Gemeinde Reilingen

Pfarrerin Eva Leonhardt eingeführt
Nein, es war kein weißer Rauch, wie er bei einer Papstwahl zu sehen ist,  es war die angenehme Atmosphäre, die herzliche Stimmung, die die Freude deutlich machte: die evangelische Kirchengemeinde Reilingen hat wieder eine Pfarrerin. In der bis auf den letzten Platz besetzten Kirche wurde Eva Leonhardt offiziell in ihr Amt eingeführt, im Grunde genommen, nicht nur offiziell, sondern mit der freudigen Zustimmung der gesamten Kirchengemeinde. Denn  es ist ein bewegender Augenblick der Einführungsfeier, wenn nicht nur die neue Pfarrerin und der Kirchengemeinderat, sondern  alle anwesenden  Christen gefragt werden, ob sie zur künftigen guten Zusammenarbeit bereit seien und  dann ein überzeugendes wortgewaltiges „Ja mit Gottes Hilfe“ aus der vollbesetzten Kirche zu hören ist.

Der festliche Gottesdienst machte die Bedeutung dieser Amtseinführung  deutlich, die von Dekanin Annemarie Steinebrunner in ebenso sachlicher wie herzlicher Form vorgenommen wurde. Der Vorsitzende des Kirchengemeinderates, Walter Dorn, sprach  nach dem Ende des kirchlich-offiziellen Teils  wohl allen Kirchenbesuchern aus dem Herzen, als er in die Zukunft blickte: „Wir wollen gemeinsam Seite an Seite gehen,  wir wollen Traditionen bewahren und wir wollen auch Neuem offen gegenüberstehen, wir wünschen Ihnen, Frau Pfarrerin, einen guten Start und sagen: Herzlich willkommen“. Der in einer Kirche wohl eher ungewohnte tosende Beifall  machte deutlich, dass dieser Festgottesdienst ein gelungener Anfang  der Leonhardt´schen  Amtszeit war.

Zu Beginn des Gottesdienstes blickte Dekanin Annemarie Steinebrunner kurz zurück und zeigte sich ehrlichen Herzens erfreut, dass nach schwierigen Zeiten das Kirchenschiff längst wieder in ruhigem Fahrwasser sei und nun sicherlich mit der „neuen Kapitänin“ auch  frischen Schwung bekommen werde. Steinebrunner streifte in kurzen Zügen die  Vielseitigkeit der Aufgaben, die auf die künftige Pfarrerin zukommen. Dazu gehöre natürlich die Seelsorge,  die Sorge um die Menschen und ihr Probleme, die Arbeit in der Schule und nicht zuletzt die ökumenischen Kontakte. „Liebe Eva Leonhardt, Sie sind ein neuer lebendiger Stein im Hause Gottes“, meinte die Dekanin.  Gott habe allen Menschen verschiedene Gaben geschenkt, diese gelte es, so einzusetzen, dass auch andere etwas davon haben. Jeder habe, so die Dekanin, seinen Platz, dies sei wichtig für das Gesamtbild und gerade unsere Verschiedenheit  präge schließlich dieses Bild.

Nach den Lesungen aus dem Buch des Propheten Jesaja und  eines  Paulusbriefs  an die Römer folgte die offizielle Segnung zur Einführung in das Amt. Dekanin Annemarie sprach die Segnungsworte aus, ihr zur Seite standen Lisa Lautenschläger vom CVJM  und Christopher Baust  vom Kindergarten.  Die anschließende Predigt von Pfarrerin Eva Leonhardt  begann mit einer alten griechischen Fabel und hatte die Sorge zum Leitthema. Man könne der Sorge nicht entkommen, die Unberechenbarkeit der Zukunft führe einfach dazu, dass die Sorge uns beschleichen und überfallen könne. Niemand könne deshalb ganz unbekümmert sein, meinte die Pfarrerin, deshalb gehöre die Sorge zum Wesen des Menschen, deshalb sei stets auch Sorgfalt wichtig, die Vorsorge  dürfe niemals vergessen werden  und wenn man für andere sorge, so sorge man auch für eine intakte Gemeinschaft, aus der keiner ausgeschlossen werden und keiner auf der Strecke bleiben dürfe.

Die Feierlichkeit des sonntäglichen Einführungsgottesdienstes wurde auch durch die vielseitige musikalische Umrahmung verdeutlicht.  Der Kirchenchor sang unter der Leitung von Christiane Kreis, der Flötenkreis erfreute mit seinen erfrischenden Weisen unter der Leitung von Anke Palmer, Gerhard Müller saß an der Orgel, auch dem gemeinsamen Gesang wurde genügend  Liedmöglichkeit geboten.

Wie sehr man sich freut, dass  die evangelische Kirche Reilingens wieder eine Pfarrerin hat,  wurde an der langen Liste der Grußworte und  Willkommensgrüße deutlich,  verbunden mit vielen Begrüßungsgeschenken mit zumeist symbolhafter Bedeutung.  Den Anfang hatte dabei Bürgermeister Stefan Weisbrod gemacht,  der – in Anspielung auf den sonntäglichen Wahltag- der Kirchengemeinde bescheinigte, dass sie mit Pfarrerin Eva Leonhardt  „goldrichtig gewählt“ habe. Der anschließende gemütliche Umtrunk im Hofbereich der Kirche, wo man die letzten Herbstsonnenstrahlen  genießen konnte, gab noch die Möglichkeit im persönlichen Gespräch mit Pfarrerin Eva Leonhardt in Kontakt zu kommen und sich  nach einem für die Kirchengemeinde ereignisreichen Tag gemeinsam zu unterhalten.
 
Ba, Fotos WK