Gemeinde Reilingen

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Die Gemeinde schaut zurück

Das Gemeindegeschehen im Jahr 1982

[Online seit 25.11.2008]

Kurzfassung
Vor 25 Jahren
Das Gemeindegeschehen im Jahr 1982
Trotz eingeschränkter Finanzmittel sind im Jahr 1982 Investitionen in einem für die Gemeindegröße bedeutenden Umfang getätigt worden. Dies stellt Bürgermeister Helmut Müller in seinem 2. Amtsjahr zufrieden, zumal die Pro-Kopf-Verschuldung auf einen Stand von 592,-- D-Mark gehalten werden konnte.

Der Umbau der Reilinger Kläranlage hat im Februar 1982 die Abwasserüberleitung nach Hockenheim zugelassen. Der Umbau der Hockenheimer Kläranlage konnte zur Jahresmitte seiner Bestimmung übergeben werden. Der Reilinger Kostenaufwand wird mit ca. 1,7 Mio. D-Mark beziffert.

Rund 200.000 D-Mark mussten für die Instandhaltung der Fritz-Mannherz-Mehrzweckhalle aufgebracht werden. U.a. mit TÜV-Auflagen in Zusammenhang standen verschiedene Umbauten in der Friedrich-von-Schiller-Schule. Hinzu kamen Verbesserungen im Werkraumbereich und eine Erweiterung des Fotolabors. Hierfür wurden 60.000 D-Mark aufgewendet.

Für die Reparatur von Straßen- und Gehwegflächen mussten etwa 185.000 D-Mark aufgebracht werden.

Im Rahmen eines Schulfestes konnte im Juni ein neuer Allwettersportplatz mit Kunststoffbelag seiner Bestimmung übergeben werden. Einen erheblichen Unterhaltungsaufwand verzeichneten auch die Sportplätze des TBG und SC 08. Gründliche Überarbeitung und eine Flutlichtanlage erforderten rund 250.000 D-Mark.

Am Heidelberger Weg wurde eine Blockhütte erstellt und der sie umgebende Platz hergerichtet, der im Folgejahr als Waldfestplatz genutzt werden kann.

Fest eingeplant ist eine Modernisierung des Gemeindewohnhauses Hockenheimer Straße 59, die 1983 angegangen werden soll.

Im Rahmen der Vorbereitungsarbeiten für das 1986 anstehende Jubiläumsfest wurde in den Kellergebäuden des alten Rathauses ein Archiv eingerichtet.

Weiter vorangekommen ist das Feststellungsverfahren für einen Flächennutzungsplan für die Verwaltungsgemeinschaft. Mit einer Rechtskraft wird 1983 gerechnet. Aufgestellt wurde ein Landschaftsplan zum Flächennutzungsplan.
In Rechtskraft gesetzt werden konnte der Bebauungsplan für das Sondergebiet „Möbelhaus Ohnsmann“ und für die Freizeitgartenanlage Herten. Nahezu abgeschlossen ist das Planfeststellungsverfahren für das Spiel-, Sport- und Freizeitzentrum Nachtwaid.
Beim Regierungspräsidium liegt der Bebauungsplan für ein neues Wohnbaugebiet „Viehtrieb II“ zur Genehmigung vor. Die Verwaltung ist zuversichtlich, dass im Frühjahr 1983 mit der Erschließung begonnen werden kann.

In Gang gesetzt wurde die Reilinger Dorfentwicklungsplanung. Mittlerweile ist die Bestandsaufnahme durchgeführt, ein Dorfentwicklungsbeirat gebildet und die ersten Förderanträge liegen den zuständigen Stellen vor.

In Verlängerung der Haydnallee soll bis hin zur Wilhelmstraße ein neues Gewerbegebiet entstehen. Die Planungen hierzu sind beauftragt. Bis zum Jahresbeginn 1983 wird auch das Verfahren für den Bebauungsplan „Uhlandstraße“ abgeschlossen sein. Eingeleitet wurde ebenso ein Planfeststellungsverfahren für den Bereich Mühlweg.

Auch für die Reilinger Vereine und die Kultur- und Sportgemeinschaft war 1982 ein ereignisreiches Jahr. Allein fünf Vereine feierten ihre Jubiläen. Einige Aktive erzielten gute und herausragende Ergebnisse, die weit über die Gemeindegrenzen Beachtung fanden. Herausragend die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft des Athletenvereins Reilingen.

