Gemeinde Reilingen

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Die Gemeinde schaut zurück

Das Gemeindegeschehen im Jahr 1988 - Kurzbericht

[Online seit 04.01.2013]

Die Sporthalle wurde am 01.09.1988 eingeweiht
Die Sporthalle wurde am 01.09.1988 eingeweiht

Von einem Jahr mit schwierigen Herausforderungen spricht Bürgermeister Helmut Müller in seinem Jahresrückblick auf das Jahr 1988.
 
Ein Schwerpunkt bildete der Bereich Straßen- und Wegebau. Herauszuheben ist insbesondere die Fertigstellung und Freigabe der Bundesstraße 36, die am 20. Mai 1988 dem Verlehr übergeben werden konnte. Im Verlauf der Flurbereinigung war es bereits möglich, Flächen für den Ausbau des neuen Feldwegenetzes zur Verfügung zu stellen.
 
Im Tiefbaubereich konnte die Baulanderschließung am Mühlweg abgeschlossen werden. Der Umlegungsplan wurde am 11. April 1988 für 18 Grundstücke unanfechtbar. Die Baufreigabe erfolgte Ende September. Eine ansprechende Holzbrücke über den Kraichbach verbindet dort das Fuß- und Radwegenetz um die Gemeinde. Fast zeitgleich wurde der erste Abschnitt des Baugebietes „Herten“ erschlossen. Die Freigabe für neun Baugrundstücke erfolgte Anfang Oktober.
Im Baugebiet „Viehtrieb II, 2. Abschnitt“ ist begünstigt durch die derzeitige Niedrigzinssituation, eine rege Bautätigkeit zu verzeichnen. Für etwa 60 Prozent der 43 Baugrundstücke liegen bereits Baugenehmigungen vor.
 
Die Bauleitplanungen stehen unter der Zielvorgaben der Dorfentwicklung, der Ortskernsanierung, aber auch der Ausweisung neuer Flächen für den Wohnungsbau und den gewerblichen Bereich. Am weitesten fortgeschritten ist der Bebauungsplan „Reilinger Holzrott“, der in zwei Verfahrens- und Erschließungsabschnitte gesplittet ist. Zum ersten Mal werden derartige Planungen auch mit einem umfassenden Grünordnungsplan begleitet. Mit der Erschließung soll frühzeitig im Jahr 1989 begonnen werden. In diesem Zusammenhang ist geplant, die Ortsentwässerung durch den Bau eines Hauptsammlers zu entlasten.
 
Erfreulicherweise engagieren sich immer mehr Bürger im Umwelt- und Naturschutz, begünstigt durch Anreize in Form von Zuschüssen, beispielsweise bei der Fassadenbegrünung. Reilinger Jäger haben Schutzpflanzungen auf der Gemarkung durchgeführt. Die Gemeinde selbst hat im Frühjahr und im Herbst eine Baumpflanzaktion vorgenommen und im Ortsbereich mehrere Dutzend Bäume gesetzt. Entlang des Kraichbaches zieren jetzt viele Bäume und Büsche das Ufer. Erfreulich auch die Anlage von Streuobstwiesen.
 
Die Landesregierung hat mit einem Antragsstopp dafür gesorgt, dass die Dorfentwicklung ins Stocken geraten ist. Es besteht aber noch Hoffnung, dass die Gemeinde mit ihrem alten Ortsbereich, zumindest aber einem Teil davon, im kommenden Jahr in das Landessanierungsprogramm aufgenommen werden kann. Als Maßnahmen der Dorfentwicklung war im Jahresverlauf die Umgestaltung der Parkplätze der Fritz-Mannherz-Hallen, die Errichtung eines Gedenksteines mit dem Hinweis auf das frühere Schloss Wersau und der begonnene Abschluss der Außenanlagen um das Dorfgemeinschaftshaus zu verzeichnen.
 
Als erfreulicher Anlass wird im Jahresbericht auch die Umgestaltung des Bürgerparkes genannt, die am 04. Juli 1988 abgeschlossen werden konnte. Die Kinder und Eltern konnten sich von der gelungenen Neugestaltung im Rahmen eines Kinderfestes überzeugen.
 
Fachtechnisch geprüft wird die von den Fachbehörden geforderte Kanalisation der Außenbereichsgrundstücke. Sie soll im Folgejahr realisiert werden und kann bis zu 600.000 D-Mark kosten.
 
Besondere Akzente setzte auch der Hochbau. Mit dem Gemeindewohnhaus Kirchenstraße 1 wurde das letzte im Eigentum der Gemeinde stehende Wohnhaus gründlich instand gesetzt und renoviert.
 
