Gemeinde Reilingen

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Die Gemeinde schaut zurück

Das Gemeindegeschehen im Jahr 1990 - Langbericht

[Online seit 30.12.2014]

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!
 
Für uns alle, den Menschen in unserer Gemeinde, in unserem Land und in unserer um fünf Länder vergrößerten und vereinigten Bundesrepublik, geht in wenigen Tagen ein arbeitsreiches und ereignisvolles Jahr zu Ende. Was die meisten Menschen noch vor einem Jahr im ausgehenden 20. Jahrhunden nicht mehr Tür möglich hielten ist eingetreten: die infolge der Nachkriegsentwicklung entstandenen beiden deutschen Staaten sind wiedervereinigt. Mit der ersten gemeinsamen Wahl zum Deutschen Bundestag am 2. Dezember 1990 wurde auch bereits die demokratische und parlamentarische Grundlage geschaffen, dass die Bundesrepublik Deutschland auch sozial und wirtschaftlich sich bald zu einem harmonischen Ganzen innerhalb der europäischen Völkerfamilie und eines im Aufbau begriffenen geeinten Europas entwickelt. Wir alle stehen noch unter dem besonderen Eindruck der Geschehnisse des Jahres. Hierbei nehmen auch die Verträge über die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit einen herausragenden Platz ein.
Niemand wird mehr bezweifeln, dass mit diesen Entwicklungen die ersehnten friedvollen Zukunftsaussichten Europas. ausgehend von den meist friedlichen Umwälzungen in Mittel- und Osteuropa, getreu der Devise "Frieden schaffen ohne Waffen" einen gewaltigen Sprung nachvorwärts getan haben. Wir müssen alle dankbar dafür sein und uns weiterhin einsetzen guten Mutes und Willens, dass die Chancen genutzt werden für eine menschenfreundliche, die Schöpfung bewahrende Zukunft.
Wie immer ist es wichtig, dass wir bei uns selbst beginnen, in unserem engeren Umfeld, in unserer Gemeinde, überall dort, wo wir eine gute Gelegenheit, aber auch die Chancen wahrnehmen können, für die Menschen, die uns anvertraut sind, oder die sich uns anvertrauen, Sinnvolles und Zukunftsweisendes zu tun oder zu bewirken. Eigen- und Privatinitiative ist gefragt und gefordert, im Kleinen wie im großen, genauso wie optimistisches, positives Denken und Verhalten gekoppelt mit etwas Geduld und Ausdauer schon immer beste Früchte erbrachten.
Mit vereinten Kräften konnten die Bürgerinnen und Bürger, Gemeinderat und Gemeindeverwaltung in Abstimmung und Zusammenarbeit mit unzähligen Institutionen und Ämtern im Jahr 1990 wieder Vieles, für die Allgemeinheit Nützliches und Sinnvolles erreichen.
Ausgangspunkt und Grundlage für das wirtschaftliche Handeln war unser Gemeindehaushalt mit über insgesamt 15,7 Millionen DM. Aufgrund von Einsparungen, aber auch nicht zur Durchführung gekommener Maßnahmen war es möglich, trotz einem Investitionsvolumen von über 3 Millionen, dass auf die Aufnahme von Darlehen verzichtet werden konnte. Dieses Ergebnis ist umso erfreulicher, als die Aktivitäten und Vorhaben der Zukunft noch große finanzielle Anstrengungen abverlangen werden. Besonders wichtig war auf dem Sektor
 
