Gemeinde Reilingen

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Gemeinderatsberichte lesen

Öffentliche Gemeinderatssitzung am 17. Juli 2017

[Online seit 25.07.2017]

Bei hochsommerlichen Temperaturen interessierten sich nur zwei Sitzungsbesucher für den öffentlichen Sitzungsteil.

Gemeinderat passt Elternbeiträge für Kinderbetreuung an
Den Empfehlungen von Städte- und Gemeindetag Baden-Württemberg sowie der Kirchen ist der Gemeinderat mehrheitlich gefolgt. Danach werden die Elternbeiträge im Ü3-Bereich in diesem Jahr um acht Prozent angepasst. Da die Krippenbeiträge derzeit um rund 100 Euro unter den Landesempfehlungen liegen, werden die Gebühren um 12 Prozent in diesem Jahr steigen. Im September 2018 erfolgt eine weitere Anpassung um drei Prozent (Ü 3) bzw. sieben Prozent (U 3).
Sachgebietsleiterin Lena Lawinger erläuterte die Gründe für die Gebührenanpassungen. „Im Kindergartenjahr 2015 / 16 haben die Elternbeiträge rund 20 Prozent der Kosten in den Kindertagesstätten abgedeckt – dies entspricht dem empfohlenen Satz“. Seitdem seien die Kosten allerdings deutlich gestiegen. Dies liegt nicht nur an den Tariferhöhungen und den erfolgten, jetzt sachgerechten neuen Eingruppierungsmöglichkeiten für die Fachkräfte. Auch die Ausweiterung der Öffnungszeiten bis 17.00 Uhr oder die in einigen Einrichtungen deutliche Reduzierung der Schließtage führte zu höheren Ausgaben. „Nicht zu vergessen, dass wir in den letzten zwei Jahren deutlich mehr Ganztagsplätze anbieten“, so Lawinger.
Diese Faktoren führten dazu, dass sich der Nettoressourcenbedarf seit 2014 nahezu verdoppelte. Bezuschusste die Gemeinde 2014 einen Platz in einer Kindertagesstätte noch mit 2.889,01 Euro jährlich, sind dies in diesem Jahr schon 5.539,84 Euro.
Im interkommunalen Vergleich liegen die Reilinger Gebühren - wie bisher - trotz der Anpassung eher am unteren Limit, betont Bürgermeister Weisbrod.
Die Freien Wähler konnten zwar die neue Gebühr für die verkürzte Ganztagsbetreuung in der KiTa St. Anna mittragen. Die restlichen Erhöhungen seien nicht mit dem Anspruch der Gemeinde, eine familienfreundliche Kommune zu sein, zu vereinbaren, so Sabine Petzold. Grundsätzlich sei sie dafür, dass in der Gemeinde eine hochwertige Betreuung gewährleistet ist. Petzold stellte jedoch infrage, ob jede Anschaffung nötig sei. Es fehle ein Controlling, bei dem Ausgaben hinterfragt werden.
Jens Pflaum (FDP) betonte, dass die Gemeinde eine hohe Qualität anbiete. Angesichts der steigenden Anforderungen und der mehr als vernünftigen Infrastruktur, die Reilingen anbiete, seien die neuen Gebühren gerechtfertigt. Zumal sie im Vergleich mit den Nachbargemeinden noch immer günstig seien.
Peter Kneis (CDU) stimmte der Erhöhung gleichfalls zu. Die Gemeinde habe schon immer kinderorientiert gehandelt und die Betreuung der unter dreijährigen noch vor der entsprechenden gesetzlichen Regelung in Angriff genommen.
Dieter Rösch stellte heraus, dass die Sozialdemokraten sich die Entscheidung nicht leicht gemacht hätten. Qualität habe aber ihren Preis. Die hohe Verlässlichkeit, der Ausbau des Angebots und die wenigen Schließtage müssten finanziert werden. Und solange aus Berlin kein Signal komme, die Kosten zu übernehmen, müsse die Gemeinde auf ihre Ressourcen achten.
Jochen Rotter (Grüne) lobte wie seine Vorredner die hohe Qualität der Kinderbetreuung und sprach sich für sukzessive Anpassungen aus: „Es ist besser, jetzt moderat zu erhöhen als in ein paar Jahren mit einem großen Schritt.“.
Für die Regelgruppen über drei Jahre werden ab September 121 Euro im Monat fällig, neun Euro mehr als seither. 2018 steigt der Beitrag um weitere drei Euro auf 124 Euro. Um elf Euro auf dann 151 Euro (2018: 155 Euro) steigt der Elternbeitrag der Betreuungsform mit verlängerter Öffnungszeit für Kinder über 3 Jahre und auf 250 Euro für Kinder unter drei Jahren (2018: 270 Euro). In der Ganztagsbetreuung werden bei 44,75 Betreuungsstunden pro Woche ab September 2017 355 Euro (2018: 365 Euro) fällig, für Kinder unter drei Jahren bei 412 Euro (2018: 445 Euro).
Eine Besonderheit gibt es in der Kindertagesstätte St. Anna: als Einstieg in die Ganztagsbetreuung gibt es ein Angebot mit verkürzten Öffnungszeiten bis 15.30 Uhr. Dafür werden ab dem kommenden Kindergartenjahr 256 Euro verlangt, ein Jahr später 263 Euro.
In der kommunalen Kindergartengruppe wurden die Gebühren prozentual auf Basis der neu beschlossenen Beiträge hochgerechnet. Da im Ganztag eine Betreuungszeit von 50 Stunden angeboten wird, liegen die Beiträge bei 396 Euro (Ü3), bzw. 457 Euro (U3) und ab September 2018 bei 408 Euro (Ü3), bzw. 494 Euro (U3). In der Betreuungsform mit verlängerter Öffnungszeit (35 Stunden) sind dann 162 Euro für Kindergartenkinder (2018: 167 Euro). bzw. 269 Euro für Krippenkinder (2018: 209 Euro) fällig.
Die Gemeinde wendet das württembergische Modell an. Damit gibt es Ermäßigungen, wenn mehrere Kinder unter 18 Jahren in einem Haushalt leben. Eine weitere Ermäßigung gibt es, wenn Geschwisterkinder zeitgleich eine der Kindertagesstätten in Reilingen besuchen: dann reduziert sich der Elternbeitrag um weitere 48 Euro, die die Gemeinde übernimmt. Die tatsächlich zu zahlenden Beträge variieren daher stark, so Lawinger. Von einkommensabhängigen Betreuungsgebühren sieht die Verwaltung ab - der Aufwand ist im Verhältnis zum Nutzen zu groß. Eltern, die sich die Beiträge nicht leisten können, werden vom Jugendamt weiter unterstützt. „Niemand fällt durch das soziale Netz“, betonte Bürgermeister Weisbrod.