Als besonderes und herausragendes Ereignis ist die Fertigstellung der neuen Sporthalle zu nennen. Sie konnte nach nur 22monatiger Bauzeit am 01. September 1988 zur Nutzung durch die Vereine und sportbegeisterte Reilinger Jugend frei gegeben werden. Sie bietet fast 1.500 qm Sportfläche, daneben nahezu 900 Sitzplätze auf festen und bei Bedarf herausziehbaren Tribünen. Und sie ist für die meisten Hallensportarten geeignet. Der Neubau hat rund 8,5 Millionen Kosten verursacht. Im Umfeld gibt es über 200 Parkmöglichkeiten einschließlich der Parkplätze an den Tennisanlagen und in der Tiefgarage. Zugleich wurde die vorhandene Mehrzweckhalle vorläufig nur innen umfassend instand gesetzt und modernisiert. Für die Außenanlagen wie auch die Instandsetzung der Innenräume waren jeweils 400.000 D-Mark zu investieren.
 
Mit Fördergeldern aus dem Dorfentwicklungsprogramm war es möglich, den Außenbereich der Katholischen Kirche neu zu gestalten und das Dach für den Kindergarten St. Anna zu erneuern. Im Jahresverlauf hat der Gemeinderat beschlossen, dass die politische Gemeinde vom nicht gedeckten Gesamtaufwand für den Betrieb der konfessionellen Kindergärten künftig 75 Prozent (bisher 66 2/3 Prozent) übernehmen wird.
 
Seit 15. Oktober hat die Schiller-Schule mit Uwe Wolf einen neuen Rektor als Nachfolger von Ewald Kurtz, dem seitherigen Schulleiter. An der Schule werden derzeit 18 Klassen unterrichtet. Insgesamt ist ein Anstieg der Schülerzahlen von 378 auf jetzt 402 Schüler zu verzeichnen.
 
Die Gemeinde beschäftigt erstmals einen Umweltberater. Gottfried Reimer hält regelmäßige Sprechstunden vor Ort ab und steht in allen natur- und umweltrelevanten Fragen zur Verfügung. Die Gemeinde hat Sammelaktionen für bestimmte Abfallstoffe, wie Baumschnitt und Rasenschnitt, Styropor und Weißblech etc. initiiert. Wöchentlich gibt es im Amtsblatt Umweltinformationen, die weiter das Umweltbewusstsein der Bürger fördern sollen. Angepasst werden mussten die Müllgebühren.
 
Als Meilenstein im Umweltschutz auf örtlicher Ebene wird die Einführung einer dritten Tempo-30-Zone im Bereich der Wilhelmstraße, Nachtwaidweg, Richard-Wagner-Straße, Brahmsstraße, Lerchenweg, Meisenweg, Zeisigweg und Teile der Siemensstraße ab dem 29. März angesehen.
 
Bei einem Vereinsball mit Sportlerehrung am 14. Mai konnte eine große Zahl von erfolgreichen Sportlerinnen und Sportlern geehrt werden. Darüber hinaus haben Eugen Wirthwein, Richard Müller und Richard Geissler die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg erhalten. Zur Sportlerin bzw. Sportler des Jahres 1988 wurden Jutta Weber und Gerd Römpert gewählt. Mit neu gefassten Vereinsförderrichtlinien sollen Vereine und deren Jugendarbeit verstärkt gefördert werden. Zu erwähnen ist auch ein gebildeter Kulturfonds, mit dem ein Kulturprogramm für Kinder und Jugendliche durch den Verein „Freunde Reilinger Geschichte“ unterstützt werden kann.
 
Erfreulicherweise finden die Partnerschaftsbemühungen mit Jargeau in Frankreich überaus großen Zuspruch in der Gemeinde. Zum Fest der Dorfgemeinschaft konnte erstmals eine starke Delegation aus der künftigen Partnerschaftsgemeinde begrüßt werden. Die offizielle Besiegelung ist im kommenden Jahr geplant.
 
Überschattet wurde das Jahr 1988 vom allzu frühen Tod des Rechnungsamtsleiters, Gemeindeamtsrat Ludwig Müller, der nach schwerer Krankheit am 07. April im Alter von 59 Jahren verstorben ist.
 
Viele und schwerwiegende Unwägbarkeiten und Probleme erwartet der Bürgermeister bei seinem Ausblick auf das Folgejahr 1989. Auch Gemeinden unter 10.000 Einwohner müssen jetzt Asylanten aufnehmen. Daneben soll weiterhin den deutschstämmigen Aussiedlern aus dem Osten geholfen werden. Die ersten Auswirkungen der Steuer- und Finanzreform werden spürbar, so dass die Gemeindeumlagen gleich um mehrere 100.000 D-Mark reduziert und die geplanten Investitionen auf mehrere Jahre verteilt werden müssen. Auch wenn nicht alle Anzeichen zum Besten stehen, will Bürgermeister Helmut Müller mit Mut und Zuversicht die Zukunftsaufgaben angehen.
 
Die Gemeindestatistik weist für die Gemeinde Reilingen im Jahr 1988 eine Einwohnerzahl von 6.149 aus.

B 36 neu freigegeben
B 36 neu freigegeben
Erfolgreiche Sportler geehrt
Erfolgreiche Sportler geehrt
Partnerschaft mit Jargeau
Partnerschaft mit Jargeau

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