Umwelt und Natur,
 
dass die vertraglich vereinbarten Arbeiten zur flächendeckenden Versorgung von Reilingen mit Erdgas planmäßig vorangingen und mit Beginn der Heizungsperiode 1990/91 die .ersten 160 Haushalte in Reilingen auf Gas umgestellt waren. Parallel dazu verlief teilweise, soweit dies technisch möglich ist im gleichen Grabenaufbruch, die Verlegung von Breitbandkabeln und die Stromkabel für Straßenbeleuchtung und allgemeine Stromversorgung der Gemeinde, die die seitherigen Oberleitungen ablösen sollen. Wenn es bei diesen Arbeiten zum Teil zu nicht unerheblichen Behinderungen der Anwohner oder des Straßenverkehrs kam, möchte ich hiermit herzlich um Verständnis und um eine sachbezogene gehörige Portion Geduld bitten. Wenn die Arbeiten wie seither plan- und fristgerecht weitergeführt werden, dürften bis Ende 1991 auch diese Beschwernisse überstanden sein. Wir werden dann in Reilingen überall gleichwertige Gehwegbeläge, aber was noch viel wichtiger ist, einen wichtigen Beitrag zur Umweltverbesserung geleistet haben. Im Interesse von Umwelt und Natur müssen gemeinsame Anstrengungen auch in Zukunft verstärkt unternommen werden. Die Beachtung unserer in den Reilinger Nachrichten wöchentlich erscheinenden Umweltinformationen, die praktischen Hinweise für Kompostierung, die Sortierung und getrennte Sammlung von Wertstoffen können Hilfesteilungen und Anregungen sein auf dem Weg zu einem umweltverträglichen Verhalten, das für alle unabdingbar wird. Nicht alles lässt sich auf diesem Gebiet durch Gesetze und Verordnungen regeln, wenn es auch in naher Zukunft in dieser Hinsicht zu einschneidenden Bestimmungen kommen wird. Die Einführung der Wertstofftonne (grüne Tonne) ist nur ein Schritt in Richtung der Reduzierung von Deponiemüll, der, wie wir wissen, mittlerweile ins benachbarte Ausland gefahren werden muss, um sich seiner mit viel Geldaufwand zu entledigen.
Sollten wir aber unsere seitherige Jahresmüllmenge von über 2.000 Tonnen nur um ein Drittel reduzieren können auch die Zuführung der wiederverwertbaren Stoffe in den Wertstoffkreislauf, dann ist dies gleichzeitig eine Reduzierung der Deponiemenge in gleicher Höhe, die auch dem Bürger Gebühren spart. Pro Tonne besteht derzeit bereits eine Differenz zwischen Wertstoffen und Restmüll von über 140,-- DM pro Tonne. Sortieren Sie deshalb, sorgfältig und sensibel den in Ihrem Haushalt anfallenden Müll, denn ab nächstes Jahr wird dies von allen, auch von Gewerbebetrieben, verlangt werden.
Die nächsten Jahre werden darüber entscheiden, ob wir an einer größeren Umweltkatastrophe noch vorbeikommen, vor allem, ob auch das Grundwasser, von dem wir heute noch in Reilingen ein Trinkwasser von ausgezeichneter Qualität entnehmen, künftig ohne Aufbereitung und künstliche Zusätze genießen können.
Auch kleine Aktivitäten entfalten zuweilen große Wirkung. Ich denke dabei an verschiedene Reilinger Vereine, die sich im Natur- und Umweltschutz seit Jahren betätigen, wie den Angelsportverein, der durch selbst auferlegte Verpflichtungen unseren Reilinger See als stilles Refugium für Fauna und Flora bewahrt. Auch unserer Jugendfeuerwehr gilt unser Dank und Aufmerksamkeit für ihre alljährliche Nisthilfenkontrolle.
Die Anstrengungen der Gemeinde Reilingen im Bereich der Abwasserbeseitigung sind inzwischen auch beispielhaft anerkannt. Durch die Fertigstellung unseres Hauptsammlers Nord zu Beginn des Jahres 1990 werden nicht nur Abwässer nahezu vollständig erfasst und der Kläranlage in Hockenheim zugeführt, sondern auch hier im Interesse des Umweltschutzes und zum Schutze des Grundwassers die Inanspruchnahme des sogenannten Vorfluters (Gräben und Bäche) auf das mindestmögliche Maß zurückgeführt. Die demnächst wieder stattfindende Sammelaktion von Weihnachtsbäumen durch den Tischtennisclub sollte auch unter dieser Rubrik erwähnt werden. Hilft sie doch dazu, dass sich Weihnachtsbäume nicht im Frühjahr noch auf unseren Fluren oder im Sperrmüll befinden, sondern gehäckselt wieder dem Kreislauf der Natur zugeführt werden können; ohne Lametta natürlich!
Eine mittel- bis langfristige Planung wird derzeit bei der Gemeindeverwaltung vorbereitet. Es handelt sich zum einen um eine sogenannte Biotopvernetzung, in die alle in unserer Gemarkung sich befindlichen oder künftig entstehenden Biotope eingebunden werden sollen. Zum anderen ist beabsichtigt, im südlichen Gemarkungsteil, entlang des Kehrgrabens, vorläufig durch Bepflanzungen und später-durch naturnahe Veränderungen Rückzugsgebiete für unsere Tier- und Pflanzenwelt zu schaffen.
Das zu Ende gehende Jahr 1990 konnte im
 
