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Spargelgemeinde Reilingen (Druckversion)

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Öffentliche Sitzung des Technischen Ausschusses am 28. Juni 2018

[Online seit 29.06.2018]


 
Noch unter dem Eindruck und der Stimmungslage des vorausgehenden Tages, an dem die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft bei den Weltmeisterschaften in Russland vorzeitig die Heimreise antreten musste, fand am frühen Donnerstagabend die jüngste Sitzung des Technischen Ausschusses statt.  Zügig wurden die anstehenden Tagesordnungspunkte abgehandelt und die Bauvorhaben, von einer Ausnahme abgesehen, mit einem klaren positiven Votum bedacht.  
 
In der Hockenheimer Straße 71 fallen die alten Mauern
 
So mancher private Bauherr setzt anstelle einer aufwändigen Gebäudesanierung auf einen kompletten Neubau. Auch das eingeschossige Häuschen mit Anbau und Scheune in der Hockenheimer Straße 71 wird demnächst aus dem Gesichtsfeld verschwinden und vollständig abgerissen.  An seine Stelle tritt ein zweigeschossiges, nichtunterkellertes Einfamilienhaus mit einem Dachgeschoss und einer Wohnfläche von knapp 200 Quadratmeter. Die in der Nachbarschaft anzutreffende halboffene Bauweise und teils auch beidseitige Grenzbebauung steht dem Bauprojekt nicht entgegen, das an die nördliche Grenze anschließt.
Bei der Ratsdebatte war zwar die mit 12,26 Meter relativ hohe Firsthöhe ein Gesprächsthema. In der summarischen Betrachtung kam das Gremium aber dennoch zu dem Schluss, dass die Einfügungskriterien in dem unverplanten Innenbereich als erfüllt angesehen werden können.  

Der Gebäudebestand in der Hockenheimer Straße 71 wird demnächst abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.
Der Gebäudebestand in der Hockenheimer Straße 71 wird demnächst abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.

Ein neues Stallgebäude für die Pferdehaltung
 
Zur Pferdehaltung bestimmt ist der geplante Neubau eines Stallgebäudes mit 24 Paddockboxen (Boxen mit Auslauf). Standort ist der westliche Randbereich des Wersauer Hofes, der über eine Gesamtfläche von rund 18.000 Quadratmeter verfügt. Mit dem Neubau wird sich die Anzahl der Paddockboxen auf dann 44 nahezu verdoppeln. Die noch vorhandenen 21 Innenboxen entfallen komplett. Voraussichtlich soll noch ein Waschplatz und ein Solarium in den neuen Stall integriert werden.  Auf Nachfragen aus dem Gremium konnte die im Umgang mit Pferden erfahrene stellvertretende Bauamtsleiterin Petra Brandenburger bestätigen, dass Solarien tatsächlich ein probates Mittel sind, um Pferde nach schwerer „Arbeit“ oder nach dem Waschen zu trocknen.
Dem privilegierten Vorhaben im Außenbereich stehen aus Sicht des Technischen Ausschusses keine öffentlichen Belange entgegenstehen. Das geforderte Einvernehmen fiel deshalb erwartungsgemäß einstimmig aus. Naturschutzbehörde, Landwirtschaftsamt und Veterinäramt werden im weiteren Genehmigungsverfahren durch das Baurechtsamt Hockenheim beteiligt.
 
Überschreitung von Grundfläche und Baugrenze sind bedenklich
 
In der Wilhelmstraße 12 will ein Bauherr im rückwärtigen Grundstücksteil anstelle einem abzubrechenden Schuppen einen Anbau an das bestehende Wohnhaus errichten.  Der eingeschossige Flachdachbau soll eine Dachterrasse erhalten. Mit rund 250 Quadratmetern Grundfläche wird die im Bebauungsplan festgelegte Obergrenze um bis zu 15 Prozent überschritten. Ursache dafür ist allerdings weder Neubau noch Hauptgebäude, sondern ausschließlich die Anrechnung der Nebenanlagen im Bestand. Zudem wird es erforderlich, auf eine Länge von 4,50 und einer Breite von 5,00 Meter die im Bebauungsplan vorgegebene Baugrenze zu überschreiten. Auch mit Rücksicht auf einen ersten Nachbareinwand verständigten sich die Ratsmitglieder darauf, grundsätzliche Bedenken zu formulieren und zunächst ein klärendes Gespräch mit dem Planer zu empfehlen.  
 
Gebäudeabbruch in der Speyerer Straße 14 beauftragt
 
39.000 Euro kostet der vollständige Abbruch des Gebäudebestandes in der Speyerer Straße 14, den der Technische Ausschuss jetzt beauftragt hat. Auftragnehmer ist die Reilinger Gerhard Hoffmann GmbH. Sie hatte das wirtschaftlichste Angebot abgegeben. Angedacht ist, den  Untergrund  im geräumten, vorderen Grundstücksbereich mit Recyclingmaterial zu verdichten und als provisorische öffentliche Parkfläche  anzulegen. Mit der Auftragsvergabe hat der Technische Ausschuss zugleich die erforderliche sanierungsrechtliche Genehmigung ausgesprochen. Die Maßnahme ist im Rahmen der Ortsanierung vollständig förderfähig.

Den Sanierungszielen dient der bevorstehende Abbruch der maroden Gebäude in der Speyerer Straße 14.
Den Sanierungszielen dient der bevorstehende Abbruch der maroden Gebäude in der Speyerer Straße 14.

Sanierung „Löwen“-Nebengebäude startet im Spätjahr
 
Mit Rücksicht auf den sommerlichen Biergartenbetrieb startet eine  umfassende Sanierung des maroden Nebengebäudes zum Dorfgemeinschaftshaus in der Hauptstraße 1 erst im Spätjahr. Nach einer Information von Bürgermeister Stefan Weisbrod war auf einen schon im Februar gestellten bau- und denkmalschutzrechtlichen Antrag vor wenigen Tagen  die Genehmigung unter denkmalschutzrechtlichen Auflagen erteilt worden. So sind beispielsweise neue Fenster und Türen in Holz auszuführen, Details der Farbgebung mit der Denkmalbehörde abzustimmen und im Falle einer Dacheindeckung ausschließlich naturrote, nicht engobierte Tonziegel zu verwenden. Mit den Rohbauarbeiten ist bereits die Oftersheimer Bauunternehmung Eckert GmbH beauftragt. Das Auftragsvolumen liegt bei 31.000 Euro. Die weiteren Ausbaugewerke werden durch das Architekturbüro Eberhard Vögele über die Sommermonate beschränkt ausgeschrieben.

Eine umfassende Sanierung erwartet das Nebengebäude des Dorfgemeinschaftshauses im Herbst.
Eine umfassende Sanierung erwartet das Nebengebäude des Dorfgemeinschaftshauses im Herbst.

An die Verwaltung gerichtete Anfragen
 
Die zum Sitzungsende obligatorischen Nachfragen aus dem Ratsgremium galten dem Standort eines Altkleidercontainers im Baugebiet „Viehtrieb“ (Silvia Vögtle), der Grundwasserbelastung als Folge des Eisel-Brandes (Sabine Petzold), der Parksituation in der Kirchenstraße (Agnés Thuault-Pfahler), dem Wegekreuz an der Hockenheimer Straße (Heinrich Dorn) und schließlich der bevorstehenden Arbeitsaufnahme der beiden neuen GVD-Kräfte, die sich vorwiegend um den ruhenden Verkehr kümmern werden (Sabine Petzold). (jd)
 
Fotos: jd

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