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Spargelgemeinde Reilingen (Druckversion)

Gemeinderat

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Öffentliche Sitzung des Gemeinderates am 16. Juli 2018

[Online seit 23.07.2018]


 
In rund eineinhalb Stunden gelang es dem Ratsgremium, mit der Weiterentwicklung der Friedrich-von-Schiller-Schule zur Gemeinschaftsschule und der Erweiterung der Schule, insbesondere die Ausstattung der Mensa, ein für die weitere Gemeindeentwicklung wichtiges Themen abzuarbeiten.
 
 
Vollküche für die Schulmensa
 
Im Dezember 2016 hatte der Gemeinderat der Einrichtung einer Gemeinschaftsschule an der Friedrich-von-Schiller-Schule zugestimmt, die jetzt im September zum Schuljahr 2018/19 startet. Verbunden mit dem Grundsatzbeschluss war die Bereitschaft, die erforderlichen räumlichen und sachlichen Voraussetzungen zu schaffen. Deshalb hat der Gemeinderat bereits einen Anbau am westlichen Trakt der Schule beschlossen. Im Untergeschoss sollen die Mensa samt Küche und Räumen für die kommunale Betreuung Platz finden. Im Erdgeschoss wird Raum für zwei Jahrgangsstufen, das heißt sechs Klassenräume, geschaffen. Um zwei Input-Räume gruppieren sich jeweils zwei Lernateliers. Steigt der Raumbedarf, kann der Anbau aufgestockt werden.
 
Für den Anbau sind rund drei Millionen Euro veranschlagt, weitere 800.000 Euro werden für Umbaumaßnahmen im Bestand benötigt. Bürgermeister Stefan Weisbrod betonte, dass die verhältnismäßig geringen Kosten der Weitsicht der Vorfahren geschuldet seien: „Sie haben die Schillerschule hochwertig gebaut und so konzipiert, dass sie relativ einfach zu erweitern ist.“
 
„Die weitere Planung hängt maßgeblich von der Entscheidung ab, welche Art von Küche umgesetzt werden soll“, erläuterte Architekt Jürgen Roth die zu treffende Entscheidung. Schließlich gilt es nicht nur die Kinder der Schillerschule zu versorgen. Die kommunale Mensa bereitet auch die Mahlzeiten für den Oberlin-Kindergarten und das „Haus der kleinen Hasen“ zu. Insgesamt rechnet die Gemeindeverwaltung, dass täglich bis zu 400 Essen ausgegeben werden. Die geplante Mensa umfasst rund 150 Sitzplätze.
 
Architekt Jürgen Roth stellte drei Küchen-Alternativen zur Debatte: Eine sogenannte Regenerierküche, das heißt eine Aufwärmküche (260.000 Euro), in der geliefertes, gekühltes oder eingefrorenes Essen auf Esstemperatur gebracht wird. Oder eine Vollküche, in der frisch gekocht wird.
Bei der Vollküche gibt es gleichfalls zwei Möglichkeiten. Entweder werden im Neubau die technischen Voraussetzungen für den Einbau einer Vollküche geschaffen, die aber erst dann eingebaut wird, wenn die Kapazitäten der Küche in den Fritz-Mannherz-Hallen überschritten werden, in der bis dahin gekocht wird und die dann mit ihren Geräten samt Zukäufen in die Mensa umzieht (400.000 Euro). Oder es wird gleich eine Vollküche in die Mensa eingebaut (460.000 Euro).
Für die Ausschreibung einer komplett ausgestatteten Vollküche fallen zusätzliche Planerhonorare von 60.000 Euro an, bei einer Aufwärmküche sind es nur 30.000 Euro .
 
Die Fraktionen sprachen sich für die Planung einer Vollküche aus. Frisch gekochtes Essen zum Mittagstisch sei eine Reilinger Marke, die man sich erhalten sollte, betonte Bürgermeister Stefan Weisbrod.
Lediglich die FDP-Fraktion war dafür, weiterhin in den Fritz-Mannherz-Hallen zu kochen und die notwendigen Zubereitungsgeräte erst dann zu beschaffen, wenn sie benötigt werden.
Zugleich beschloss der Gemeinderat einhellig, auf eine Kühlzelle zu verzichten, weil Kühlgeräte ausreichend sind. Die Personalumkleide soll nach Geschlechtern getrennt werden.
 
Den Ratsvertretern war wichtig, dass „kein Plündern der Kochstelle“ in den Fritz-Mannherz-Hallen stattfindet, damit die Küche weiterhin den Nutzern und Vereinen als Kochküche zur Verfügung steht.
 
Alle Fraktionen betonten, dass noch mehr Werbung für die Gemeinschaftsschule gemacht werden müsse, um die Zahl der Anmeldungen zu erhöhen. Allerdings könne man auch Stolz auf die Gemeinschaftsschule als Alleinstellungsmerkmal sein.
In diesem Zusammenhang verwies Rektor Falk Freise auf die guten Ganztagsquoten. Durch die Alleinstellungsmerkmale Ganztags- und  Gemeinschaftsschule werden im neuen Schuljahr sogar 15 Grundschulkinder aus der Verwaltungsgemeinschaft beschult, weil die Friedrich-von-Schiller-Schule die einzige Ganztagesgrundschule in der Verwaltungsgemeinschaft HORAN ist.
 