Hoch- und Tiefbau
 
genutzt werden, um langfristige Planungen in die Tat umzusetzen oder begonnene Maßnahmen fortzuführen.
Im Tiefbau konnte bereits zur Jahresmitte vom östlichen Ortseingang bis zur Einmündung in die Hockenheimer Straße die "Untere Hauptstraße" rundum neu gestaltet werden. Neben dem Verlegen von mindestens sechs Ver- und Entsorgungsleitungen (alle Wasserleitungen, Kanäle, Hausanschlüsse sowie Stromanschlüsse) wurden erneuert und daneben Gas- und Breitband eingebracht) hat dieser Teil der Hauptstraße ein neues gefälliges Gesicht und einen erheblich verbesserten Wohnwert erhalten. Wenn im kommenden Frühjahr auch die Begrünungsmaßnahmen abgeschlossen sind, wird dieses Schmuckstück unserer Gemeinde noch mehr Anerkennung als bisher erfahren. Mit der Einbindung in eine 30-km-Zone ist auch hier das Bemühen um Verkehrsberuhigung Und Sicherheit zu einem guten Ergebnis gebracht.
Im Verlauf dieses Jahres wurde das ehemalige Betriebsgelände der Firma Zechel für eine Wohnbebauung erschlossen, die mit dazu beitragen wird. in unserer Gemeinde dem Wohnungsmangel zu begegnen. In größerem Umfang wird dies ermöglicht durch die in in letzten Tagen des Jahres 1990 begonnene Erschließung des künftigen Baugebietes "Reilinger Holzrott", in dem rund 50 Bauplätze im nächsten Jahr die Nachfrage nach Wohnbaugrundstücken und Eigentumsbildung befriedigen werden.
Nachdem auch die notwendigen Abstimmungen, Planungen und die Finanzierung abgeschlossen werden konnten, stand auch dem Beginn des Umbaus der Wilhelmstraße zwischen der Ziegelstraße und der Richard-Wagner-Straße/Siemensstraße nichts mehr im Wege. Bis zur Jahresmitte 1991 wird auch hier der langgehegte Wunsch in Erfüllung gehen, im Umfeld unserer Friedrich-von-Schiller-Schule und den Fritz-Mannherz-Hallen, aber auch in den erwähnten Einmündungsbereichen Verkehrsberuhigung und Verkehrssicherheit auf ein höchstmögliches Maß zu bringen.
Die Hochbauaktivitäten der Gemeinde Reilingen waren im Jahre 1990 ausschließlich darauf ausgerichtet, die Mehrzweckhalle unserer Fritz-Mannherz-Hallen zu renovieren und instand zu setzen. Die Betonsanierung ist bis auf wenige Restarbeiten abgeschlossen, das Dach komplett erneuert, neue Fenster eingebaut und auch im Bereich Heizung und Lüftung wurden die notwendigen Verbesserungen begonnen.
Der Gesamtaufwand der Instandsetzung und Renovierung, einschließlich der im Zusammenhang mit dem Neubau der Sporthalle stehenden schon erfolgten Investitionen, wird sich auf nahezu 2 Millionen belaufen.
In Arbeit befinden sich nach wie vor die Bebauungspläne "Ortserweiterung Nord-West" mit der Verlängerung der Haydnallee und die Ortsrandbebauungsplanung für den Bereich "Fröschau". Im Verlauf des kommenden Jahres werden die Planungsergebnisse im Gemeinderat und auch bei den zuständigen Planungsämtern und Stellen neu behandelt.
Überörtliche, raum- und regionbezogene Planungen beschäftigten im zurückliegenden Jahr mehrfach Gemeinderat und Gemeindeverwaltung. Es wurden Stellungnahmen zum Raumordnungsplan Rhein-Neckar 2000 sowie zum Regionalplan Unterer Neckar erarbeitet und den Planungsstellen unterbreitet. Diese Planungen berühren insbesondere die Interessen der Gemeinde Reilingen in Bezug auf Entwicklungen der näheren und weiteren Zukunft. Im Zusammenhang mit diesen beiden raumübergreifenden Planungen ist auch eine Anpassung und Änderung des gültigen Flächennutzungsplanes der Verwaltungsgemeinschaft Hockenheim angestrebt. Hier hat insbesondere die Gemeinde Reilingen im Bezug auf die Ausweisung künftiger Gewerbeflächen ihre Vorstellungen geltend gemacht, die durch ein in diesen Tagen vorgelegtes Umweltverträglichkeitsgutachten argumentativ untermauert werden.
 
