Gemeinde Reilingen

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Gemeinderatsberichte lesen

Öffentliche Gemeinderatssitzung am 23. April 2018

[Online seit 26.04.2018]


 
 
Das erste Thema der jüngsten Ratssitzung war der gegenwärtige Status und die weitere Ausrichtung der kommunalen Jugendarbeit und Schulsozialarbeit. Sie wird vom Verein Postillion durchgeführt, einer gemeinnützigen Organisation mit Sitz in Wilhelmsfeld.
 
 
Schulsozialarbeit wird ausgebaut
 
Friederike Bün vom Verein Postillion gab einen Sachstandsbericht zur mobilen Jugendarbeit in Reilingen. Die Sozialpädagogin leitet das interkommunale Team Rauenberg/Spechbach/Reilingen und ist gemeinsam mit ihrer Kollegin Mirjam Sahori vor Ort.
 
Im März 2016 hat der Gemeinderat entschieden, neue Räumlichkeiten in zentraler Lage für die mobile Jugendarbeit anzumieten und diese im Café-Stil herzurichten. Die mobile Jugendarbeit werde nicht akzeptiert, das Jugendcafé in der Hauptstraße habe sich nicht als geeigneter Rückzugsort für die Jugendlichen erwiesen, berichtete Mirjam Sahori. „Den Jugendlichen ist es extrem auf die Nerven gegangen, dass sie von den Postillion-Streetworkern zwei bis drei Mal am Tag angesprochen wurden.“ Kaum sei das Streetworking zurückgefahren worden, seien die Jugendlichen mit ihren Anliegen und Problemen in das Jugendcafé gekommen. Dabei habe geholfen, dass die Sozialarbeiter in der Schule Kurse, beispielsweise zur Gewaltprävention oder zur Suchtprävention, durchgeführt haben.
 
Da die Schulsozialarbeiterin bereits voll und ganz ausgelastet ist, soll die bisherige Halbtagesstelle für die Schulsozialarbeit in eine Vollzeitstelle umgewandelt werden. Wie man für die mobile Jugendarbeit eine neue Räumlichkeit hinter den Fritz-Mannherz-Hallen schafft, die besser von den Jugendlichen akzeptiert wird, eventuell in Form eines Containers, müsse in einem weiteren Schritt geklärt werden, so Bürgermeister Weisbrod. Gleichzeitig werde das Jugendcafé in der Hauptstraße gegenüber der katholischen Kirche aufgegeben.
 
 
Ausführungsplanung für Hockenheimer Straße beschlossen
 
Beim Thema Sanierung Hockenheimer Straße sind mittlerweile verschiedene Varianten diskutiert und verworfen worden, so dass der Rat am Montag die Ausführungsplanung auf Grundlage der ausgewählten Maßnahmen beschlossen hat. Dipl. Ing. Arno König stellte die letzten zu treffenden Entscheidungen vor.
 
Für die Sanierung der Straße wurde ein Verfahren gewählt, bei dem der Erdaushub minimal ist, was sich positiv auf die Kosten auswirkt. Die Rinnenplatten sollen komplett ausgetauscht, die Gehwege in ihrem Bestand erhalten werden. Verschwenkungen oder Einengungen des Straßenverlaufs sind nicht geplant. Auch ein Minikreisel an der Kreuzung Wilhelmstraße / Hockenheimer Straße / Sandblattweg war geprüft worden. Hierzu ist der Straßenquerschnitt zu klein, deshalb bringt er keine Verbesserung der Verkehrssicherheit. Bürgermeister Stefan Weisbrod betonte, dass im Zuge dieser Baumaßnahme auch der weitere Verlauf der Hockenheimer Straße zwischen den Einmündungen Jargeauring und L 723 ertüchtigt werden solle.
 
Alle Bushaltestellen sollen barrierefrei und ohne Haltebuchten ausgebaut werden. „Nur so können wir gewährleisten, dass sich die Busse komplett parallel zum Fahrbahnrand aufstellen können,“ so Arno König. Während die Bushaltestelle am Rathaus an bestehender Stelle verbleibt, wird die Haltestelle „Wilhelmstraße“ rund 75 m Richtung Norden verschoben und unmittelbar nach der Einmündung Jargeauring verortet. Dort ist eine parallele Anfahrt an die Haltestelle sehr gut möglich. Auf Wunsch des Gemeinderats wird die Verwaltung noch prüfen, ob die Haltestelle in Fahrtrichtung Hockenheim direkt gegenüber platziert werden kann.
 