Änderung für Bebauungsplanentwurf "Herten II" beschlossen
Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 15.05.2017 die Änderung des Bebauungsplanes „Herten II“ beschlossen. Die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung fand in Form einer Offenlage im Rathaus vom 29.05.2017 bis einschließlich 12.06.2017 statt. Über die Anregungen von Behörden und privater Seite wurde jetzt beraten und der Bebauungsplanentwurf genehmigt.
Durch zahlreiche Bauanfragen bei der Verwaltung und in der angebotenen Bauherrenberatung bei Stadtplaner Klaus Nachtrieb hatte sich gezeigt, dass die theoretischen Vorgaben des Bebauungsplanes an die Praxis angepasst werden sollten. Außerdem gilt es, bestehende Unklarheiten, beispielsweise in Bezug auf das zurückspringende Attikageschoss bei mehrseitigen Flachdachbauten, richtigzustellen. Gleichzeitig wurde die bereits beschlossene Erweiterung des Kindergartengrundstücks eingearbeitet. „Mit dem Bebauungsplanentwurf wird kein Bauherr kleiner bauen müssen wie bisher geplant. Wir haben lediglich bestehende Regelungen klarer gefasst und konkretisiert“, betonte Klaus Nachtrieb.
Der Planentwurf wird entsprechend den Verfahrensvorschriften des Baugesetzbuches im August/ September erneut offen gelegt.

Die Erschließungsarbeiten
Die Erschließungsarbeiten "Herten II" stehen vor dem Abschluss. Hier ein Blick auf den Großen Hertenweg und Am Feldrain. Gut zu erkennen bereits die künftige Bürgerwiese. Östlich in Richtung Feldrand schließt sich der neue Spielplatz an.
Foto: Katrin Dietrich

Plus in der Kasse 2016
Eine positive Information hatte Kämmerer Christian Bickle parat: das Jahresergebnis 2016 wird besser ausfallen als geplant. Die Gesamtergebnisrechnung verbessert sich dank höherer Schlüsselzuweisungen vom Land voraussichtlich um ca. 211.000 Euro. Ursprünglich war ein Defizit von 51.000 Euro geplant, jetzt beträgt der Überschuss voraussichtlich 160.000 Euro. In der Gesamtfinanzrechnung ist anstelle eines Defizits von 1,033 Millionen Euro ein Plus von 1,8 Millionen Euro zu verbuchen. Hauptursache sind gestiegene Grundstückserlöse. Dadurch konnte die notwendige Kreditaufnahme auf 1,5 Million Euro (Plan: 3,9 Millionen Euro) reduziert werden.
Die Kämmerei wird erst im Spätjahr den endgültigen Jahresabschluss vorlegen, weil noch nicht alle Abschlussbuchungen mit eingeflossen sind.

