Gemeinde Reilingen

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Die Gemeinde schaut zurück

Das Gemeindegeschehen im Jahr 1987 -Langbericht

[Online seit 06.01.2011]

Die derzeit größte Baustelle der Gemeinde befindet sich hinter der Fritz - Mannherz -Halle. Dort entsteht ein Sporthallenneubau mit einem Kostenaufwand von rund 7,5 Millionen DM .
Die derzeit größte Baustelle der Gemeinde befindet sich hinter der Fritz - Mannherz -Halle. Dort entsteht ein Sporthallenneubau mit einem Kostenaufwand von rund 7,5 Millionen DM .

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
 
ein Ereignis - und arbeitsreiches Jahr steht kurz vor der Vollendung. Die letzten Tage und Stunden des Jahres 1987 sollten deshalb wieder dafür genutzt werden in einer Rückschau festzuhalten, was geleistet und im Interesse unserer Bürger in die Wege geleitet werden konnte.
Zunächst standen wir am Anfang des Jahres noch alle unter dem guten Eindruck und den vielen bleibenden Erinnerungen, die das zurückliegende Jubiläumsjahr 1986 bei uns hinterlassen hatte. Aber kaum waren die Feiertage um, hatte uns das Alltagsgeschehen wieder und die Wahl zum 11. Deutschen Bundestag am 25. Januar 1987 stand bevor. Bei einer durchschnittlichen Wahlbeteiligung ( in Reilingen 87,22 % ) wurden die seitherigen Bundestagsabgeordneten Udo Ehrbar  und Prof. Dr. Hartmut Soell wiedergewählt.
 
Nicht nur verwaltungsintern galt es nun in den nächsten Tagen und Wochen die viel diskutierte Volkszählung, die für den 25. Mai festgelegt war, organisatorisch vorzubereiten. Es hatte sowohI räumliche wie personelle Konsequenzen, die noch heute nachwirken. Reilingen war jedoch eine der ersten Gemeinden des Rhein - Neckar - Kreises, die die Zählung abschließen konnte und über das Ergebnis äußerst zufrieden sein kann.
 
Zukunftsweisende Planungen und Entwicklungsabsichten waren im zurückliegenden Jahr insbesondere auf dem Gebiet der
 
Baulanderschließung
 
zu bewältigen.
 
Bekanntlich war das Neubaugebiet "Viehtrieb " in zwei Erschließungsabschnitte aufgeteilt, wovon der erste Abschnitt mit 83 möglichen Bauvorhaben seit 1984 innerhalb von drei Jahren zu 97 % bebaut war. Aufgrund der großen Nachfrage der Interessenten, beeinflusst durch die sich abzeichnende und anhaltende Niedrigzinsphase für Bankkredite, wurde die Baulandumlegung für den 2. Erschließungsabschnitt in den ersten beiden Monaten des Jahres abgeschlossen. Inzwischen sind bereits ein Drittel der insgesamt 43 Baumöglichkeiten ( Bauplätze des Landes Baden - Württemberg, der Gemeinde St. Leon- Rot und der Gemeinde Reilingen ) baurechtlich genehmigt, im Bau oder bereits fertiggestellt.
 
Den lang gehegten Erschließungswünschen der meisten Grundstückseigentümer am Ortsrand, im Gebiet "Mühlweg" und "Herten" , konnte im Jahre 1987 ebenfalls Rechnung getragen werden. Nachdem die notwendigen Untersuchungen und städteplanerischen Aussagen im Rahmen der Dorfentwicklung seit 1982 in Gang gesetzt waren und auch von den Trägern öffentlicher Belange, Regionalverband, Landratsamt, Regierungspräsidium u.a. gutgeheißen wurden und letztlich im Jahr 1985 rechtskräftig gewordenen Flächennutzungsplan ihren endgültigen regionalplanerischen Niederschlag fanden, konnte die Bauleitplanung aufgenommen und im Verlauf dieses Jahres auch die Baulandumlegung in die Wege geleitet werden. In diesen Tagen wurde mit der Erschließung (Verlegung der Abwasser - und Wasserleitungen) im Mühlweg begonnen und wird sich im Bereich Herten kontinuierlich fortsetzen. Auch hier ist zu erwarten, dass im Verlauf des kommenden Jahres die ersten Bauvorhaben Gestalt annehmen. Die dritte Änderung und Erweiterung des Baugebietes "Ortserweiterung Nord - West" , die auch die Verlängerung der Haydnallee bis zur Wilhelmstraße beinhaltet, wurde bebauungsplanmäßig insoweit vorangetrieben, dass nur noch wenige Stellungnahmen und Zustimmungserklärungen von den zu beteiligenden Behörden ausstehen.
 