Bei der Sanierung der Wasserleitung soll das Berstlining-Verfahren zum Einsatz kommen. Dabei wird ein Bohrkopf in die vorhandene Rohrleitung eingeführt, der diese zerstört und in das umgebende Erdreich verdrängt. Gleichzeitig wird ein neues Rohr von gleichem oder größerem Durchmesser eingebracht. „Wir wenden zwar das Verfahren erstmals in Reilingen an, es ist aber Stand der Technik und wird seit vielen Jahren genutzt“, so der Fachplaner. Außerdem sei es schneller wie die konventionelle Bauart. Damit müssen nur die Hausanschlüsse in offener Bauweise ausgetauscht werden.
 
Eine Kanalbefahrung der Hauptkanäle und Hausanschlussleitungen hatte im Oktober 2017 ergeben, dass bei 6 Haltungen und 41 Anschlussleitungen Handlungsbedarf besteht. Während die Kanalhaltungen in geschlossener Bauweise erneuert werden, sind die Anschlussleitungen punktuell in offener Bauweise zu sanieren.
Des Weiteren muss eine Haltung im Bereich der bisherigen Bushaltestelle im Kreuzungsbereich Sandblattweg / Wilhelmstraße aufgrund hydraulischer Überlastung aufdimensioniert werden. Auch wenn es bislang keine Probleme gab, hatte dies das Entwässerungsgutachten des Büros Willaredt empfohlen.
 
Die Gesamtkosten belaufen sich auf 2,035 Millionen Euro. Hiervon entfallen 1,167 Millionen Euro auf die Sanierung der Straße, 554.000 Euro auf die Erneuerung der Wasserleitung und 314.000 Euro auf den Abwasserbereich. Dem stehen Einnahmen von 225.000 Euro aus dem Ausgleichstock sowie 436.000 Euro als Ablösung für die Abstufung der Ortsdurchfahrt L 599 gegenüber.

Der Gemeinderat stimmte der Ausführungsplanung der Hockenheimer Straße zu
Der Gemeinderat stimmte der Ausführungsplanung der Hockenheimer Straße zu

KWG baut ein Mehrfamilienhaus
 
Die KWG Reilingen mbH will ein Mehrfamilienhaus mit acht Wohneinheiten errichten. Es soll ein in die Jahre gekommenes, marodes Gebäude Ecke Wilhelmstraße/Graf-Zeppelin-Straße ersetzen. Grund für die Maßnahme ist die Warteliste der Verwaltung, auf der derzeit keine Gemeindewohnungen mehr zur Verfügung stehen.
 
Gregor Sattler sowie Architekt Wolfgang M. Wilka von der Firma Sattler Bau GmbH aus Birkenau stellten die Entwurfspläne für den Neubau vor, der über zwei Vollgeschosse sowie ein Dachgeschoss verfügen soll. Über ein Treppenhaus, das noch einen Ausgang zum Hof erhält, sind die zwei Gebäudeteile miteinander verbunden. Lediglich das Haus an der Wilhelmstraße wird unterkellert. Haustechnik, Wasch- und Abstellräume stehen dort den Wohnungsmietern zur Verfügung. Die EnEV2016 werde voll erfüllt, geplant sei eine Luftwärmepumpe mit Gasthermenunterstützung, so Gregor Sattler.
 
Die acht Mietwohnungen haben eine Größenordnung von 57 bis 99 Quadratmeter. Die Erdgeschosswohnungen sind barrierefrei. Sowohl die geplante Traufhöhe von 7.00 Meter als auch der Firsthöhe von 9,60 Meter orientieren sich an der Nachbarbebauung; ebenso ein Satteldach als Dachform und die traufständige Bebauung.
 
Im seitlichen, nach Süden ausgerichteten Grundstücksteil ist die Anlage eines 30 Quadratmeter großen Spielplatzes vorgesehen. Ebenso werden 16 Fahrradabstell-Gelegenheiten, davon elf überdacht, sowie ein großzügiger Abstellraum für Gehhilfen und Kinderwagen vorhanden sein.
 