Wir hoffen, dass nun der Bereitstellung notwendigen Gewerbegeländes und der Zustimmung aus überörtlicher Sicht nun nichts mehr im Wege steht, und es der Gemeinde Reilingen damit gelingt, auch auf dem Sektor der Gewerbeansiedlung und damit der Bereitstellung von Arbeitsplätzen vor Ort wieder ein Stück voranzukommen. Nach dem Ergebnis der Berufs- und Arbeitsstättenzählung, im Zusammenhang mit der Volkszählung, wurde ermittelt, dass wir in Reilingen zwar zirka 1.350 Arbeitsplätze bieten können, jedoch noch immer zirka 2.000 Pendler unseren Ort zur Bestreitung ihres Lebensunterhaltes täglich verlassen. Schon im Hinblick auf die Entlastung der Straßen inner- und außerorts von einem Teil des Berufsverkehrs wäre eine Ausweitung des Arbeitsplatzangebotes in Reilingen mehr als wünschenswert.
Zur weiteren Vorbereitung der angestrebten Sanierung im Ortskern und zur vierten Antragstellung auf Aufnahme in das erforderliche Sanierungsprogramm wurde eine vorbereitende Untersuchung in Gang gesetzt und ein Bebauungsplan in Auftrag gegeben.
Wir hoffen alle, dass wir im Jahre 1991 in das Förderprogramm des Landes aufgenommen werden, um die notwendige Sanierung im Ortskern in Angriff nehmen zu können.
Die vielen Überlegungen, Planungen und Anstrengungen von Gemeinderat und Gemeindeverwaltung im Ablauf eines Jahres dienen bekanntermaßen dem Wohle unserer Gemeinde und ihrer Bürger und sollen deren Zukunft sichern helfen. Dies gelang in der Vergangenheit und wird uns auch in Zukunft gelingen, da uns in Reilingen ein reichhaltiges und lebendiges Gemeinschaftsleben
 