Der davon abhängige weitere Fortgang wird sich im kommenden Jahr ergeben. Im Jahr 1988 ist ja auch mit der Freigabe der Ortsumgehung Bundesstraße 36 zwischen Reilingen und Neulußheim zu rechnen, so dass nach einer entsprechenden Eingewöhnungs- - und Umorientierungsphase auch unsere eigenen begleitenden Planungen in die Tat umgesetzt werden können.
 
Als ein schwieriges Unterfangen erweist sich immer mehr das planerische Aufzeigen von neuen Nutzungsmöglichkeiten am südlichen Ortsrand im Bereich "Fröschau". Von unseren Dorfentwicklungsplanern wurden auch hier in mehreren alternativen Vorentwürfen und in drei Informations- und Abstimmungsgesprächen mit den beteiligten Grundstückseigentümern, die neuen Gestaltungschancen vorgelegt. Es bleibt abzuwarten, wie die Ergebnisse aus diesen Beratungen und die Anregungen, die seitens der Bürger vorgetragen wurden, ihren planerischen Niederschlag finden können. Da aufgrund der bestehenden, teilweise ungeordneten Eigentums - und Nutzungsverhältnisse ein Planungs- und Handlungsbedarf besteht, sollte man erwarten können, dass zumindest streckenweise gemeinsam tragbare Lösungen gefunden werden. Die Gemeinde wird jedenfalls aber nicht gegen den überwiegenden Willen der Beteiligten, Planungen in Gang setzen oder der Rechtskraft zuführen.
 
Seit einer Reihe von Jahren wurde der Gemeinde Reilingen bereits auferlegt, auch am Nordrand unseres Besiedlungsgebietes die Abwasserbeseitigung durch einen Hauptsammler, der die Abwässer des Neubaugebietes "Ortserweiterung Nord - West" und des Gewerbegebietes "Hägebüch" aufzunehmen hat, zu bauen. Der Zeitpunkt ist nun gekommen, da diese genannten Gebiete zu über 80 % genutzt werden. Um hier von vornherein die rechtlich abgesicherte Trassenführung .u ermöglichen und sie in zukünftige Erweiterungsplanungen einzubinden, entschloss sich der Gemeinderat im Februar und April die entsprechenden Einleitungsbeschlüsse für das Baugebiet "Reilinger Holzrott" zu fassen. Auch hier besteht die Absicht, das im Flächennutzungsplan des Verwaltungsraumes abgesicherte Gebiet in zwei Erschließungsabschnitten in Angriff zu nehmen, wobei die Anbindung an die L 599 (Hockenheimer Straße) sowie an die Wilhelmstraße und an den Alten Rottweg als oberste Planziele anzusehen sind.
 
Die straßenmäßige Erschließung dieses Gebietes ist im übrigen auch Voraussetzung für eine dringend erforderliche Instandsetzung der Wilhelmstraße. Im Bereich zwischen Hockenheimer Straße und Ziegelstraße stehen nach der Erschließung des Gebietes "Holzrott" nicht nur die Oberflächeninstandsetzung der Fahrbahn, sondern auch die Erneuerung der Abwasser - und Wasserleitungen an. Am Beispiel dieser Planung wird auch dem Bürger erkennbar, wie eng verflochten die Planungen und notwendigen Investitionen mit der gesamten Entwicklung einer Gemeinde sind. Diese erfordert jedoch wieder gewisse Voraussetzungen, die in unserem Fall die überörtlichen Planungen ( Flächennutzungsplan) sowie der Bau der Umgehungsstraße B 39 und der Ortsstraße Alter Rottweg waren. Derzeit geben die an der Bebauungsplanung zu beteiligenden Behörden ihre Stellungnahme ab und wir können, falls keine unvorhersehbaren Einwände vorgebracht werden, mit einem Abschluss der Planungen im Jahre 1988 rechnen.
 