Neben dem Straßenfest wurde erstmals ein Vereinsball durchgeführt, in dessen Rahmen die Sportlerehrung wie auch die Wahl einer Sportlerin/Sportler des Jahres (Brigitte Herchenhan/Erich Klaus) eingebunden war.

In seinem Ausblick kündigt Bürgermeister Helmut Müller an, sich 1983 verstärkt dem leidigen Problem des Personennahverkehrs widmen zu wollen. Ein Brückenbauwerk für die B 39 am Sandweg soll bis Ende des nächsten Jahres fertig gestellt sein. Der Ausbau der B 39 Ortsumgehung kann voraussichtlich bis 1985 beendet werden. Die neue B 39 ergänzt durch den Bau der B 36 und dem Bauvorhaben der Deutschen Bundesbahn haben darüber hinaus im Bereich des Bahnhofs Neulußheim eine Erweiterung des Nahverkehrsangebotes eröffnet. Für das kommende Jahr werden wesentliche Fortschritte bei der Dorfentwicklungsplanung erwartet.

„Es bleibt zu hoffen, dass überall in unserem Land Impulse und Zeichen gesetzt werden, die es ermöglichen, die derzeitig schlechte Wirtschaftslage und die schlimmen Zustände auf dem Arbeitsmarkt bald in den Griff zu bekommen“. Mit dieser auch in die heutige Zeit passende Aussage schließt der Jahresrückblick von Bürgermeister Helmut Müller.

Die Gemeindestatistik weist für die Gemeinde Reilingen im Jahr 1982 eine Einwohnerzahl von 5.949 aus.


Das Gemeindegeschehen im Jahr 1982 - Originalbericht
Liebe Mitbürgerin, lieber Mitbürger,
wieder neigt sich in wenigen Tagen ein Jahr seinem kalendermäßigen Ende zu. Wenn wir zurückblicken und uns in Erinnerung rufen, was wir an Hoffnungen und Wünschen in dieses Jahr 1982 gesetzt haben, dann entdecken wir Erfülltes und Unerfülltes, die eine oder andere Sorge wurde von uns genommen, doch haben sich auch neue Probleme eingestellt. Vor allem die heute noch kaum abzuschätzenden Auswirkungen der gesamtwirtschaftlichen Situation, die durch einen ungemein hohen Arbeitslosenstand geprägt ist, harrt noch immer ihrer Behebung und verlangt nach Lösungen, die wieder alle unsere Mitmenschen hoffnungsvoll in die Zukunft blicken lassen. Es hat sich derzeit auf dem geldpolitischen Sektor durch das Absinken der Zinsen für mittel- und langfristige Kredite eine ersehnte Normalisierung angebahnt. Doch es bedarf sicher noch vieler derartiger wirtschaftspolitischer Impulse, um die Lage auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern und die Konjunktur in den verschiedensten Branchen und Industrien wieder in vernünftige Bahnen zu lenken.

Für unsere Gemeinde bedeutete dies während des gesamten Jahres, immer wieder zu prüfen und sorgfältig abzuwägen, wenn es darum ging, das Notwendige einzuteilen in weiterhin Wünschbares und sofort Machbares. Uns waren durch den frühzeitig erstellten Etat die Aufgaben und Ziele klar vorgegeben, die, wie es sich bei den Beratungen um den Nachtragshaushaltsplan erwies, mit Ausnahme der Erschließung von Wohngebieten, für die die Genehmigungen der Bauleitpläne noch ausstehen oder deren bodenordnende Maßnahmen noch keine Rechtskraft erlangt hatten, alle erfüllt wurden.
Wenn im ablaufenden Jahr sich bereits verstärkt zeigte, dass den privaten Haushalten weniger Mittel wie früher zur Verfügung stehen, dann trifft es auf den Hau5halt einer Gemeinde in gleichem Maße zu. Das Zuschussgebaren fördernder Stellen ist zurückhaltender wie noch vor wenigen Jahren, daneben sind die Kosten für Einrichtungen, die die Gemeinde unterhält, an denen sie beteiligt ist oder die sie unterstützt, stark angewachsen. Dies alles engt unseren finanziellen Spielraum, gleichzusetzen mit dem Anteil, aus dem man noch Investitionen tätigen kann, äußerst stark ein. Dass dennoch im Jahr 1982 Investitionen getätigt werden konnten in einem Umfange, der für die Größe unserer Gemeinde doch bedeutend ist, darf uns alle zufrieden stellen.