Der marode Altbestand soll voraussichtlich im Herbst abgerissen werden. Das gilt gleichfalls für die auf den Grundstücken befindlichen Garagen, die durch acht Stellplätze ersetzt werden. Von den vier Wohneinheiten sind aktuell nur noch zwei bewohnt. Für die Bewohner stehen Ausweichquartiere zur Verfügung.
 
Strittig war die Zahl der Stellplätze. Während die Mehrheit der Ratsmitglieder die Vorgabe der Landesbauordnung mit einem Pkw-Stellplatz je Wohneinheit als ausreichend ansah, wollten die Freien Wähler - angesichts der bekannten Verkehrssituation und Wohnflächen jenseits der 50 Quadratmeter – zwei Stellplätze je Wohnung bereit stellen.
Aufgrund der Grundstücksgröße könnten aber nicht mehr als neun Parkplätze verortet werden, so Bürgermeister Stefan Weisbrod. Selbst dann müssten die Kraftfahrer genau parken, damit es keine Probleme gäbe. „Alternativ müsste die Zahl der Wohneinheiten reduziert werden, dann wird das Projekt unrentabel und die KWG kann die schwarze Null nicht erreichen.“
 
Der Neubau soll die KWG 1,025 Millionen Euro kosten. „Wir können diesen günstigen Baupreis anbieten, weil wir ein Familienunternehmen ohne bürokratischen Wasserkopf sind“, betonte Gregor Sattler, Geschäftsführer in der dritten Generation. „Nach dem Rohbau werden die Zimmerarbeiten und sämtliche Ausbau-Gewerke von langjährigen Partner-Unternehmen hergestellt, die im Odenwald oder der Vorderpfalz beheimatet sind.“
 
Der Gemeinderat in seiner Eigenschaft als Gesellschafterversammlung hat die KWG-Geschäftsführung beauftragt, mit der Firma Sattler Bau GmbH einen Werkvertrag für den Neubau auszuarbeiten. Dazu wird in einem ersten Schritt eine ausführliche Bau- und Ausstattungsbeschreibung. Vertraglich sichert der Bauträger einen Festpreis, einen mittleren Ausbaustandard sowie eine Bauphase von 12 bis 13 Monaten zu.

Das Bestandsgebäude mit aktuell vier Wohnungen wird aufgegeben und durch den Neubau ersetzt.
Das Bestandsgebäude mit aktuell vier Wohnungen wird aufgegeben und durch den Neubau ersetzt.

So soll die Frontansicht des Neubaus aussehen 
Visualisierung: Sattler Bau GmbH

So soll die Frontansicht des Neubaus aussehen
Visualisierung: Sattler Bau GmbH

Beschluss zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplan ’Hauptstr. 123’ wiederholt
 
 
Der Gemeinderat hat in öffentlicher Sitzung am 04. Dezember 2017 zwar dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan ’Hauptstr. 123’ zugestimmt, aber einige Abweichungen im Vergleich zur Vorlage beschlossen. Da diese Änderungen wesentlich waren, mussten sie in die Unterlagen eingearbeitet und der Satzungsbeschluss aus formalen Gründen erneut getätigt werden.
 
 
Haus der kleinen Hasen zieht Anfang Juni in den Neubau
 
Nach dem verzögerten Baubeginn Anfang Juni 2017 steht der Neubau des „Haus der kleinen Hasen“ kurz vor der Fertigstellung. Durch eine zeitlich enge Taktung und Ab-stimmung diverser Gewerke konnte ein Teil der Verzögerung wieder eingeholt werden.
 
In Absprache mit der Kita-Leitung findet am 01. Juni 2018 der Umzug der bestehenden drei Gruppen vom E-Gebäude der Schule in den Neubau statt. Auf diesen Tag hat die Kita einen Schließtag gelegt.
 
Gleichzeitig ist die Nachfrage nach Plätzen im „Haus der kleinen Hasen“ so groß, dass zum 01. Juli 2018 die vierte Gruppe eröffnet werden muss. Die beiden bestehenden Krippengruppen sind bis Anfang September 2018 voll belegt, ebenso die bestehende altersgemischte Gruppe ab 2 Jahren. Die Verwaltung konnte in ausreichender Anzahl pädagogische Fachkräfte gewinnen.
 