Wenn wir die bisher aufgezählten Aktivitäten in den Bereich des innerörtlichen
 
Tiefbaues
 
einstufen, dann hat aber der
 
Hochbaubereich
 
im Jahre 1987 einen ganz besonderen Stellenwert. Nach einem langen und harten Winter, der einige Wochen Verzögerung auslöste, wurde unsere neue Sporthalle im Rohbau erstellt. Noch in diesen Tagen wird alles daran gesetzt, das Gebäude winterfest zu machen, damit auch in der kalten Jahreszeit die Innenausbauarbeiten zügig fortgesetzt werden können. Dieses Gebäude, für die künftige sportliche aber auch kulturelle Arbeit in unserer Gemeinde richtungsweisend, ist veranschlagt mit DM 7,5 Millionen und wird zur Jahresmitte 1988 fertiggestellt sein. Im Rahmen der jeweils im Gemeinderat umfassend diskutierten Arbeitsvergaben wurde diese Bausumme erhöht, da insbesondere der funktionelle Anschluss an die vorhandene Fritz - Mannherz - Halle im Vordergrund steht und die Heizung und Belüftung um die energie- und umweltfreundliche Wärmerückgewinnung ergänzt wurde. Für das Bauwerk sind nach dem jetzigen Stand ca. 3,1 Mio DM verausgabt. Die wesentlichsten Gewerke sind alle in Auftrag gegeben. Nach einer laufend stattfindenden Überprüfung des Bauausgabenbestandes kann von einer Einhaltung der veranschlagten Bausummen ausgegangen werden.
 
In der Sitzung des neuen Jahres wird der Gemeinderat sich mit Wiederherstellung und Neugestaltung der Außenanlagen befassen. Aber auch die Renovierung und Instandsetzung der alten Halle wird nicht unerhebliche finanzielle Aufwendungen erfordern. Nach den derzeitigen Kostenschätzungen ist für die Außenanlagen der Betrag von 400.000 DM und für die Renovierung ca. 600.000 DM zu veranschlagen. Es stehen eine umfassende Betonsanierung der sichtbaren drei Außenfassaden, eine Erneuerung des Sporthallenbodens sowie die Erneuerung der Fenster, Türen und Eingangstreppen an. Auch im Küchen - und Bewirtschaftungsbereich werden durch die Anbindung an die neue Halle Umgestaltungen und Verbesserungen notwendig.
 
Im Bereich des sozialen Wohnungsbaus war die Gemeinde ebenfalls tätig und hat die Renovierung und Instandsetzung des letzten Gemeindewohnhauses, das den heutigen Wohnbedürfnissen, insbesondere in hygienischer Hinsicht, noch nicht entsprach, in Angriff genommen. Mit einem Aufwand von geschätzten 500.000 DM , ohne Außenanlagen, wurde das Gemeindewohnhaus Kirchenstraße 1 in diesem Jahr renoviert und mit HiIfe eines zinsgünstigen Instandsetzungsdarlehens der Landeskreditbank Bad.-Württ. umgebaut. Von den künftigen sechs Wohneinheiten wird eine Vier - Zimmer Wohnung noch zum Jahresende fertiggestellt werden können. Für sozial schwache Gemeindebürger, denen der freie Wohnungsmarkt keine Chance bietet, wird auch hier künftig menschenwürdiges Wohnen gestattet sein.
 
Als dauerhafte, aber insbesondere nachhaltige Bemühungen wären auch im Jahre 1987 das Bestreben nach weiterer
 
Dorfentwicklung
und
Ortsverschönerung
 
zu nennen.
 
Mit dem Jubiläumsbrunnen auf dem alten Messplatz in der Gartenstraße wurde die Umgestaltung dieses Bereiches abgeschlossen und darf als gelungene Gesamtmaßnahme angesehen werden. Die Namensgebung beruht auf den Vorschlägen aus der Bevölkerung, die in einer Befragungsaktion eingegangen sind.
 