Insbesondere auch deshalb, weil unsere pro - Kopf-Verschuldung ebenfalls auf einem Stand von 592,-- DM gehalten werden konnte, was insbesondere im Hinblick auf die großen Aufwendungen beim Umbau unserer Kläranlage und die Überleitung unserer Abwässer nach Hockenheim, unsere Beteiligung am Um- und Ausbau der Kläranlage Hockenheim, äußerst erfreulich ist.

Um Ihnen einen kleinen Überblick zu ermöglichen über all das, was in diesem auslaufenden Jahr 1982, trotz ungünstigen Vorzeichen, bei sparsamstem Einsatz der zur Verfügung stehenden Mittel erreicht werden konnte, soll und kann Ihnen mein nachstehender Rückblick dienen.
Investitionen auf dem Bausektor

Der Umbau unserer Kläranlage, der im Februar 1982 den Stand erreicht hatte, dass unsere Abwässer zur Kläranlage nach Hockenheim weitergeleitet werden konnten, und der Umbau der Kläranlage Hockenheim und deren Erweiterungsbau, der seiner Bestimmung zur Mitte dieses Jahres übergeben werden konnte, erforderte einen Kostenaufwand von Reilingen in der Höhe von ca. 1,7 Mio. DM. Nach dem derzeitigen Stand der Abwasserbeseitigungstechnik bleibt zu hoffen, dass diese Investitionen für die Zukunft, mit denen wir nicht nur ein Entsorgungsproblem lösten, sondern auch einen nicht unerheblichen Beitrag zum Umweltschutz leisteten, auf einige Jahre hinaus uns entlasten.

In der Fritz-Mannherz-Halle, unserer stark ausgelasteten und frequentierten Mehrzweckhalle, waren verschiedene Instandhaltungsarbeiten, aber auch auf TÜV- und Brandschutzauflagen zurückzuführende Arbeiten durchzuführen. So mussten einige Wanddurchbrüche erstellt werden, um für das Keilergeschoß einen Notausgang zu schaffen, die sanitären Anlagen waren zu modernisieren, ebenso die elektrischen Einrichtungen. Gleichzeitig erhielt der Innenbereich der Halle einen neuen Anstrich. Diese Arbeiten erforderten einen Aufwand von ca. 200.000 DM.

Ebenfalls mit TÜV-Auflagen im Zusammenhang standen verschiedene Umbauarbeiten in der Friedrich-von-Schiller-Schule. Dazu kamen notwendige Verbesserungen im Werkraumbereich und eine Erweiterung des Fotolabors. Hierfür wurden ca. 60.000 DM aufgewendet.

Im Zuge der Verlegung von Fernsprechkabeln im Innerortsbereich, aber auch durch nicht mehr verantwortbare und hinausschiebbare Schäden im Straßen - und Gehwegbereich unserer Gemeinde, waren Reparatur - und Wiederherstellungsarbeiten erforderlich, wofür ca. 185.000 DM aufgeboten wurden.
Erholungs-, Sport- und Freizeiteinrichtungen

Auch auf diesem Sektor war im Jahre 1982, neben der Neuschaffung des Schulsportplatzes, einem so genannten "Allwettersportplatz", der mit einem Kunststoffbelag versehen ist und der im Rahmen eines Schulfestes im Juni 1982 seiner Bestimmung übergeben werden konnte, ein erheblicher Erhaltungsaufwand bei den vorhandenen Sportplätzen zu verzeichnen. So wurden die beiden Sportplätze, die vom Turnerbund Germania und vom Sportclub 08 genutzt werden, gründlich überarbeitet und der Hartplatzbereich zusätzlich mit einer Flutlichtanlage versehen. Der Kostenaufwand hierfür, einschließlich der bereits im Jahre 1981 erbrachten Leistungen, belief sich auf insgesamt 250.000 DM. Mit der Neuerstellung der Schulsportanlagen und den Instandsetzungs- und Ergänzungsmaßnahmen für die beiden Sportplätze ist die Hoffnung verknüpft, dass sie sich bei entsprechender Pflege und Unterhaltung noch lange Zeit in einem ansprechenden Zustand präsentieren und letztlich unseren Schülerinnen und Schülern der Grund- und Hauptschule, wie den Sportlern, bei ihren vielseitigen Nutzungen zur Verfügung stehen.

