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Aktuelles aus der Kirche

500 Jahre Reformation und ihre Folgen

[Online seit 13.02.2017]

Vortrag des früheren evangelischen Landesbischofs Dr. Ulrich Fischer beim Katholischen Bildungswerk Reilingen
Alles begann mit den 95 Thesen, die in Wittenberg am 31.10. 1515 veröffentlicht wurden, berichtete der Referent Dr. Ulrich Fischer, ehem. evang. Landesbischof. Martin Luther, ein Augustiner-Mönch, habe der Ablasshandel empört, den der Papst damals begonnen hatte, um damit Geld für den Bau des Petersdoms zu beschaffen. Da gerade die Buchdruckerkunst erfunden worden war, konnte Luther seine Schriften drucken – in Deutsch - und so bekamen es auch die einfachen Leute zu lesen, die ja vorher das Latein nicht verstanden hatten. So erfuhren sie auch, dass „wir uns nicht durch Leistung zu Gott bringen, sondern Gott sagt ’Du bist mein geliebtes Kind’ zu jedem!“ Mit der Taufe sind wir von Gott geadelt, sind wie Priester und so gibt es keine Unterschiede mehr zwischen den Ständen, zitierte der Referent weiter. Luther hat 1521 in wenigen Monaten die Bibel auf der Wartburg übersetzt und somit für alle zugänglich gemacht. Es wurden Schulen für Jungen und Mädchen und Universitäten gegründet, zusammen mit Melanchthon, einem hochintelligenten Theologen aus Bretten. Die Leute sollten wissen was sie glauben. Martin Luther hat auch geheiratet, die ehemalige Nonne Katharina von Bora, die seinen umfangreichen Haushalt bewältigte.
Die Reformation gehört zu den einschneidenden Ereignissen der europäischen Geschichte. Das gesellschaftliche Leben hat sich dadurch total verändert. Auch auf die Politik hatte die Reformation große Auswirkungen. Sie war der Wegbereiter zur Demokratie. Diese wurde allerdings erst durch viele blutige Kriege erkämpft. Der Referent betonte, dass wir heute nicht diese offene Gesellschaft wären ohne die Reformation.
Schon seit ca. 10 Jahren laufen nun die Vorbereitungen für das Lutherjahr. In Wittenberg wurde die Schloßkirche renoviert sowie die Wartburg in Eisenach und vieles mehr. Auch der Staat beteiligt sich an Veranstaltungen und Kosten, da er die grundlegende Wichtigkeit der Reformation anerkennt. Der 31.10. (Reformationstag) wird dieses Jahr ein Feiertag sein. Mit vielen Schwerpunkten im Land wird 500 Jahre Reformation gefeiert werden. Der Referent betonte immer wieder die gute oekumenische Zusammenarbeit zwischen katholischer und evangelischer Kirche und das Aufeinanderzugehen, das besonders im 2. Vatikanischen Konzil deutlich wurde. Dr. Fischer hat in seiner sympathischen Art auf spannende Weise die Problematik aber auch Vorteile der Reformation den interessierten Gästen näherbringen können.
VSe
Foto: Bildungswerk

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