Mit der Fertigstellung der nördlichen Friedhofsmauer und der damit verbundenen Neugestaltung und Bepflanzung des Außenbereichs, konnte auch hier eine von der Bevölkerung begrüßte Verbesserung erreicht werden.
 
Im Innerortsbereich wurde die Baumpflanzaktion fortgesetzt, wofür mittlerweile über 50 Baumpatenschaften vorliegen. Insgesamt sind in den zurückliegenden fünf Jahren über 130 Bäume gepflanzt worden. Dazu kamen noch in diesem Jahr ca. 50 Bäume, worin auch die Pflanzungen entlang der L 599 bis zur Umgehungsstraße B 39 enthalten sind. Wieder hat die Gemeinde auch Zuschüsse für Fassadenbegrünungen gewährt und im Rahmen des Blumenschmuckwettbewerbs erfreulicherweise viele Mitbürgerinnen und Mitbürger gewonnen, die sowohl an ihrem eigenen Haus, aber auch in Einrichtungen, die von der Gemeinde erstellt wurden, die Pflege und Pflanzung übernommen haben. Diesen Mitbürgerinnen und Mitbürgern sei an dieser Stelle besonders herzlichen Dank gesagt.
 
Mit rund 40 Baumschutzgittern, die sicher auch einen besonderen Akzent setzen, musste jedoch dafür gesorgt werden, dass die neu gepflanzten Bäume nicht mutwilligen oder gedankenlosen Beschädigungen ausgesetzt werden.
 
Im Rahmen der Dorfentwicklungsförderung sind wieder namhafte Beträge im zurückliegenden Jahr nach Reilingen geflossen, wovon vermehrt private Investoren profitierten.
Im weiteren Zusammenhang mit der Dorfentwicklung, die vom Flurbereinigungsamt betreut wird, sind ebenfalls bereits im Hinblick auf den in diesem Jahr genehmigten Wege - und Gewässerplan erhebliche Verbesserungen erreicht worden, die zur Steigerung der Lebens - und Wohnqualität in unserer Gemeinde beitragen. Es wurde bereits begonnen mit dem Ausbau und der Befestigung von Wirtschaftswegen, die gleichzeitig als Radwege dienen und die nach Abschluß der Flurbereinigung ein unsere Gemeinde umspannendes örtliches wie überörtliches Radwegenetz bieten. Herauszuheben ist die erfreulicherweise noch in diesem Jahr erfolgte Durchführung des Radwegausbaus zwischen Reilingen und Neulußheim.
 
Dieser war lange Zeit in Frage gestellt, doch konnte es wiederum gelingen, die maßgeblichen Stellen von der Notwendigkeit zu überzeugen. Die Gemeinde selbst hat im Vorgriff auf die spätere Fortführung dieses Radweges in Richtung St . Leon - Rot, die nach dem Umbau der Einmündung der L 599 in die L 546 am Sportplatz erfolgen soll, eine Anbindung des Neubaugebiets "Viehtrieb " an den Wörschweg in diesem Jahr gebaut, womit bereits im Süden
unserer Gemeinde das Radwegnetz komplettiert werden konnte. Mit dem Ausbau der Parkflächenanlage an den Sportplätzen sowie dem Abriss und der Erneuerung der dortigen überalterten Bausubstanz, konnte auch der südwestliche Ortseingang gefällig gestaltet werden.
 
Nicht zuletzt die Erweiterung der Pergolen auf unserem Waldfestplatz konnte dessen Erholungs- und Freizeit -, aber auch sein Nutzungswert für die Veranstaltungen örtlicher Vereine und der Bevölkerung erheblich steigern.
 
Unseren jüngeren und jüngsten Gemeindeeinwohnern konnten zwei kleinere Spielplätze zur Verfügung gestellt und der große Spielbereich am Bürgerpark fantasievoll neu gestaltet werden. Die abschließenden Arbeiten im Bürgerpark und dessen neue Einrichtungen, die bereits während der Bauzeit bei den Kindern großen Anklang fanden, werden im nächsten Frühjahr durch die beauftragte Selbsthilfeorganisation, die überwiegend arbeitslose Jugendliche beschäftigt, fertiggestellt .
 