Die vierte Gruppe wird ebenfalls eine altersgemischte Gruppe ab zwei Jahren. Diese ist mit Eröffnung bereits zur Hälfte belegt. Nach derzeitiger Planung ist das Haus der kleinen Hasen im Dezember 2018 voll ausgebucht.
 
Die Einweihung des Haus der kleinen Hasen ist am 30. Juni 2018 vorgesehen.
 
 
Zertifiziertes Fachunternehmen reinigt die kommunalen Abwasserkanäle
 
Die Gemeinde muss in den nächsten drei Jahren für die Reinigung des öffentlichen Kanalnetzes mit einer Länge von etwa 36,5 Kilometern insgesamt rund 108.000 Euro aufbringen. Das hat eine öffentliche Ausschreibung der Reinigungsleistungen ergeben. Hierzu wurde die Firma Michael Fröhlich aus Nußloch engagiert. Das zertifizierte Unternehmen war früher bereits in Reilingen tätig.
 
Im Zweijahresrhythmus werden abwechselnd die Hauptkanäle mit rund 21 Kilometern (2019) und das komplette Kanalnetz (2018 und 2020) gereinigt. Eingeschlossen ist eine jährliche Leerung der Sinkkästen an den Ortsstraßen.
 
 
Rechenzentren fusionieren
 
Die Kommunale Informationsverarbeitung Baden-Franken (KIVBF), auch „Rechenzentrum“ genannt, beabsichtigt eine Fusion mit den Zweckverbänden KDRS (Kommunale Datenverarbeitung des Rechenzentrums der Region Stuttgart) und KIRU (Kommunale Informationsverabeitung Reutlingen-Ulm). Der neu zu gründende Verband soll den Namen „4IT“ tragen und wiederum der Datenzentrale Baden-Württemberg beitreten.
 
Diese neu zu bildende Datenzentrale soll in Zukunft den Namen Iteos tragen. Der Gemeinderat nahm diesen Sachverhalt zur Kenntnis und stimmte einhellig dem Beitritt des Zweckverbandes KIVFB zur Datenzentrale Baden-Württemberg und letztendlich zum Gesamtzweckverband 4IT zu.
 
 
Schöffen vorgeschlagen
 
Dreizehn erfahrene und urteilsfähige Bürgerinnen und Bürger beinhaltet die vom Gemeinderat einvernehmlich bestätigte Vorschlagsliste für die Schöffenwahl 2019 bis 2023. Sie wird jetzt eine Woche zu jedermanns Einsicht offen gelegt. Beachten Sie hierzu die entsprechende öffentliche Bekanntmachung.
 
Dem schließt sich eine Übergabe der Bewerberliste an das zuständige Landgericht Mannheim an. Unter den vorgeschlagenen Personen werden letztendlich lediglich fünf das Ehrenamt ausüben dürfen.
 
 
Polizeiliche Kriminalstatistik vorgelegt
 
Die Kriminalitätsentwicklung im Bereich des Polizeireviers Hockenheim ist - wie bereits seit 2015 - erneut leicht rückläufig. Die Anzahl der Straftaten sank gegenüber dem Vorjahr  von 2.468 auf 2.416, dies entspricht einem prozentualen Rückgang um 2,1 %, landesweit lag der Rückgang bei 4,8 %. In Reilingen ist ein erheblicher Anstieg der Straftaten von 330 (2016) auf 385 Fälle im zurückliegenden Jahr zu verzeichnen, was überwiegend an der „Transitkriminalität“ auf der Autobahn A 6 liegt. Wird diese herausgerechnet, liegt man genau auf dem Niveau von 2016.
 
Das Polizeirevier Hockenheim ist zuständig für die vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft  Hockenheim. Insgesamt betreut das Polizeirevier  somit knapp 42.000 Einwohner auf einer Gesamtfläche von 70,53 km². Die 2.416 polizeilich registrierten Straftaten in der gesamten Verwaltungsgemeinschaft liegen ganz leicht unter dem langjährigen Durchschnitt (Langzeitwert) der Jahre 1998 bis 2017 (2.422). Allerdings muss berücksichtigt werden, dass die Einwohnerzahl mit 41.986 gegenüber dem Vorjahr (41.058) deutlich angestiegen ist. Sehr positiv ist anzumerken, dass die Aufklärungsquote (1.425 geklärte Straftaten) auf 59 % angestiegen ist, im Vorjahr lag dieser Wert bei 54,7 %.
 