in Kirchen, Schulen und Vereinen
 
tatkräftig zur Seite steht. Viele Mitbürgerinnen und Mitbürger bringen sich und ihre Freizeit meist ehrenamtlich ein und tragen somit maßgeblich zum Gelingen unserer gemeinsamen Ziele bei. Es kam deshalb einer schmerzlichen Zäsur gleich, als die gesamte Gemeinde im April des Jahres 1990 von dem geachteten und beliebten Pfarrer Leonhard Müller und seiner Schwester Brigitte nach 29 Jahren Dienst in Reilingen Abschied nehmen musste. Beiden geschätzten Persönlichkeiten gebührt an dieser Stelle nochmals Dank für das in Reilingen Geleistete und für die jederzeit vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Nahezu nahtlos ging allerdings das Amt des Seelsorgers der katholischen Kirchengemeinde in die Hände v. Herrn Pfarrer Stefan Kälble über, der in seiner Arbeit in der Kirchengemeinde von Frau Gerlinde Kremer unterstützt wird. Bei seiner Einführung im Juli standen beide schon mitten in ihrer nicht leichten Arbeit in Reilingen, die ihnen jedoch durch ihre langjährige Erfahrung u. ihr erfolgreiches Wirken in einer anderen badischen Gemeinde erleichtert wurde. Ich wünsche, dass sie sich inzwischen in Reilingen wohl und heimisch fühlen und sich reichlich Vertrauen, Sympathie und Zuneigung entwickeln werden.
Eine vertrauensvolle und ersprießliche Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirchengemeinde wie auch der politischen Gemeinde Reilingen ist zur Bewältigung der gegenwärtigen Kindergartenplatzsituation bereits erfolgreich erprobt. Ziel- und sachgerecht werden durch organisatorische Maßnahmen in den katholischen Kindergärten für das kommende Kindergartenjahr Kapazitätsausweitungen vorgenommen, was auch durch die mögliche Umnutzung eines Mehrzweckraumes erleichtert wird.
Gleichzeitig wird im Übergangswohnheim für Aussiedler, in der Hauptstraße 84, die notwendig werdende Betreuung von Kindern im kindergartenfähigen Alter, solange in bestehenden Einrichtungen Platzmangel herrscht, von der katholischen Kirchengemeinde übernommen. Im Rahmen der angestrebten Ortskernsanierung soll diese Zwischenlösung ihre Erledigung finden.
Für den in der Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinde stehenden Oberlin-Kindergarten soll noch rechtzeitig zu Beginn des Kindergartenjahres 1991/92 eine Erweiterung um einen weiteren Gruppenraum vorgenommen werden. Die Planungen können im zeitigen Frühjahr 1991 abgeschlossen sein. Es ist erfreulich, dass unbürokratisch und verantwortungsbewusst mit allen Beteiligten, insbesondere den beiden Kirchengemeinden und den beiden Pfarrern, aber auch den Erzieherinnen und Elternbeiräten an den Kindergärten Lösungen gesucht und aufgezeigt wurden, damit für alle Kinder, die am 30.06.1991 das dritte Lebensjahr vollendet haben: auch Kindergartenplätze bereitgestellt werden können.
Die Gemeinde unterstützt finanziell seit Herbst des Jahres 1990 auch die Kindergarteneinrichtung des Vereins "Reilinger Kindertreff e.V.", der für Eltern mit Kindern im kindergartenfähigen Alter eine weitere Alternative bietet.
Für die nächste Stufe einer kindgerechten Entwicklung und Erziehung steht unsere Grund- und Hauptschule, die Friedrich-von-Schiller-Schule, zur Verfügung. Sie feierte in dem abgelaufenen Jahr ihr 25jähriges Bestehen und hat dazu ein beachtenswertes Festbuch herausgebracht. An dieser Bildungseinrichtung werden derzeit in 18 Klassen (12 Grundschul- und 6 Hauptschulklassen) von 23 Lehrkräften 380 Schüler unterrichtet.