Die Bemühungen der Gemeinde Reilingen, Lebens - und Wohnqualität nicht nur zu erhalten, sondern zu verbessern, schließen in den meisten Fällen auch Maßnahmen im Bereich des Umwelt - und Naturschutzes mit ein. Tragen naturgemäß mehr Pflanzen im Innerortsbereich und in der Landschaft kurz - und langfristig zur Verbesserung der Situation bei, so erfordern sie jedoch aktive Begleitung und die Unterstützung und Mitarbeit der Bevölkerung.
 
Unsere Nisthilfenaktion, die erfreulich erfolgreich war und in diesem Jahr von der Jugendfeuerwehr auch in Bezug auf die Nistplatzkontrollen vorbildlich unterstützt wurde, ist dabei ebenso zu nennen, wie der von unserer Bevölkerung gern angenommene Rundweg um unseren See am Speyerer Weg, der mittlerweile seine Erholungsfunktion für weite Kreise der Bevölkerung erfüllt. Dass dabei aber für Fauna und Flora ein unentbehrliches Refugium anzutreffen ist, haben Vogelkundler in diesem Jahr wieder einmal bestätigt.
 
Die Bevölkerung, vor allen Dingen die Grundstückseigentümer, waren im vergangenen Jahr jedoch auch aufgefordert, sich an einer Pflanzaktion von Obstbäumen zu beteiligen, die für unsere Landschaft früher häufig anzutreffenden Streuobstwiesen wieder schaffen soll.
 
Diese Maßnahme wird im Verlauf der Flurbereinigung auch im Flurbereinigungsgebiet verstärkt fortgesetzt werden. Um auch hier einen gewissen Anreiz zu bieten, hat die Gemeinde im Betriebshof in diesem Jahr eine Keltermöglichkeit eingerichtet. Anlass hierfür war aber auch, dass in den zurückliegenden Jahren häufig sehr viel Kernobst ungenutzt in der Landschaft verdarb. Rund 60 Keltervorgänge haben den Bedarf nach einer solchen Einrichtung bestätigt.
 
Im zurückliegenden Jahr traf der Gemeinderat die notwendigen Entscheidungen, die auch die Gemeinde Reilingen an dem bis Ende 1989 andauernden Großversuch zur Einführung von Zonengeschwindigkeitsbegrenzungen beteiligt. Dadurch ermöglichen wir uns Erkenntnisse und Erfahrungen zu sammeln, um bis zu dem Zeitpunkt, wo auf gesetzlicher Ebene flächenmäßig Zonengeschwindigkeiten festgesetzt werden können, eigene örtliche Grundlagen zu haben. In den abgeschlossenen Wohnquartieren Schillerstraße, Fichtestraße und Viehtrieb sowie in dem speziell abgegrenzten Bereich Wilhelmstraße, Siemensstraße, Richard - Wagner-Straße und Brahmsstraße sind die bis heute rechtlich abgesicherten Anfänge gemacht.
 
Der öffentliche Personennahverkehr, der vom Angebot her für Reilingen seit nunmehr vier Jahren als ausreichend angesehen werden kann und dessen zweite Verbundstufe auf regionaler Ebene bis 1989 zu erwarten ist, brachte in Reilingen zum Ende dieses Jahres .nochmals eine Veränderung. Die Bahnbuslinie 7008, die seit April 1983 unsere Gemeinde mit den Nachbarorten Walldorf und St. Leon - Rot verbindet, musste wegen allzu geringer Frequentierung eingestellt werden. Fahrgastzählungen und Kosten Nutzen - Analysen ergaben einen Zuschussbedarf von rund 50.000 DM der uns in Rechnung gestellt worden wäre. Daraufhin entschloss sich der Gemeinderat unter Mitwirkung der zuständigen Stellen, kurzfristig einen Ruftaxiverkehr zwischen Reilingen und Walldorf einzurichten, der bereits ab 16. November zum tragen kam. Damit ergibt sich für unsere Bürger bei Bedarf die Möglichkeit, auch weiterhin nach Walldorf, St. Leon - Rot, aber darüber hinaus mit anderen Nahverkehrsunternehmen nach Sandhausen, Wiesloch usw. zu kommen. Mit diesem, auf den tatsächlichen Bedarf abgestellten Service ergibt sich für die Gemeinde ein kontrollierbarer Zuschussbedarf, der monatlich im einzelnen abgerechnet wird.
 