In Reilingen ist ein erheblicher Anstieg der Straftaten von 330 (2016) auf 385 Fälle im zurückliegenden Jahr zu verzeichnen, was sich auch in der recht hohen Häufigkeitszahl von 5.099 (Vorjahr 4.437) wiederspiegelt. Für Reilingen ist jedoch - wie für Hockenheim - die „Transitkriminalität“ der Autobahn zu berücksichtigen.
 
Nahezu 70 Prozent der Straftaten aufgeklärt
 
Erfreulich ist für Reilingen die höchste bislang erreichte Aufklärungsquote von 68,8 % (Vorjahr 64,2%). Dies entspricht 265 geklärten Straftaten.
 
Insgesamt wechseln bei Betrachtung der polizeilichen Kriminalstatistik für Reilingen Licht und Schatten. Die Straßenkriminalität ging auf 52 Delikte (Vorjahr 56 Fälle) zurück, der Langzeitwert (1998 - 2017) liegt hier bei 71 Straftaten. Die Wohnungseinbrüche gingen lediglich um einen Fall von 17 (2016) auf aktuell 16 Fälle zurück, der Langzeitwert liegt hier bei 8 Fällen. Deutlich abgenommen haben die Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen (von 18 auf 10 Taten). Schwere Fälle des Fahrraddiebstahls mussten nur 4 mal polizeiliche aufgenommen werden, im Vorjahr waren es mit 8 Delikten noch doppelt so viele.
 
Zugenommen haben erneut die Rohheitsdelikte von 37 auf 44. Der langjährige Durchschnitt liegt hier bei 28 Fällen. Hier sind die einfach gelagerten vorsätzlichen Körperverletzungsdelikte maßgebliche Ursache. 
 
Die Zunahme der Deliktszahlen im Bereich der Rauschgiftkriminalität von 50 (2016) auf nunmehr 77, sowie bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten von 31 auf 49 haben ihre wesentliche Ursache in den Feststellungszahlen dieser Verstöße auf der BAB 6.
 
„Bereinigte“ Straftaten ohne Autobahn-Transitkriminalität auf Vorjahresniveau
 
Eine vergleichende Kriminalitätsbelastung ist auf Grundlage der sogenannten Häufigkeitszahl (HZ) möglich, diese drückt die Belastung einer Gemeinde oder Stadt bezogen auf 100.000 Einwohner aus. Die Häufigkeitszahl lag für Hockenheim bei 7.399, der landesweite Wert liegt mit 5.295 deutlich darunter. Allerdings muss für Hockenheim und Reilingen berücksichtigt werden, dass diesen beiden Kommunen alle Straftaten, die auf den Autobahnabschnitten (einschließlich der dortigen Parkplätze bzw. Rastanlagen) auf Hockenheimer oder Reilinger Gemarkung registriert werden, nach dem Tatortprinzip der PKS auch hinzugerechnet werden. Hierbei handelt es sich aber um „Transitkriminalität“, die mit dem eigentlichen Kriminalitätsaufkommen innerhalb der Kommune nichts zu tun hat und mit der z.B. andere Kommunen wie z.B. Neulußheim und Altlußheim nicht belastet sind. Für Hockenheim reduziert die Kriminalitätsbelastung erheblich auf die „bereinigte“ Häufigkeitszahl von 5.554, die sich deutlich dem Landeswert von 5295 annähert. 
 
Von den 385 Straftaten auf Reilinger Gemarkung wurden 141 Delikte mit Tatort “Autobahn“ registriert. Schwerpunkte bilden auf der Bundesfernstraße die Rauschgiftdelikte (63), die Verstöße gegen ausländerrechtliche / asylverfahrensrechtliche Bestimmungen (43) und die Vermögens- und  Fälschungsdelikte (21 Fälle).
 
Steigende Transitkriminalität
 
Werden diese 141 Fälle in Abzug gebracht, bleiben im Gemeindegebiet Reilingen 244 Straftaten, die so bereinigte Häufigkeitszahl weist für Reilingen dann einen Wert von 3.231 auf, der zwischen den Belastungszahlen von Neulußheim (2.916) und Altlußheim (3.898) sowie deutlich unter dem Landesdurchschnitt (5.295) oder dem Durchschnitt des Rhein-Neckar-Kreises (4.335) liegt.
 