Die seit langen Jahren bewährte und von vielen Seniorinnen und Senioren unserer Gemeinde, aber auch von außerhalb stark besuchte Einrichtung "Rentnerhütte" am Heidelberger Weg wurde mit einem neuen Dach und einem Vorbau versehen. Diese Schutzeinrichtung gegen Wetterunbilden ist damit vervollständigt und wird in der künftigen Zeit noch viele dankbare Benutzer finden.

Eine Bereicherung für unsere Freizeit - und Erholungseinrichtungen, aber auch für kleinere und größere Festlichkeiten ist die in diesem Jahr erstellte Blockhütte am Heidelberger Weg. Der sie umgebende Platz wurde entsprechend eingerichtet und kann ab dem nächsten Jahr als Waldfestplatz genutzt werden. Bei der kürzlich stattgefundenen Terminabstimmung für das Jahr 1983, innerhalb der Kultur- und Sportgemeinschaft, konnten schon einige Belegungen entgegengenommen werden. Im übrigen wurde die Errichtung der Blockhütte (als Schutzhütte mit Grill- und Feuerstelle (von der Forstdirektion finanziell bezuschusst.

Noch nicht begonnen, doch die Aufträge für die einzelnen Gewerke sind zwischenzeitlich vergeben, wurde mit der vorgesehenen Modernisierung des Gemeindewohnhauses Hockenheimer Straße 59. Das ehemalige Fabrikgebäude , das aus verschiedenen Gründen dringend einer Instandsetzung und Modernisierung bedarf, wird künftig acht Wohnungen enthalten, die einen dringenden Bedarf der Gemeinde zum Teil abdecken werden.

Im Rahmen der Vorbereitungsarbeiten für das Jubiläumsfest unserer Gemeinde wurde in den Kellergewölben des alten Schulhauses ein Archiv eingerichtet. Von entsprechenden Fachkräften wurden alle archivfähigen Unterlagen der Gemeinde Reilingen, die weit in das 19. Jahrhundert, zum Teil darüber hinaus zurückreichen, aufgearbeitet, katalogisiert und neu geordnet. Parallel dazu wurden im Rahmen einer ABM-Maßnahme Recherchen auf allen Gebieten, die unsere Gemeinde betreffen, durchgeführt und die Ergebnisse zusammengetragen. Damit stehen erstmals der Gemeinde umfangreiche Sammlungen über Ereignisse und Geschehnisse früherer Zeiten, die unsere Gemeinde tangieren oder das kulturelle, gesellschaftliche und politische Geschehen unserer Gemeinde Reilingen betrafen, zur Verfügung. Hier müssen aber noch weitere Arbeiten folgen, insbesondere auch was die Geschichte unserer Vereine, ihre Entwicklung und ihre herausragenden Höhepunkte anbetrifft.
Bauleitplanungen und -erschließungen, Dorfentwicklungsplanung

Auf dem Gebiet der Bauleitplanungen ist in unserer Gemeinde und in unserem Verwaltungsbereich einiges bewältigt worden und die eine oder andere Planung konnte zum Abschluss gebracht werden. So wurde ein Landschaftsplan zum Flächennutzungsplan aufgestellt. Der Flächennutzungsplan für die Verwaltungsgemeinschaft Hockenheim ist über das erste Stadium ebenfalls hinweg, nachdem die vorgezogene Bürgerbeteiligung bis hin zur Verteilung eines Faltblattes mit umfassenden Informationen für alle Bürger durchgeführt wurde. Nach einer Anhörung der Behörden und Stellen, die nach dem Bundesbaugesetz zu beteiligen sind, wird im Jahre 1983 einer endgültigen Beschlussfassung wohl nichts mehr im Wege stehen.

Der Bebauungsplan "Viehtrieb I" (Sondergebiet Möbelhaus Ohnsmann) erlangte in diesem Jahr Rechtskraft und ebenso die Baulandumlegung. Derzeit sind die Erschließungsmaßnahmen im Gange. Das Bauleitplanverfahren für das Spiel - , Sport - und Freizeitzentrum "Nachtwaid" ist nahezu abgeschlossen. Einer schrittweisen Verwirklichung, nach Zusage von Förder- und Zuschussmitteln , kann entgegengesehen werden.