All das, was wir in einem Rückblick Revue passieren lassen und was im Interesse unserer aufstrebenden und liebens- und lebenswerten Gemeinde geleistet und erarbeitet wird, wäre vergebene Mühe, wenn nicht im Mittelpunkt allen Strebens der Mensch stünde. Und wenn nicht alle Bevölkerungskreise im gemeinschaftlichen Bemühen ihren Teil mit dazu beitragen würden und jeder sein Bestes gäbe. Wir dürfen deshalb in Reilingen stolz sein darauf, dass die vielseitigen Interessen und Aufgaben auf kirchlichem, sozialem, kulturellem und sportlichem Gebiet von einem gefestigten Gemeinschaftsgedanken getragen werden. Dieses ideale Füreinander und Miteinander ist es auch, das immer wieder, wie auch im zurückliegenden Jahr besondere Höhepunkte aufzeigt.
An
 
Gemeinschaftsveranstaltungen
 
wären davon zu nennen: der Vereinsball am 16. Mai und unser Fest der Dorfgemeinschaft am 26. September, die beide mittlerweile zu den besonderen Eckpfeilern in unserem dörflichen Gemeinschaftsleben zählen. Allein aber auch acht Vereine und Organisationen konnten im vergangenen Jahr kleinere oder langjährige Jubiläen begehen. Herausragendste Ereignisse waren das 90 jährige Vereinsjubiläum des Sängerbundes 1897, der es feierlich in den Festtagen vom 28. Mai bis 1. Juni zu begehen verstand. Auf ebenfalls 90 Jahre konnte die Freiwillige Feuerwehr und mit ihr gleichzeitig und zusammenhängend die Feuerwehrkapelle auf 25 Jahre zurückblicken. Den festlichen Rahmen bot hier die Fritz -Mannherz -Halle.
 
Überregional waren Mannschaften und Einzelsportler erfolgreich. So wurde der Ringer Klaus Laier Deutscher Meister und mit dem Titel erfolgreichster Kämpfer bei den letztjährigen Meisterschaften ausgezeichnet. Sein Bruder Wolfgang Laier errang den 3. Platz bei den Deutschen Meisterschaften in Graben - Neudorf und 1. Deutscher Meister der B - Jugend wurde Manfred Zipper. Genauso erfreulich war aber auch, dass die Mannschaft des AV 1889 Reilingen die Endrunde der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften erreichte und ein gewichtiges Wörtchen bei der Verteilung der Meisterehren mitspricht.
 
Auch die Garden und Tanzpaare des Karnevalvereins Reilingen waren außerordentlich erfolgreich. So wurde das Jugendtanzpaar Patrizia Missere und Sascha Gärtner 3. Deutscher Meister und die Seniorengarde Schwarz - Gold errang den Titel des Badischen Meisters und qualifizierte sich in den letzten Wochen für die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften in Berlin.
 
Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass in diesem Jahr der langjährige Rektor unserer Grund - und Hauptschule, Herr Ewald Kurtz, in den wohlverdienten Ruhestand trat. Er hinterlässt einen wohlgeordneten harmonischen Schulbetrieb, der von dem neu ernannten Konrektor Bernhard Römpert derzeit weiter geleitet wird.
 
Als Meilenstein in der Verbesserung der Schulwegsicherheit wurde gemeinsam mit Schulleitung, Elternbeirat und den Polizei -und Verkehrsbehörden, ein aktualisierter Schulweg plan festgesetzt, der sich im Verlauf des zurückliegenden Jahres bereits bewähren konnte.
 
Hohe Auszeichnungen
 
in Form der Ehrennadel des Landes Baden - Württemberg konnten elf Bürger unserer Gemeinde entgegennehmen. (Siegfried Heim, Walter Astor, Werner Astor, Fritz Bickle, Willi Heilmann, Ernst Hoffmann, Karl Keller, Adolf Kuppinger, Ernst Müller, Ludwig Müller, Siegfried von Sagunski und in den letzten Tagen Werner Schmitt).
17 Personen wurden am 9. Oktober mit der Blutspenderehrennadel ausgezeichnet. Unter ihnen Frau Münch für 40maliges unentgeltliches Blutspenden.
 
