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Spargelgemeinde Reilingen (Druckversion)

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Öffentliche Sitzung des Technischen Ausschusses am 22. November 2018

[Online seit 26.11.2018]

Den privaten Bauherrenwünschen aufgeschlossen zeigte sich der Technische Ausschuss bei seiner jüngsten Zusammenkunft am Donnerstagabend. Allen neun Bau- und Befreiungsanträgen wurde, teils auch entgegen dem Verwaltungsvorschlag, entsprochen. Aus konkretem Anlass allerdings rügte das Gremium einmal mehr das Verhalten derjenigen Bauherren, die einfach mal ungenehmigt ihr Bauwerk errichten und zu einem späteren Zeitpunkt eine Legalisierung erwarten.
 
Baugenehmigungs- und Befreiungsanträge mit positivem Votum bedacht
 
Im unverplanten Innerortsbereich befinden sich vier beurteilte Bauvorhaben. Das gemeindliche Einvernehmen wurde jeweils einstimmig für eine rückwärtige Wohnhauserweiterung in der „Wilhelmstraße 29“ und für eine weitere Werbeanlage in der „Hauptstraße 145“ erteilt. Mehrheitlich (zwei Gegenstimmen) erhielt ein im Gartenbereich der „Hockenheimer Straße 52“ erstellter Geräteschuppen ein Plazet, ebenso wie auch einstimmig ein vom Voreigentümer erstellter rückwärtiger Anbau in der „Speyerer Straße 24“. In beiden Fällen war erst nachträglich ein Genehmigungsantrag gestellt worden.
Mit dem kommunalen Einvernehmen darf auch der Umbau einer bestehenden Tabaktrockenscheune  in eine Büroeinheit und zwei Wohnungen rechnen. Das als privilegiert eingestufte Vorhaben wird auf einem Grundstück im Außenbereich am „Sandweg 2“ realisiert. Eine der wenigen noch bestehenden Tabaktrockenschuppen bleibt damit in Ansicht und Kubatur erhalten. Dies wurde von den Ausschussmitgliedern ausdrücklich gewürdigt.
Verständnis fanden auch vier weitere Bauherren, die mit ihrem Projekt die Regelvorgaben des Bebauungsplanes nicht vollständig einhalten können. „Am Feldrain 16“ wird beim Bau einer Terrasse die Baugrenze minimal um 1,89 Prozent und auch die überbaubare Grundfläche um 3,4 Prozent überschritten. Keine Einwände gab es auch bei einer knapp sechs Meter breiten Garagenzufahrt, die um 98 Zentimeter breiter als vorgegeben ausfällt. Das ausgewiesene Baufenster reicht „Am Feldrain 74“ ebenfalls nicht für eine geplante Terrassenerweiterung aus. Mit 8,16 Prozent wurde die Überschreitung als geringfügig eingestuft. Zugestimmt hat die Ratsvertretung ferner einem auf einen Meter verringerten seitlichen Garagenabstand sowie dem um 90 Grad gedrehten Dachfirst beim Neubau eines Einfamilienhauses in der „Brahmsstraße 28“.
Die Grundzüge des 25 Jahre alten Bebauungsplanes nicht tangiert sah der Technische Ausschuss schließlich bei einem halben Dutzend Abweichungen, welche die Bauplanung für ein Einfamilienhaus „Im Hofgärtchen 11“ aufweist. Konkret geht es um einen 30 Zentimeter höher ausgefallenen Kniestock, eine Flachdachgarage, die Zulässigkeit von Dachflächenfenstern, der Verzicht auf Sprossenfenster, sowie eine abweichende Farbgebung bei Dachziegeln und Fassade.
 
Marodes Holzgebälk im „Löwen-Nebengebäude“ wird ertüchtigt
 
Aktuell wird gerade das zum „Löwen-Ensemble“ gehörende ehemalige Stallgebäude in der“Hauptstraße 1“ saniert. Seit der Kerwe-Woche sind bereits die Rohbauarbeiten im Gange. Jetzt hat der Technische Ausschuss den Auftrag für ein zweites Gewerk erteilt. Eine notwendige Ertüchtigung des maroden Holzgebälks an dem denkmalgeschützten Gebäude wurde dem Mühlhausener Zimmergeschäft Ronald Leidig übertragen. Das Auftragsvolumen umfasst eine Summe von rund 37.000. Der Fachbetrieb hatte sich unter drei Mitbewerbern als wirtschaftlichster Bieter heraus gestellt.
 

Der Zustand der angefaulten Deckenbalken im Löwen-Nebengebäude ist bedenklich.
Der Zustand der angefaulten Deckenbalken im Löwen-Nebengebäude ist bedenklich.