Im ausklingenden Jahr erlangte auch der Bebauungsplan "Freizeitgartenanlage Herten" Rechtskraft und 2/3 dieser Anlagen wurden sofort erschlossen und den Gärtnern sowie dem Obst - und Gartenbauverein zur Verfügung gestellt.
Das restliche Drittel wird nach Aufnahme in das Förderprogramm für Dorfentwicklung in Angriff genommen werden können, soweit sich zwischenzeitlich eine entsprechende Zahl von Interessenten wieder gemeldet hat.

Der Bebauungsplan "Viehtrieb II", der die Ausweisung einer größeren Wohnbaufläche zum Inhalt hat (ca. 118 Wohnbaugrundstücke ), liegt derzeit dem Regierungspräsidium zur Genehmigung vor. Die Baulandumlegung ist eingeleitet und es besteht die Hoffnung, dass im Frühjahr 1983 mit der Erschließung begonnen werden kann.

Es wurden aber auch neue Planungen in Gang gesetzt. Hier ist in erster Linie zu nennen unsere Dorfentwicklungsplanung, die weit mehr als unseren alten Ortskern umfasst, die Ausstrahlungen auf die seit langem angestrebte Ortsrandbebauung haben wird und die im ablaufenden Jahr gute Fortschritte machte. So ist zwischenzeitlich die Bestandsaufnahme durchgeführt, ein Dorfentwicklungsbeirat ist gebildet, der die Planer bei ihrer Arbeit unterstützt, die ersten Förderanträge liegen den zuständigen Stellen vor, die Flurbereinigungsbehörde hat die Federführung für die Dorfentwicklung Reilingen übernommen und neben der Zuschusszusage in Höhe von 20.000 DM für die Planungskosten wurde auch eine weitere förderfähige Einrichtung (erster Erschließungsabschnitt Freizeitgartenanlage Herten) mit einem erklecklichen Betrag bezuschusst.

Als neue bzw. Ergänzungsplanung wurde ein weiteres Gewerbegebiet in die Planung gegeben, das westlich der Verlängerung der Haydnallee bis hin zur Wilhelmstraße weitere gewerbliche Fläche ausweisen soll.

Das Verfahren für den Bebauungsplan "Uhlandstraße" wurde vorangetrieben und es steht zu erwarten, dass es zu Beginn des Jahres 83 abgeschlossen werden kann.

Als erster Ausfluss der Dorfentwicklungsplanung kann auch die Erstellung eines Bebauungsplans für den Bereich "Mühlweg" angesehen werden. Hier soll zunächst im engeren Ortsbereich durch einen ersten Erschließungsabschnitt ein Anfang in der Ortsrandbebauung gemacht werden. Nach deren Fortsetzung entlang der Fröschau, besteht noch die Möglichkeit, den Planungs- und Erschließungsumfang auf den gesamten Mühlwegbereich zu erstrecken. Hier wird jedoch noch einige Zeit ins Land gehen, denn die Eröffnung einer Bebauungsmöglichkeit in diesem Bereich wurde abhängig gemacht von dem deutlichen Fortschritt in der Dorfentwicklung und der Ortsrandbebauung.

Schule und Weiterbildung

Wie bereits unter den Baumaßnahmen ausgeführt, konnte in diesem Jahr die neue Schulsportanlage den Schülern und Lehrkräften der Friedrich-von-Schiller-Schule übergeben werden. Der neue Schulsportplatz , der im Rahmen eines Schulfestes eingeweiht wurde, beinhaltet als so genannter "Allwettersportplatz" vielfältige Möglichkeiten der Sportausübung, sowohl für Handball wie für Basketball, Volleyball, Tennis, Weitsprung und Kugelstoßen. Gleichzeitig wurde auch die vorhandene 100 m-Bahn überarbeitet. Zur Verbesserung des Lehr- und Unterrichtsangebots konnten auch die Arbeiten am Ausbau des Fotolabors und die Überarbeitung einiger Einrichtungen in den Werkräumen abgeschlossen werden. Mit diesen Maßnahmen unterstützt die Gemeinde die Möglichkeiten der Lehrkräfte, unseren Kindern eine bessere und vielseitigere Ausbildung zu bieten.
Es wird begleitet durch ein zusätzliches und erweitertes Bildungsangebot, für das unsere Hauptschule in diesem Jahr von den Schulbehörden ausgesucht wurde.
Darüber hinaus leistet die Gemeinde einen erheblichen Beitrag für die musische Erziehung der Kinder durch ihre Beteiligung an der Sing- und Musikschule Hockenheim. Außerdem erfolgt eine finanzielle Be2!uschussung für die Erwachsenenbildung im Rahmen der Volkshochschule Hockenheim.
Für beide Einrichtungen wurde im Jahr 1982 insgesamt ein Betrag von 33.000 DM aufgewendet.
Vereine