Beim diesjährigen Vereinsball wurde mit großer Mehrheit zur Sportlerin des Jahres Ursula Butz und zum Sportler des Jahres Klaus Laier gewählt. Für beide bedeutet es eine besondere Anerkennung ihrer sportlichen Leistungen durch die Gemeinde und die Besucher des Vereinsballs .
 
Leider ersparte uns das vergangene Jahr auch nicht schwere Schicksalsschläge und schmerzliche Verluste. So verstarb am 3. April der langjährige Leiter des Reilinger Grundbuch - und Standesamtes Ratschreiber Ernst Brandenburger im Alter von 57 Jahren. Wir wollen ihm auch hiermit ein ehrendes Gedenken widmen. Allen Leidgeprüften unserer Gemeinde wünschen wir, dass sie ihr Los ertragen und Trost finden können.
 
So wie wir das Geschehen, Höhen und Tiefen des ausklingenden Jahres uns vor Augen halten, sollten wir doch auch mit Zuversicht und Hoffnung eine
 
Vorausschau für das Jahr 1 9 8 8
vornehmen.
 
Zunächst werden es die geplanten und bereits begonnenen Bauvorhaben sein, die es in die Tat umzusetzen und in einem erfolgreichen Werk abzuschließen gilt. Vorrangig ist die Fertigstellung unseres Sporthallenneubaus . Gleichzeitig hierzu die Neugestaltung der Außenanlagen und die Renovierung der Fritz-Mannherz-Halle. Auch die Erschließung des Bereiches "Mühlweg" und "Herten" gilt es zügig voranzutreiben. Für die zukünftigen Baugebiete "Fröschau" und "Reilinger Holzrott" sowie "Ortserweiterung Nord - West" sollten im Zusammenwirken mit der Bevölkerung und den Fachbehörden ebenfalls Fortschritte in den Planungen zu erzielen sein.
 
Dem Abschluß der Umgestaltung des Spielbereiches im Bürgerpark können wir sicher auch mit freudiger Erwartung entgegensehen.
 
Soweit entsprechende Zuschussmittel uns zur Verfügung gestellt werden, können wir auch im Jahre 1988 die Absichten zum Bau eines "Hauptsammlers Nord" in endgültige Realisierungspläne kleiden. Vorsichtige Kostenschätzungen lassen hier einen Finanzierungsaufwand von ca. 2,6 Mio. DM erwarten.
 
Aber im Dorfentwicklungsbereich und soweit wir in das Landesförderungsprogramm aufgenommen werden, auch entsprechende innerörtliche Sanierungsmaßnahmen, wird das Jahr 1988 Planungs- und Investitionsimpulse setzen. Die abschließenden Arbeiten beim Umbau und der Renovierung des Gemeindewohnhauses Kirchenstraße 1 einschließlich der Außenanlagen, sollte im ersten Halbjahr 1988 möglich sein.
Die im ausgehenden Jahr aufgenommenen Kontakte zu einer eventuellen Partnergemeinde in Frankreich werden sicher Konturen annehmen. Sobald eine der beiden angesprochenen Gemeinden verbindlichere Kontakte wünscht, wird ein Partnerschaftskreis in unserer Gemeindegebildet und ihm die weitere Partnerschaftspflege übertragen.
 
Sofern sich die Wirtschafts- , Arbeitsmarkt -und finanzpolitischen Verhältnisse nicht wesentlich verändern werden, dürfen wir uns alle sicher hoffnungsvoll dem zuwenden, was für uns das neue Jahr und die Zukunft bereit hält.
 
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
 
in der Rückbesinnung auf das Jahr 1987 mit seinen überwiegend erfreulichen und schönen Ereignissen und Ergebnissen, möchte ich es deshalb auch nicht an Dank fehlen lassen für all jene, die hierzu persönlich oder mit ihren Organisationen beigetragen haben. Dank gebührt besonders den Reilinger Vereinen und ihren tatkräftigen Mitgliedern, der Kultur - und Sportgemeinschaft, den kirchlichen und sozialen Organisationen und vor allen Dingen den Damen und Herren des Gemeinderates sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Gemeindeverwaltung und im Betriebshof . Ihnen allen verlangte das Jahr 1987 mutvolle Entscheidungen und tatkräftige Mitarbeit ab. Sie haben dies wie immer in überaus reichem Maße zum Wohl der Allgemeinheit erbracht, wovon die Erfolge und das Geschaffene beredtes Zeugnis ablegen.
 