Auch in der Friedrich-von-Schiller-Schule stehen im nächsten Jahr größere Investitionen an. So die komplette Erneuerung der Heizungsanlage und die Generalüberholung der Räume für den Physikunterricht. Der Gesamtaufwand hierfür wird sich auf über DM 300.000,-- belaufen. Erwähnenswert wäre hier noch, dass die Gemeinde Reilingen seit geraumer Zeit ein außerschulisches Förderprogramm finanziell unterstützt, das sich überwiegend an den Bedürfnissen für lese- und schreibschwache Kinder ausrichtet.
Unsere rührigen und tatkräftigen Vereine konnten im zu Ende gehenden Jahr wieder mit einigem Herausragenden aufwarten oder stolze und beachtenswerte Jubiläen begehen. An dieser Stelle erwähnen möchte ich das Jubiläum zum 100jährigen Bestehen des Turnerbundes "Germania" Reilingen, unserem mit über 1.000 Mitgliedern größten Ortsverein, der aus diesem Anlass mit der Ehrenplakette des Bundespräsidenten ausgezeichnet wurde.
Beim Vereinsball, am 28. April, konnten wieder zahlreiche Sportler und Mannschaften sowie auch verdienstvolle Vereinsmitglieder für ihre herausragenden, langjährigen Tätigkeiten in verantwortungsvoller Position in den Vereinen Ehrungen entgegennehmen. Zur Sportlerin des Jahres und zum Sportler des Jahres 1990 wurden Kat ja Englert und Matthias Geyer von den anwesenden Vereinsballbesuchern gewählt.
Für die über die Grenzen von Reilingen hinaus vielbeachtete Tätigkeit des Vereins "Freunde Reilinger Geschichte" gab es am 08. September in Bretten eine besondere Auszeichnung. Für den Verein durfte Museumsleiter Konrektor Bernhard Römpert den Förderpreis "Vorbildliches Heimatmuseum", dotiert mit DM 2.500,--, entgegennehmen.
In der Zeit vom 08. bis 10. Juli 1990 befanden sich nahezu 200 Reilinger Mitbürgerinnen und Mitbürger, Kinder und Jugendliche, in unserer Partnergemeinde in Frankreich. Mit unseren Freunden in Jargeau feierten wir die Rückbesiegelung unserer Partnerschaft in einer für alle Beteiligten unvergesslichen, herzlichen und freundschaftlichen Atmosphäre. In Anbetracht der Entwicklungen in der Bundesrepublik und in Europa ist für jedermann erkennbar, wie wichtig es ist, zwischen den Völkern und Menschen Europas dauerhafte -Freundschaften zu knüpfen, damit das Fundament des künftigen "Hauses Europa" so fest-wie möglich auch in den Herzen, vor allem der Jugend, begründet ist. Die Partnerschaftsvereine in Jargeau und Reilingen, die Vereine insgesamt, die Kontakte zueinander geknüpft haben und pflegen werden, möchte ich herzlich ermuntern, im Interesse dieser großen Ziele in ihrem Bemühen nicht nachzulassen.
Insgesamt gesehen war das ablaufende Jahr für uns alle ein erfreulich gutes Jahr. Auch wenn nicht alle Hoffnungen in Erfüllung gingen und Wünsche befriedigt werden konnten, so dürfen wir mit dem Erreichten dennoch zufrieden sein. Den Mitmenschen unter uns, die jedoch im ablaufenden Jahr von persönlichem Leid und Schmerz betroffen wurden, wünsche ich, dass sie echten Trost und Hilfe finden oder gefunden haben, damit sie die ihnen auferlegte Bürde annehmen, besser ertragen und auch wieder Hoffnung, Mut und Glück empfinden können. Denn daraus erwächst uns ja auch die Zuversicht, die wir alle brauchen, an der Schwelle des nun bald beginnenden neuen Jahres. Eines Jahres, mit dem das letzte Jahrzehnt dieses Jahrhunderts und Jahrtausends anbricht.
Sicher werden auch im kommenden Jahr nicht alle Wünsche und Hoffnungen zu erfüllen sein. Es wird auch keinesfalls einfach sein, all das, was bereits durch Planungen und Vorbereitungen für unsere Gemeinde gediehen ist, in die Tat umzusetzen. Dies setzt nämlich voraus, dass gleichbleibende, wirtschaftliche und friedliche Verhältnisse bestehen bleiben und die Zusammenarbeit in unserer Gemeinde, wie in der Vergangenheit, ihre Fortsetzung findet.
Wie überhaupt eine erfolgs- und segensreiche Arbeit nie allein nur von den menschlich beeinflussbaren Faktoren abhängig ist.
 