Für die Reilinger Vereine, die Kultur- und Sportgemeinschaft und die Gemeinde war das Jahr 1982 in mehrfacher Hinsicht ein ereignisreiches Jahr. Allein fünf Vereine feierten ihre Jubiläen in würdigem Rahmen. Einigen Vereinen, deren Aktiven im Jahr 1982 gute und herausragende Ergebnisse erzielen konnten, die weit über unsere Gemeindegrenzen Beachtung fanden, wird dieses Jahr unvergessen bleiben.

Das diesjährige Fest der Dorfgemeinschaft, in der Form eines Straßenfestes durchgeführt. bestätigte die Richtigkeit des eingeschlagenen Weges, Dorfgemeinschaft auf diese Art zu feiern und den Vereinen in ihrer Vielfalt Gelegenheit zur Präsentation zu geben. Ebenso gibt der erstmals in diesem Jahr durchgeführte Vereinsball, in dessen Rahmen auch die Sportlerehrung durchgeführt wurde und erstmals die Wahl der Sportlerin und des Sportlers des Jahres stattfand (Brigitte Herchenhan und Erich Klaus), berechtigten Anlass, dass diese Veranstaltungen zu einem festen Bestandteil in unserer Gemeinde werden, die Gemeinsamkeit und Gemeinsinn festigen helfen.

Ausblick

Auf der Grundlage der in den zurückliegenden Monaten in die Wege geleiteten Planungen, können wir nun zunächst im Jahre 1983 aufbauen und im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde und unter Berücksichtigung der gesamtwirtschaftlichen Situation die eine oder andere Maßnahme Schritt für Schritt in die Tat umsetzen. Daneben gilt es aber auch, Bedürfnisse unserer Gemeinde weiter zu verfolgen, die wir zwar nicht selbst und alleine bewerkstelligen können, wo aber unsere Vorstellungen und Argumente zwischenzeitlich Gehör gefunden haben.

Hier wäre in erster Linie das leidige Problem des Personennahverkehrs zu nennen, bei dem sich nun endlich zwei Dinge abzeichnen:

1. Seitens des Landkreises wurde unsere Unterversorgung auf diesem Gebiet erkannt und unsere Bemühungen unterstützt, indem man das Nahverkehrsproblem von Reilingen als erste von sechs Dringlichkeitsmaßnahmen eingestuft hat. Nach der zu erwartenden Übertragung der Zuständigkeit für die Konzessionserteilung, ab Mitte 1983 auf den Rhein-Neckar-Kreis, können wir im Hinblick auf anstehende Lösungen etwas zuversichtlicher sein.