In vielem wurde Beispiel gegeben, was bei guter vertrauensvoller Zusammenarbeit im Interesse der Bürger, der Menschen unserer Gemeinde, geleistet werden kann. Dies sollte uns allen Mut und Zuversicht auch für die Zukunft geben.
 
Albert Schweitzer, einer der großen Helfer der Menschheit, hat folgenden Spruch geprägt:
" Das gute Beispiel ist nicht nur eine Möglichkeit, andere Menschen zu beeinflussen. Sie ist die einzige! " .
Diesen Ausspruch, den ich meinen diesjährigen Weihnachtsgrüßen vorangestellt habe, möchte ich als passenden Abschluß dieses Berichtes nicht vorenthalten .
 
Ihnen allen wünsche ich nun noch ein schönes Weihnachtsfest, voller Geborgenheit, weihnachtlicher Freude und besinnlicher Stunden im Kreise Ihnen nahe stehender Menschen.
 
Für das neue Jahr hoffe ich mit Ihnen, dass wir wieder in Frieden leben dürfen, uns Gesundheit geschenkt wird und Glück und Zufriedenheit in reichem Maße erhalten bleiben.
Ihr
Helmut Müller
Bürgermeister

 

Alle Fotos: Philipp Bickle

Von arbeitslosen Jugendlichen fantasievoll umgestaltet wurde der Bürgerpark. Der modellierte Schiffbau im Spielbereich verfehlt schon heute, vor seiner endgültigen Fertigstellung, nicht seine Wirkung auf unsere Jugend.
Von arbeitslosen Jugendlichen fantasievoll umgestaltet wurde der Bürgerpark. Der modellierte Schiffbau im Spielbereich verfehlt schon heute, vor seiner endgültigen Fertigstellung, nicht seine Wirkung auf unsere Jugend.
Rund 500.000 DM hat die Gemeinde in den Umbau des Gemeindewohnhauses in der Kirchenstraße 1 investiert. Nach Abschluß der Arbeiten stehen dort sechs Wohneinheiten für sozial schwache Gemeindebürger zur Verfügung.
Rund 500.000 DM hat die Gemeinde in den Umbau des Gemeindewohnhauses in der Kirchenstraße 1 investiert. Nach Abschluß der Arbeiten stehen dort sechs Wohneinheiten für sozial schwache Gemeindebürger zur Verfügung.
Mit der Fertigstellung des Jubiläumsbrunnens wurde die Umgestaltung des früheren Messplatzes in der Gartenstraße abgeschlossen. Es handelt sich um eine Fördermaßnahme der Dorfentwicklung.
Mit der Fertigstellung des Jubiläumsbrunnens wurde die Umgestaltung des früheren Messplatzes in der Gartenstraße abgeschlossen. Es handelt sich um eine Fördermaßnahme der Dorfentwicklung.
Noch im alten Jahr ausgebaut werden konnte eine Radwegverbindung zwischen Reilingen und Neulußheim. Der Weg ist etwa 2 km lang, ca. 3,0 m breit und wurde in Regie des Flurbereinigungsamtes ausgeführt
Noch im alten Jahr ausgebaut werden konnte eine Radwegverbindung zwischen Reilingen und Neulußheim. Der Weg ist etwa 2 km lang, ca. 3,0 m breit und wurde in Regie des Flurbereinigungsamtes ausgeführt
Im Zentrum des Neubaugebiets
Im Zentrum des Neubaugebiets "Viehtrieb "findet sich eine von zwei neuen Spielplatzanlagen für Kleinkinder.
Einen Lückenschluss für das Reilinger Radwegenetz stellt die als Geleisweg hergestellte Verbindung zwischen dem Neubaugebiet
Einen Lückenschluss für das Reilinger Radwegenetz stellt die als Geleisweg hergestellte Verbindung zwischen dem Neubaugebiet "Viehtrieb " und dem Gewann "Wörsch" her.

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