Finanzlage im Jahr 2017 verläuft wie geplant
Im Gesamtergebnishaushalt zeichnet sich eine geringe Verschlechterung des ordentlichen Ergebnisses um 25.000 Euro ab. Die Hauptgründe liegen in gestiegenen Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen sowie Transferleistungen. Das Defizit wird am Ende des Jahres voraussichtlich 9.000 Euro betragen.
In der Gesamtfinanzrechnung verbessert sich das Ergebnis wohl um 374.000 Euro. Anstelle eines Defizits von 480.000 Euro wird das Defizit lediglich noch 106.000 Euro betragen, schätzt Kämmerer Christian Bickle.

Verbandssatzung des Zweckverbandes High-Speed-Netz Rhein-Neckar wird geändert
Vor drei Jahren hat der Kreis den Zweckverband High-Speed-Netz gegründet, dem alle 54 Kommunen des Rhein-Neckar-Kreises angehören. Ziel des Verbandes ist es, das schnell Internet zu den Bürgern und Unternehmen zu bringen.
Der Glasfaser-Ausbau im Rhein-Neckar-Kreis verläuft aufgrund zahlreicher Faktoren langsamer als geplant. Derzeit wird der kreisweite Backbone realisiert. Daran werden alle Kommunen im Rhein-Neckar-Kreis mit zwei Übergabepunkten angeschlossen. Die Feinplanung für die Gemeinde liegt teilweise schon vor und soll im Jahr 2018 vervollständigt werden.
Nunmehr hat sich die Notwendigkeit ergeben, die Satzung des Zweckverbandes zu überarbeiten. Da es sich hierbei nicht nur um redaktionelle Änderungen handelte, sondern auch um solche mit finanziellen Folgen für die Kommunen, stimmte das Reilinger Ratsgremium der Änderung zu.

Telefonica rüstet Mobilfunknetz auf
Die Telefonica wird seine Funksendeanlage in der Schulstraße in Kürze um eine LTE Sendeanlage erweitern. Dann kann auch im früheren E-Plus-Mobilfunknetz schneller mobil gesurft werden.
Zuvor war eine Funknetzprognose erstellt worden. Sie hat bestätigt, dass die in Deutschland geltenden Grenzwerte deutlich unterschritten werden. Die voraussichtliche Strahlung erreicht lediglich 1-2 Prozent des zulässigen Grenzwertes. Der Tausch der Antennen ist baurechtlich genehmigungsfrei.

Kein Produktionsbetrieb für Backwaren in der Sauerbruchstraße
Ob in der Lagerhalle Sauerbruchstraße 1 ein Produktionsbetrieb für Backwaren eingerichtet werden kann, war im Technischen Ausschuss am 27. April 2017 beraten worden. Bürgermeister Weisbrod gab jetzt bekannt, dass der Bauantrag für eine notwendige Nutzungsänderung zurückgezogen wurde.

Bekanntgabe nichtöffentlich gefasster Beschlüsse
In seiner Sitzung am 26. Juni 2017 hat sich der Gemeinderat mit dem Grundstückserwerb Speyerer Str. 14 und dem Verkauf des Bauplatzes Kornblumenweg 2 befasst. Außerdem informierte Bürgermeister Weisbrod über die mögliche Entwicklung neuer Gewerbegebiete "Erweiterung Rott" und "Silberbuckel".

Anfragen
Anfragen kamen zur Verkehrssituation Hauptstraße in Höhe der Bierkellergasse sowie zu den verschiedenen Kleinbaustellen in der Gemeinde, zu einer möglichen privaten Nutzung des TBG-Sportgeländes sowie einer geplanten Einwohnerversammlung.

Weitere Informationen

Archiv - Aus dem Gemeinderat

Hier können Sie Artikel aus den Jahren 2000 bis 2008 nachlesen.

Archiv 2000 - 2008

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