Zu den in der gesamten Verwaltungsgemeinschaft polizeilich registrierten Straftaten wurden 1330 Tatverdächtige ermittelt, hiervon waren 1090 Männer und 240 Frauen, den größten Anteil stellten die erwachsenen Tatverdächtigen (nach der PKS Personen über 21 Jahre alt) mit 1099 ermittelten Tätern. Den Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen weist die Kriminalstatistik mit 606 Personen (45,6%) aus, hiervon waren 155 Personen Asylbewerber/Flüchtlinge, dies entspricht einem prozentualen Anteil von 11,65 % an der Gesamtzahl der ermittelten Tatverdächtigen.    
 
Eckdaten der PKS Polizeirevier Hockenheim auf einen Blick:
 

Polizeirevier Hockenheim
(Verwaltungsgemeinschaft
Hockenheim)

2016

2017

Durchschnitt 1998 – 2017

Straftaten

2.468

2.416

2.422

Wohnungseinbruch

57

46

41

Pkw-Aufbrüche

107

55

136

Fahrraddiebstahl (BSD)

125

99

220

Rohheitsdelikte

306

286

222

Straßenkriminalität

554

479

682

BtM-Delikte

304

382

298

Vermögens- und Fälschungsdelikte

371

390

307

 

Gemeinde Reilingen

2016

2017

Durchschnitt 1998 - 2017

Straftaten

330

385

290

Wohnungseinbruch

17

16

8

Pkw-Aufbrüche

13

19

20

Fahrraddiebstahl

8

4

17

Rohheitsdelikte

37

44

28

Straßenkriminalität

56

52

71

BtM-Delikte

50

77

44

Vermögens- und Fälschungsdelikte

31

49

34

 
 
Anfragen
 
Zu Sitzungsbeginn hatte ein Anwohner der Speyerer Straße berichtet, dass im Sanierungsgebiet ein Grundstück an einen Bauträger verkauft und dort ein Fünf- oder Sechsfamilienhaus errichtet werden soll. Dies sei nicht nur verkehrstechnisch problematisch, die Speyerer Straße würde auch keine weiteren Belastungen vertragen.
 
Bürgermeister Stefan Weisbrod bestätigte, dass die Gemeinde selbst das Grundstück erwerben wollte und mehrere Angebote zum Kauf des Anwesens abgegeben hatte, die vom Grundstückseigentümer abgelehnt wurden. Die Gemeinde wolle die Angelegenheit aber weiter verfolgen und im nichtöffentlichen Teil darüber beraten.
 
Gemeinderätliche Anfragen befassten sich mit der Verortung des Häckselplatzes, der Öffentlichkeitsarbeit für die Aktion Stadtradeln, der geplanten Mensa für die Friedrich-von-Schiller-Schule, der Anlage von weiteren Parkplätzen im Sandblattweg sowie dem Standort einer Hundetoilette.
 
Auf Nachfrage bestätigte Bürgermeister Stefan Weisbrod, dass die Verwaltung beim Spielplatz "Wörschgasse" ein Grundstück anmieten und einen Parkplatz für die Spielplatzbesucher einrichten will.
 
Für die geplanten Umbaumaßnahmen am Dorfgemeinschaftshaus „Löwen“ liege noch keine denkmalrechtliche Genehmigung vor, deshalb konnten die Bauverträge noch nicht unterschrieben, so Bürgermeister Stefan Weisbrod. Die Anlage eines Behindertenparkplatzes im Umfeld des Dorfgemeinschaftshauses werde ebenso wie die Bereitstellung einer Ladestation für Elektrofahrzeuge in Bälde in einem Gremium behandelt.
 
 
Nichtöffentliche Ratsentscheidungen vom 26. Februar 2018
 
In der zurückliegenden nichtöffentlichen Gemeinderatssitzung am 26. Februar hat sich das Gremium mit der Anmietung von Räumlichkeiten zur Sicherstellung der kommunalen Anschlussunterbringung sowie Modernisierungsvereinbarungen im Sanierungsgebiet "Ortskern III" befasst.
 
Fotos: jd, Visualisierung: Sattler Bau GmbH

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