Grund, unmittelbar hinter dem alten Lutherhaus gelegen, verwirklicht werden soll. Das veranschlagte Kostenvolumen ist mit insgesamt 1,5 Millionen Euro beziffert, wovon 723.000 Euro von der Landeskirche übernommen werden.  150.000 Euro schießt die politische Gemeinde zu.  Den noch verbleibenden Finanzierungsanteil muss die evangelische Kirchengemeinde als Bauträger über Darlehen und Eigenmittel schultern. Die Baugewerke sind zum großen Teil bereits ausgeschrieben. Den Rohbau wird mit der SCHAEWO-Bau erfreulicherweise ein Reilinger Bauunternehmen errichten, das mit dem wirtschaftlichsten Angebot den Vorzug erhalten hat. Vorbereitende Arbeiten beginnen schon am Montag, 10. September. Ein symbolischer Spatenstich zum Baustart soll voraussichtlich zum Erntedankfest stattfinden. 

Der großzügig und naturnah mit Schatten spendenden Bäumen gestaltete Vorplatz mit Eingangsbereich lädt zum Verweilen ein.
Der großzügig und naturnah mit Schatten spendenden Bäumen gestaltete Vorplatz mit Eingangsbereich lädt zum Verweilen ein.

Ein Haus für alle Generationen
 
Ein Gemeindehaus für alle Generationen und verschiedene Anlässe soll der Neubau sein; eine Versammlungsstätte für „alle Priester“, wie der große Reformator Martin Luther einst die Mitglieder der ganzen Gemeinde bezeichnete. Seine architektonischen Besonderheiten und optimalen Nutzungsmöglichkeiten beschreibt der Siegerentwurf des Reilinger Architekturbüros Eberhard Vögele, der sich einem anonymisierten Wettbewerb stellte. „Wir wollten einen Baukörper, der sich mit seiner kleinteiligen Kubatur und einer architektonisch neu formulierten Dachform in die dörflich geprägte Umgebung einfügt, sich aber zugleich mit einer modernen und zurückhaltenden Formenansprache hervorhebt“, veranschaulicht die für das Projekt federführend verantwortliche Architektin Jennifer Hermann ihre Intention.
Angesichts der strengen Vorgaben des Oberkirchenrates in Karlsruhe, der sogar die Grundflächen mit knapp 400 Quadratmeter im Erdgeschoss exakt vorgegeben hat, ist Pfarrerin Eva Leonhardt über den zu erwartenden, funktional ausgereiften Gebäudekomplex begeistert.
Der ebenerdige, eingeschossige Baukörper ist selbstverständlich barrierefrei.  Holz in Form von Schatten spendenden Lamellen und ein sandfarbener Farbton beim Außenputz korrespondieren mit der durch alte Tabakscheunen ländlich geprägten Umgebung.

Der große Gemeindesaal bietet durch seine variablen Proportionen idealen Raum für Veranstaltungen jeglicher Art
Der große Gemeindesaal bietet durch seine variablen Proportionen idealen Raum für Veranstaltungen jeglicher Art

Teilbarer Saal mit bis zu 120 Tischplätzen
 
Die Architektur der zur Kirche und Rathaus ausgerichteten Firste reflektiert die „Zwei-Reiche-Lehre“ Martin Luthers, nämlich eine Trennung von Kirche und Staat, deren Binnenverhältnis aber ein paralleles, sich unterstützendes Miteinander nicht ausschließt. Durch den Versatz des nördlichen Baukörpers in Richtung ehemaliges Lutherhaus nimmt die Stellung des Baukörpers sehr sensibel auf die umliegende Bebauung und neu entstehende Freiräume Rücksicht.  
Der große Saal im westlichen Trakt verfügt über eine Fläche von 146 Quadratmeter und ist teilbar. Über eine mobile Trennwand kann das gesamte Foyer mit eingebunden werden. Durch den schräg verlaufenden First und die schräge Seitenwand erhält der Innenraum einen sehr interessanten Charakter. Er nimmt die Vorteile des Sonnenverlaufs auf, so dass auch bei Teilung eine optimale Belichtung gewährleistet ist. Je nach Bestuhlungsvariante sind bis zu 120 Tischplätze möglich.
Im zurück springenden östlichen Baukörper befinden sich Lager- und Technikflächen, WC-Anlage und ein großer Raum für die CVJM mit Direktausgang zum angrenzenden Freibereich. Im vorderen Bereich ist die Küche platziert. Ihre Lage lässt es zu, bei Veranstaltungen auch den Außenbereich zu bewirten.