Ladengalerie mit Café in der Schulstraße 18
 
Verändert genutzt werden die Räumlichkeiten des ehemaligen Haushaltswaren- und Geschenkartikelladens Schall, beziehungsweise des Gemüseladens Atasoy/Flora. Einer Information von Bürgermeister Stefan Weisbrod zufolge, soll in der Schulstraße 18 künftig eine Ladengalerie mit kleinem Café eingerichtet werden und auch die Möglichkeit zur Teilnahme an Workshops (Töpfern) bestehen .
 
Bebauung der Brachfläche in der Hauptstraße 123 steht bevor
 
Das seit längerem brach liegende Innerortsgrundstück in der Hauptstraße 123 soll in allernächster Zeit bebaut werden. Nach den Worten von Bürgermeister Stefan Weisbrod ist ein Genehmigungsantrag für den Neubau eines Mehrfamilienhauses mit drei Wohneinheiten sowie den Neubau eines Doppelhauses eingereicht worden. Das Bauprojekt entspricht umfänglich dem vom Gemeinderat beschlossenen, vorhabenbezogenen Bebauungsplan. Befreiungen oder Ausnahmen werden nicht beansprucht.
 

Die seit Jahren bestehende Baulücke in der Hauptstraße 123 soll demnächst geschlossen werden.
Die seit Jahren bestehende Baulücke in der Hauptstraße 123 soll demnächst geschlossen werden.

Erste Bewährungsprobe für Stellflächen der Speyerer Straße 14
 
Seine erste Bewährungsprobe hat der in der Speyerer Straße 14 provisorisch angelegte öffentliche Stellplatz bestanden. Nach dem Eindruck von Bürgermeister Stefan Weisbrod wurde der gerade zur rechten Zeit bereit gestellte Freiraum mittlerweile sehr gut angenommen. Denn mit der einwöchigen, einer Baustelle in der Hauptstraße geschuldeten Umleitung des Verkehrs war vorübergehend ein beiderseitiges, absolutes Halteverbot im vorderen Abschnitt der Speyerer Straße notwendig geworden. Den  Anwohnern war deshalb die Ausweichfläche absolut willkommen. Der endgültige Ausbaustandard des Platzbereichs soll ein Thema des kommenden Jahres sein.
 

Der provisorisch angelegte Stellplatz in der Speyerer Straße 14 entlastet die angespannte Parksituation.
Der provisorisch angelegte Stellplatz in der Speyerer Straße 14 entlastet die angespannte Parksituation.

Ratsmitglieder informieren sich und machen Verbesserungsvorschläge
 
Redebedarf machten die Ratsmitglieder zum Ende des öffentlichen Sitzungsteils geltend.Heinrich Dorn (SPD) beanstandete den Pflegezustand des Verbindungsweges „Gartenstraße/Neugasse“ und regte zudem an, den Fußweg zum Haupteingang der Friedrich-von-Schiller-Schule entlang der Wilhelmstr. 42 besser zu beleuchten.Für die Ausbesserungsarbeiten an der Wasserleitung am Tennisplatz und der Speyerer Straße interessierte sich Monika Kasper (SPD). Bei einem Wasserrohrbruch in der Ketteler Straße reklamierte Heinrich Dorn eine unterlassene Anwohnerinformation. Über die Fortschritte bei den Schulbauplänen und das kurz vor seinem Abschluss stehende Genehmigungsverfahren erkundigte sich Agnés Thuault-Pfahler (CDU). Den schlechten Zustand der Siemensstraße sprach Peter Hancke (Freie Wähler) an. Anette Schweiger (CDU) reklamierte das Fehlen einer ausgewiesenen Parkmöglichkeit für Behinderte am Gasthaus „Zum Löwen“ und berichtete über Kapazitätsprobleme beim Anbringen von Bannern an den Ortseingängen. Eine ausreichende Straßenbeleuchtung vermisst Monika Kasper (SPD) am Akazienweg, und beim Martin-Luther-Weg stört sie sich an zu hell eingestellten Beleuchtungskörpern.
Aus dem Gremium heraus wurde gleich mehrfach ein schlechter, in Teilen als gefährlich bezeichneter Zustand, sowie eine fehlende Beleuchtung der Radwege nach Hockenheim thematisiert. Bürgermeister Stefan Weisbrod kündigte deshalb an, das schon vor einigen Monaten abgelehnte Beleuchtungsprojekt erneut zur Diskussion stellen zu wollen. (jd/pb)
 
Fotos: jd

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