In Anbetracht dieser Einsicht und Erkenntnis möchte ich mich in meiner Vorausschau auf die wesentlichsten Aufgaben, denen wir uns gestellt wissen, in meinem
 
Ausblick auf das Jahr 1991
 
beschränken. Gemeinderat und Gemeindeverwaltung werden zunächst die begonnene Sanierung unserer Mehrzweckhalle, den Umbau der Wilhelmstraße und die Erschließung des Neubaugebietes "Reilinger Holzrott" zu Ende führen. In Erwartung der abschließenden Genehmigungen und der staatlichen Bezuschussung ist mit der Abwasserbeseitigung und der Trinkwasserverordnung der Außenbereiche im Sandweg, Mühlweg und Hofweg zu rechnen. Die laufenden Bauleitplanungen für die Bereiche Ortserweiterung "Nord/West", "Fröschau" und für die Ortskernsanierung wollen wir vorantreiben und möglichst auch zu einem Abschluss bringen. Genauso auch die Verlegung der Gasrohre, der Breitbandkabel und der Stromkabel in unseren Ortsstraßen sowie die Erweiterung der Kindergartenkapazität.
Diese Planungen und Investitionen erfordern hohen finanziellen, sachlichen und personellen Aufwand.
Am Ende des Jahres 1990 möchte ich nochmals allen danken für die bisherige hervorragende Zusammenarbeit. Dieser Dank gilt den engagierten Mitbürgerinnen und Mitbürgern auf allen caritativen, kulturellen und sportlichen Betätigungsfeldern, den örtlichen Kirchen- und Vereinsleitungen und Hilfsorganisationen, den Kräften in der Erziehung und pädagogischen Anleitung in den Kindergärten und Schulen sowie den sozialen Organisationen unserer Gemeinde. Mein Dank auch an dieser Stelle an die Damen und Herren des Gemeinderates sowie meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Gemeindeverwaltung und im Bauhof.
Von ganzem Herzen wünsche ich Ihnen allen, meine lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger, ein -schönes Weihnachtsfest voller Geborgenheit, weihnachtlicher Freude und besinnliche Stunden im Kreise Ihnen nahestehenden Menschen.
Für das neue Jahr hoffe ich wieder mit Ihnen, dass wir alle in Frieden leben dürfen, uns Gesundheit geschenkt wird und Glück und Zufriedenheit in ausreichendem Maße erhalten bleiben.
Ihr
Helmut Müller
Bürgermeister