Architekt Jürgen Roth kann nun die Planungen vorantreiben. Im Spätjahr 2018 sollen die ersten Gewerke ausgeschrieben werden, so dass der Gemeinderat im Dezember 2018 über die ersten Vergaben entscheiden kann. Wenn im März 2019 mit den Arbeiten begonnen wird, könnte der Anbau nach einer Bauzeit von 16 Monaten zum Schuljahr 2020/21 fertig sein.

So soll der Anbau an die Friedrich-von-Schiller-Schule von Norden und den Fritz-Mannherz-Hallen (Ansicht West) aussehen.

Repro: Roth.Architekten.Gmbh
So soll der Anbau an die Friedrich-von-Schiller-Schule von Norden und den Fritz-Mannherz-Hallen (Ansicht West) aussehen.

Repro: Roth.Architekten.Gmbh

Plus in der Kasse 2017
 
Eine positive Information hatte Kämmerer Christian Bickle parat: das Jahresergebnis 2017 wird besser ausfallen als geplant. Die Gesamtergebnisrechnung verbessert sich dank höherer Steuern und Zuweisungen voraussichtlich um 1,44 Millionen Euro. Ursprünglich war nur ein Überschuss von 16.000 Euro geplant. Die Liquidität verbessert sich um knapp 4 Millionen Euro auf knapp 8 Millionen Euro. Die Kämmerei wird im Spätjahr den endgültigen Jahresabschluss vorlegen, weil noch nicht alle Abschlussbuchungen mit eingeflossen sind.
 
 
Finanzlage im Jahr 2018 verläuft wie geplant
 
Im Gesamtergebnishaushalt für das laufende Jahr zeichnet sich eine geringe Verbesserung des ordentlichen Ergebnisses um 17.000 Euro ab. Das Defizit wird am Ende des Jahres voraussichtlich 461.000 Euro betragen.
In der Liquidität verbessert sich das Ergebnis wohl um 35.000 Euro. Sie wird Ende 2018 knapp 5,2 Millionen Euro betragen.
 
 
Weitere Geldspenden
 
Weitere Geldspenden im Wert von 3.506,45 Euro hat die Gemeindeverwaltung in den letzten beiden Monaten verzeichnet. 550 Euro sind für soziale Zwecke bzw. den Nothilfefonds bestimmt, 2.800 Euro kommen der Feuerwehr zu Gute. Gut 150 Euro beträgt der Wert der Spenden für die Flüchtlingsarbeit. Mit der Annahme der Spendengelder war der Gemeinderat einverstanden.
 
 
Buslinie 719 zum Bahnhof St. Leon-Rot / Malsch wird weitergeführt
 
Der Gemeinderat hatte am 14.03.2016 beschlossen, dass die Anbindung an die Linie 719 auf eine Probezeit von zwei Jahren befristet werden soll. Jetzt erfolgte eine Evaluation. Der VRN hatte vom 12. bis 16. März 2018 die Reilinger Fahrgastzahlen erfasst. In Reilingen stiegen in dieser Woche durchschnittlich 27 Personen ein und 23,2 Personen aus. Damit zeigt sich, dass die Strecke vor allem von Schülern und Pendlern genutzt wird. Da die Linie eingeführt ist und sich bewährt hat, beschloss der Gemeinderat, die Linie über den Probebetrieb hinaus weiterzuführen. Die Verwaltung wurde beauftragt, die Linie 719 intensiver zu bewerben. Die jährlichen Betriebskosten belaufen sich auf rund 22.000 Euro.
 
 
Mitglied des Gutachterausschusses nachbestellt
 
Jürgen Taub von Stadtbauamt Hockenheim war als Sachverständiger jahrelang Mitglied im Reilinger Gutachterausschuss. Da er vor wenigen Wochen in den Ruhestand verabschiedet wurde, bestellte der Gemeinderat seinen Amtsnachfolger Christoph Engelberth für den Gutachterausschuss.
 
 
Hinweise der Gemeinderäte
 
Der Schwerpunkt der gemeinderätlichen Anfragen betraf das Thema „Verkehr“. So wurde darauf verwiesen, dass der Pappelweg weiterhin zugeparkt sei. Die Erhöhung der Parkplatzzahl rund um das neue Pflegeheim im Neubaugebiet Herten II bezeichnete Bürgermeister Stefan Weisbrod als kluge Nachbesserung der KWG vor Fertigstellung des Baugebiets. Für die Radservicestation des Rhein-Neckar-Kreises sucht die Verwaltung noch einen Standort für dieses neue Angebot.
 
Die Verwaltung versteigert mangels Interesse der Bürgerinnen und Bürger keine Obstbäume mehr. Deshalb lud Bürgermeister Stefan Weisbrod die Reilingerinnen und Reilingen dazu ein, das Fallobst aufzulesen und zu verwerten.
 
Zuletzt informierte Bürgermeister Stefan Weisbrod, dass sich der Rat in der letzten nichtöffentlichen Sitzung mit der abschließenden Abrechnung für das Feuerwehrfahrzeug GW-L2 beschäftigt hat.

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