Der Saal öffnet sich im Westen zu einem geschützten, vielseitig nutzbaren Freibereich, der von terrassenförmigen Abstufungen eingefasst ist.
Der Saal öffnet sich im Westen zu einem geschützten, vielseitig nutzbaren Freibereich, der von terrassenförmigen Abstufungen eingefasst ist.

Innen- und äußere Freiräume barrierefrei
 
Der Gebäudeversatz ermöglicht zwei barrierefrei gestaltete Plätze mit ganz unterschiedlichem Charakter. Der Vorplatz am Eingangsbereich wirkt großzügig und einladend, und der Saal lässt sich durch großflächiges Öffnen der Glasfront optimal mit dem Platzbereich verbinden. Der überdachte Eingangsbereich mit anschließendem Foyer befindet sich zentral zwischen den beiden Baukörpern.
Rückwärtig bietet der Westgarten  einen geschützten Außenbereich. Die zu öffnende Glasfront des Saales gibt den Blick frei auf eine naturnah gestaltete Sitztreppe, die den Außenplatz umrandet und bei geeignetem Wetter als Zuschauertribüne mit Sommerbühne genutzt werden kann.  
Planerin Jennifer Hermann verspricht darüber hinaus eine hochwertige energetische Konzeption. Das Thema Nachhaltigkeit hat für sie große Priorität. Auch eine moderne Technik ist Standard. So wird beispielsweise im Saal eine Induktionsschleife verlegt, die es auch Menschen mit Hörproblemen ermöglicht, Gottesdiensten und Vorträgen gut zu folgen. Beheizt wird das Haus mit einer Brennstoffzellenheizung, die Wärme und Strom gleichzeitig erzeugt.  Eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung für die Grundlüftung sorgt für ein angenehmes Raumklima und einen bei der heutigen, dichten Bauweise optimalen Gebäudeschutz. LED-Licht mit Präsenzmeldern sind Standard. 

Die Architekten Eberhard Vögele und Jennifer Hermann (im Vordergrund) besprechen mit den Vertretern des kirchlichen Bauausschusses Ralf Bräuninger, Anke Wahl, Walter Dorn, Pfarrerin Eva Leonhardt und Fritz Breuner die Baupläne auf dem Planungsgrundstück.
Die Architekten Eberhard Vögele und Jennifer Hermann (im Vordergrund) besprechen mit den Vertretern des kirchlichen Bauausschusses Ralf Bräuninger, Anke Wahl, Walter Dorn, Pfarrerin Eva Leonhardt und Fritz Breuner die Baupläne auf dem Planungsgrundstück.

Baustart noch im September
 
Verkehrstechnisch wird das neue Lutherhaus ringförmig durch den Martin-Luther-Weg erschlossen. In räumliche Nähe befinden sich Kirche und neu geplantes Pfarrhaus. Ein Dutzend Stellplätze sind vor dem Gebäude angeordnet. „Das Gemeindehaus wird daher auch im Anschluss an Gottesdienste und bei kirchlichen Veranstaltungen viel genutzt werden können“, erwartet Pfarrerin Eva Leonhardt.
„Der kirchliche Gemeinderat hat dem Bau grünes Licht gegeben“, betont Walter Dorn, der jetzt auf einen raschen Baubeginn noch im September setzt. Dann, so seine Hoffnung, könne das neue Lutherhaus vielleicht schon im Herbst 2019 eingeweiht werden.  (jd)
 
Visualisierung/Foto: Architekturbüro Vögele

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