Reilingen breitet sich in Richtung Norden aus. Zwischen dem Gelände des Vogel- und Tierparks und der Zufahrt zum Gewerbegebiet, dem Alten Rottweg, entsteht ein neues Baugebiet mit rund 50 Bauplatzgrundstücken. Die Baulandumlegung wird mit der Bekanntgabe der Unanfechtbarkeit des Umlegungsplanes rechtskräftig. Das Plangebiet hat eine Größenordnung von rund 3 ha: 
Foto: Ph. Bickle
Reilingen breitet sich in Richtung Norden aus. Zwischen dem Gelände des Vogel- und Tierparks und der Zufahrt zum Gewerbegebiet, dem Alten Rottweg, entsteht ein neues Baugebiet mit rund 50 Bauplatzgrundstücken. Die Baulandumlegung wird mit der Bekanntgabe der Unanfechtbarkeit des Umlegungsplanes rechtskräftig. Das Plangebiet hat eine Größenordnung von rund 3 ha:
Foto: Ph. Bickle
Schwerpunkt der diesjährigen Hochbaumaßnahmen bildete die Außensanierung -der Fritz-Mannherz-Hallen (Mehrzweckhalle). Die Halle hat ein neues Dach erhalten. Die Betonfassade wurde saniert, Fenster erneuert und Heizung/Belüftung verbessert. Die drei vorhandenen Eingangsbereiche erden, ebenso wie der Außengang zur Schillerschule, im Frühjahr durch eine Neukonstruktion ersetzt. 
Foto: Ph. Bickle
Schwerpunkt der diesjährigen Hochbaumaßnahmen bildete die Außensanierung -der Fritz-Mannherz-Hallen (Mehrzweckhalle). Die Halle hat ein neues Dach erhalten. Die Betonfassade wurde saniert, Fenster erneuert und Heizung/Belüftung verbessert. Die drei vorhandenen Eingangsbereiche erden, ebenso wie der Außengang zur Schillerschule, im Frühjahr durch eine Neukonstruktion ersetzt.
Foto: Ph. Bickle
Ganz im Zeichen der Verkehrssicherheit steht die Anfang Dezember begonnene Umgestaltung der Wilhelmstraße. Sie erhält in einem ersten Bauabschnitt zwischen der Einmündung Ziegelstraße und Brahmsstraße ein völlig neues Gesicht. Geplant sind beispielsweise ein reduzierter Verkehrsraum, separate Rad- und Fußwege, weitere Parkflächen, Baumpflanzungen etc. Der Kostenaufwand beläuft sich auf rund 1,2 Mio. DM. 
Foto: Ph. Bickle
Ganz im Zeichen der Verkehrssicherheit steht die Anfang Dezember begonnene Umgestaltung der Wilhelmstraße. Sie erhält in einem ersten Bauabschnitt zwischen der Einmündung Ziegelstraße und Brahmsstraße ein völlig neues Gesicht. Geplant sind beispielsweise ein reduzierter Verkehrsraum, separate Rad- und Fußwege, weitere Parkflächen, Baumpflanzungen etc. Der Kostenaufwand beläuft sich auf rund 1,2 Mio. DM.
Foto: Ph. Bickle
Rund 1,4 Mio. DM hat sie gekostet, die umgebaute Untere Hauptstraße, welche am 21. Juni 1990 für den Verkehr freigegeben werden konnte. Sie bietet ein Optimum an Verkehrssicherheit. Damit sich auch wirklich jeder Autofahrer angesprochen fühlt. seine Geschwindigkeit zu reduzieren, wird es für das Unterdorf auch noch eine 30 km/ h Zonenbegrenzung geben. Die notwendige Anordnung hat die Verkehrsbehörde bereits getroffen. 
Foto: Ph. Bickle
Rund 1,4 Mio. DM hat sie gekostet, die umgebaute Untere Hauptstraße, welche am 21. Juni 1990 für den Verkehr freigegeben werden konnte. Sie bietet ein Optimum an Verkehrssicherheit. Damit sich auch wirklich jeder Autofahrer angesprochen fühlt. seine Geschwindigkeit zu reduzieren, wird es für das Unterdorf auch noch eine 30 km/ h Zonenbegrenzung geben. Die notwendige Anordnung hat die Verkehrsbehörde bereits getroffen.
Foto: Ph. Bickle
Bezugsfertig wurden in diesem Jahr zwei Wohnheime für Aussiedler. Untergebracht werden konnten ebenso die ersten Asylbewerber, überwiegend albanische Staatsangehörige. Unser Bild zeigt das neu erstellte und von der Gemeinde angemietete Gebäude am Alten Rottweg. 
Foto: Ph. Bickle
Bezugsfertig wurden in diesem Jahr zwei Wohnheime für Aussiedler. Untergebracht werden konnten ebenso die ersten Asylbewerber, überwiegend albanische Staatsangehörige. Unser Bild zeigt das neu erstellte und von der Gemeinde angemietete Gebäude am Alten Rottweg.
Foto: Ph. Bickle

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