2. Der Raumordnungsverband und das von ihm eingerichtete Nahverkehrsbüro hat mittlerweile ein Konzept erarbeitet, in dem eine Anbindung von Reilingen an Walldorf - Wiesloch und weitergehend nach Heidelberg vorgesehen ist. Diese Vorstellung wird derzeit von den Nahverkehrsunternehmen geprüft. Wir können darin eine weitere positive Entwicklung in unserem Sinne sehen. Der Verwirklichungszeitpunkt hängt allerdings von der Gründung eines Nahverkehrsverbundes und eines Zweckverbandes als Finanzträger ab. Aber auch hier sind bis zum Jahr 1984 Entscheidungen zu erwarten.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge erkennen wir auch Fortschritte beim Bau der überörtlichen Verkehrswege. Es wurde noch in diesem Jahr mit der Baustelleneinrichtung des ersten Brückenbauwerkes für die B 39 am Sandweg begonnen. Die weiteren notwendigen Brückenbauwerke sollen bis Ende 1983 fertig gestellt sein. Der Ausbau der B 39 kann nach derzeitigen Zeitvorstellungen im Jahr 1985 beendet werden. Die neue B 39, die ergänzt wird durch den Bau der B 36 und der Bauvorhaben der Deutschen Bundesbahn, haben darüber hinaus im Bereich des Bahnhofs Neulußheim eine Erweiterung des Nahverkehrsangebots eröffnet.
So konnte in diesem Jahr in Verhandlungen mit der Straßenbaubehörde erreicht werden, dass von der alten B 39, vor Neulußheim, eine Anbindung an die künftige neue B 36 erfolgt und dass im neuen Bahnhofsbereich von Neulußheim für die Fahrgäste aus Reilingen Park - und Unterstellmöglichkeiten geschaffen werden. Dies begünstigt diejenigen, die mit Zweirädern einen kurzen und gefahrlosen Weg zum Bahnhof Neulußheim suchen. Im Bereich dieser für die Benutzer aus Richtung Reilingen gedachte Zugangsmöglichkeit zu den Bahnsteigen in Neulußheim wird aber auch eine Bushaltestelle eingerichtet, von der wir hoffen, dass sie nach dem Wegfall der Bahnschranke in Neulußheim durch eine über Reilingen gehende Buslinie genutzt wird.

Das kommende Jahr wird nicht allein geprägt sein durch die Verwirklichung unserer Bebauungspläne (Viehtrieb II, Uhlandstraße, Mühlweg), sondern auch durch wesentliche Fortschritte in der Dorfentwicklungsplanung, an der nicht nur alle Bürger unserer Gemeinde ideell beteiligt sein sollen, sondern, soweit förderungsfähige Vorhaben privat zu verwirklichen sind, auch in finanzieller Hinsicht. Mit diesen Planungen leisten wir nicht nur einen Beitrag zur Verbesserung des Wohnwertes in unserer Gemeinde und einer Steigerung der Lebensqualität, sondern auch in der heutigen schwierigen wirtschaftlichen Situation einen nicht zu übersehenden Impuls für unsere heimische Wirtschaft und für Handel und Gewerbe.

Diese Aktivitäten werden auch im kommenden Jahr begleitet von weiteren Instandsetzungs- und Renovierungsmaßnahmen in Gemeindehäusern und Ortsstraßen, damit Erhaltenswertes erhalten und Verbesserungswürdiges in einen wünschenswerten Zustand versetzt wird.

Es bleibt zu hoffen, dass überall in unserem Land Impulse und Zeichen gesetzt werden, die es ermöglichen, die derzeitig schlechte Wirtschaftslage und die schlimmen Zustände auf dem Arbeitsmarkt bald in den Griff zu bekommen. Denn auch davon wird es abhängen, ob wir in Reilingen unsere gesteckten Ziele erreichen und die Vorhaben zum Wohle unserer Gemeinde verwirklichen können. Die kommende Zeit wird viele Bereiche und Institutionen auf eine harte Probe stellen und nur wenn alle mit dem Ziel, die Situation der Menschen zu verbessern, ans Werk gehen, wird für alle ein zufrieden stellendes Weiterkommen möglich sein.

Es wird verstärkt darauf ankommen, dass gemeinschaftlich geplant und im Interesse aller auch gemeinschaftlich gehandelt wird. Wir in Reilingen haben dafür sehr gute Beispiele und werden noch bewusster in der Zukunft an unserer Dorfgemeinschaft, an unserem Gemeinschaftsgeist festhalten.

Allen Einwohnern von Reilingen, der Kultur- und Sportgemeinschaft, allen Vereinsvorständen, den kirchlichen Institutionen und sozialen Hilfseinrichtungen sowie den Damen und Herren des Gemeinderates möchte ich auch auf diesem Wege für ihren Einsatz im zu Ende gehenden Jahr, zum Wohle jedes einzelnen Bürgers und der Gemeinschaft, recht herzlich danken.

Ihnen allen, liebe Einwohner von Reilingen, wünsche ich eine frohe und gesegnete Weihnachtszeit, für das kommende Jahr Zufriedenheit und Gesundheit.
Es grüßt Sie freundlichst
Ihr
Helmut Müller
Bürgermeister

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